Vulkanausbruch auf Thera im 17.Jhd.v.Chr.
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/VqCdUT6Zf-k
NICHT ALLE KATASTROPHEN KANN MAN ALLEIN AN DEN TODESOPFERN
MESSEN. MANCHE BEWIRKTEN EINEN GROSSEN KULTURELLEN VERLUST ODER EINE
VÖLKERWANDERUNG. EIN ANTIKES BEISPIEL DAFÜR LIEFERT DIE ÄGÄISCHE INSEL THERA,
ETWA 100 KM NÖRDLICH VON KRETA.
Im 17. Jahrhundert v. Chr. war Thera ein wichtiger Teil der
griechi¬schen Welt, vor allem dank ihres großen Hafens, der sich beim heu¬tigen
Akrotiri befand (diesen Namen trug auch die alte Stätte).
EINE DROHENDE KATASTROPHE
Akrotiri gehörte zu den am höchsten entwickelten Städten
seiner Zeit. Seine dicht stehenden, mehrstöckigen Häuser waren über
ge¬pflasterte Straßen erreichbar. Außerdem besaß die Stadt eine gute
Kanalisation und Kanäle für Regenwasser. Moderne Archäologen entdeckten, dass
die Häuser innen kunstvoll mit naturalistischen Fresken verziert waren, die
meist Szenen aus Religion oder Schifffahrt darstellten. Akrotiri lag jedoch in
einer Gegend mit hoher seismischer Aktivität und in der Nähe eines aktiven
Vulkans.
Anders als in vielen alten (und neuen) Kulturen versuchten
die Menschen in Akrotiri, erdbebensicher zu bauen. Die Ziegelwände wurden mit
zusätzlichen waagrechten und senkrechten Balken verstärkt. »+
Doch im Jahr 1628 v.Chr. erschütterten schwere Erdstöße die
Stadt, und die verängstigten Einwohner flohen. Sie kehrten zwar bald zurück und
wollten ihre Stadt wieder aufbauen; aber es gibt Hinweise darauf, dass sie
schnell aufgaben, weil der Vulkan, der die Insel dominierte, auszubrechen
begann.
EINE ASCHEWOLKE
In Akrotiri wurden keine menschlichen Überreste oder
wertvollen Gegenstände gefunden — die Evakuierung war offenbar erfolgreich.
Aber als der Vulkan ausbrach, hatte niemand mehr Interesse, in dieser Stadt zu
wohnen. Der Vulkan spuckte schätzungsweise 31 Kubikkilometer Magma aus und
hinterließ 79 Kubikkilometer Gesteins-
masse. Magma und Tonnen von Asche, die zu Beginn der
Eruption niederfielen, versiegelten Akrotiri in einem vulka¬nischen Grab, so
dass die modernen Archäologen eine gut er¬haltene Stadt vorfanden. Der Vulkan
brach zusammen, und es ent¬stand ein großer Krater, in den eine riesige
Meereswelle schwappte. Manche Historiker machen den Vulkanausbruch auf Thera
für den Untergang der gesamten minoischen Kultur verantwortlich
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