Der Brand von Rom anno 64 n.Chr.
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/dFpsaUXQd3A
In der Nacht des 19. Juli 64 brach zwischen den
Verkaufsbuden des Circus Maximus ein Feuer aus. Die riesige Arena in Rom wurde
hauptsächlich für Wagen- und Pferderennen benutzt und hatte Platz für 250000
Menschen. Das Feuer breitete sich rasch aus, denn der Hochsommer hatte die
Stadt mit ihren trockenen, dicht stehen¬den Häusern zu einer Zunderbüchse
gemacht, und Brände waren alltäglich. Diese Feuersbrunst übertraf jedoch alles,
was man bisher erlebt hatte. Sie breitete sich in der ganzen Stadt aus, und
Tacitus, der davon berichtete, schrieb von »entsetzten, kreischenden Frauen,
hilflosen Alten und Jungen, fliehenden Menschen, Leuten, die Behinderten
selbstlos halfen ... das alles vergrößerte das Chaos«.
DIE FEUERSBRUNST
Das Feuer brannte neun Tage lang, tötete Hunderte von
Menschen und löschte 10 der 14 Stadtviertel aus. Kaiser Neros Reaktion auf das
Feuer war äußerst umstritten. Viele Menschen, auch Tacitus, s->
deuteten an, Nero selbst habe Rom angezündet, weil der Senat
ihm vor kurzem untersagt habe, überall in Rom Paläste zu bauen. In der Tat:
Nach dem Feuer begann Nero genau dort, wo die Brände gewütet hatten, mit dem
Bau des Domus Aurea
(»Goldenes Haus«), einem riesigen Gelände mit Villen,
Pavillons und Gärten. Zudem behauptete Tacitus, bewaff¬nete Banden
(möglicherweise von Nero bezahlt), hätten Einwohner daran gehindert, das Feuer
zu bekämpfen, und es sogar mit brennenden Fackeln angefacht.
SCHULDZUWEISUNGEN
Nero war nicht in der Stadt, als das Feuer ausbrach; er
befand sich in seinem sicheren Palast in Antium. Doch man muss einräu¬men, dass
er schnell nach Rom zurückkehrte und Löschtrupps orga-nisierte. Außerdem
stellte er Tausenden von Obdachlosen Unter-künfte zur Verfügung und war selbst
unter den Geschädigten: Eine seiner neuesten Liegenschaften, das Domus
Transitoria, brannte bis auf die Grundmauern nieder. Bald fand Nero auch
Sündenböcke für das große Feuer, nämlich die neue Sekte der Christen. Tausende
von ihnen wurden zur Belustigung der Römer in den Stadien umge¬bracht oder von
wilden Tieren zerrissen. Jemand musste dafür be¬zahlen, dass zwei Drittel der
Kaiserstadt zerstört waren
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