Klimawandel Die Kleine Eiszeit im 13.-19.Jhd.
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/Yo8RfvbkxDs
Zwischen dem 13. und 19. Jahrhundert sanken die Temperaturen
auf der Nordhalbkugel stetig, vor allem zwischen etwa 1550 und 1850.
KÜRZERE ERNTEZEITEN
Die Ursachen der Kleinen Eiszeit sind sehr umstritten, aber
am häufigsten werden ein Rückgang der Sonnenaktivität und häufigere
Vulkanausbrüche genannt. Die Vulkanasche verfinsterte die Atmosphäre, so dass
weniger Sonnenlicht bis zur Erdoberfläche durchdrang. Die Temperaturen fielen
in den zunehmend langen Wintern auf Rekordtiefstände — sie waren so eisig, dass
die Ein¬wohner von New York einmal zu Fuß von Manhattan nach Staten Island
gehen konnten, quer über den Hafen. Die Londoner konnten die Themse ebenfalls
zu Fuß überqueren. Die Auswirkungen auf die Gesellschaft kosteten Millionen
Menschenleben.
GLOBALE WIRKUNGEN
Die Erntezeit verkürzte sich um bis zu zwei Monate, so dass
nicht nur die Erträge sanken, sondern am Ende des Jahres auch weniger Saatgut
übrig blieb. Die kühlen, nassen Sommer begünstigten das Wachstum von Pilzen auf
Feldfrüchten. Das Vieh starb an Kälte und Futtermangel. In Europa verhungerten
im Jahr 1315 andert¬halb Millionen Menschen, und mehrere Millionen starben 1693
nach Ernteausfällen in Frankreich. Das sind nur zwei Beispiele für die Folgen
der Kleinen Eiszeit. Im Norden löschten die wachsenden Gletscher und die
Schneemassen ganze Dörfer und gelegentlich ganze Kulturen aus. Die
Bevölkerungszahl Islands wurde halbiert, und die Wikinger in Grönland starben
aus. Die eisigen Tempera¬turen schwächten das Immunsystem der Menschen, so dass
Seuchen wie die Pest sich leichter ausbreiten konnten. Außerdem nahmen soziale
Unruhen zu, und weil man nach Sündenböcken suchte, wurden mehr Hexen verbrannt.
Auch die zeitgenössische Malerei dient sozusagen als Klimazeuge. Bekannt sind
die Darstellungen von Winterlandschaften Pieter Brueghels und anderer
niederlän¬discher Meister aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Viele zeigen Szenen,
in denen zugefrorene Kanäle zu sehen sind.
Erst um 1850 begann die Erde sich zu erwärmen, und heute
macht diese Entwicklung uns sogar Sorgen
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