Mittwoch, 29. Juli 2015

Der Brand von Rom anno 64 n.Chr.


Der Brand von Rom anno 64 n.Chr.

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/dFpsaUXQd3A

In der Nacht des 19. Juli 64 brach zwischen den Verkaufsbuden des Circus Maximus ein Feuer aus. Die riesige Arena in Rom wurde hauptsächlich für Wagen- und Pferderennen benutzt und hatte Platz für 250000 Menschen. Das Feuer breitete sich rasch aus, denn der Hochsommer hatte die Stadt mit ihren trockenen, dicht stehen¬den Häusern zu einer Zunderbüchse gemacht, und Brände waren alltäglich. Diese Feuersbrunst übertraf jedoch alles, was man bisher erlebt hatte. Sie breitete sich in der ganzen Stadt aus, und Tacitus, der davon berichtete, schrieb von »entsetzten, kreischenden Frauen, hilflosen Alten und Jungen, fliehenden Menschen, Leuten, die Behinderten selbstlos halfen ... das alles vergrößerte das Chaos«.

DIE FEUERSBRUNST

Das Feuer brannte neun Tage lang, tötete Hunderte von Menschen und löschte 10 der 14 Stadtviertel aus. Kaiser Neros Reaktion auf das Feuer war äußerst umstritten. Viele Menschen, auch Tacitus, s->

deuteten an, Nero selbst habe Rom angezündet, weil der Senat ihm vor kurzem untersagt habe, überall in Rom Paläste zu bauen. In der Tat: Nach dem Feuer begann Nero genau dort, wo die Brände gewütet hatten, mit dem Bau des Domus Aurea

(»Goldenes Haus«), einem riesigen Gelände mit Villen, Pavillons und Gärten. Zudem behauptete Tacitus, bewaff¬nete Banden (möglicherweise von Nero bezahlt), hätten Einwohner daran gehindert, das Feuer zu bekämpfen, und es sogar mit brennenden Fackeln angefacht.

SCHULDZUWEISUNGEN

Nero war nicht in der Stadt, als das Feuer ausbrach; er befand sich in seinem sicheren Palast in Antium. Doch man muss einräu¬men, dass er schnell nach Rom zurückkehrte und Löschtrupps orga-nisierte. Außerdem stellte er Tausenden von Obdachlosen Unter-künfte zur Verfügung und war selbst unter den Geschädigten: Eine seiner neuesten Liegenschaften, das Domus Transitoria, brannte bis auf die Grundmauern nieder. Bald fand Nero auch Sündenböcke für das große Feuer, nämlich die neue Sekte der Christen. Tausende von ihnen wurden zur Belustigung der Römer in den Stadien umge¬bracht oder von wilden Tieren zerrissen. Jemand musste dafür be¬zahlen, dass zwei Drittel der Kaiserstadt zerstört waren


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.