Eine Welt im Wandel
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/7HE7TaSDNbM
Digitale Technologien gehören längst zu unserem Alltag. Der
sekun-denschnelle Datenaustausch über PC, Tablet oder Smartphone ist aus der
heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. Er verändert die Art, wie wir Leben, und
hat Auswirkungen auf das gesamte gesellschaftliche Umfeld eines jeden. Konsum,
Kommunikation und Informationsaustausch verlagern sich zunehmend in die Welt
des World Wide Web. Dies veran¬lasst unter anderem auch Unternehmen dazu, ihre
Geschäftsmodelle zu überdenken und neu auszurichten. Eine immer größere
Bedeutung kann dabei auch dem Thema Nachhaltigkeit beigemessen werden. Themen
wie der Klimawandel und die dadurch neu entstandene Debatte über die
Ener¬giepolitik, Ressourcenknappheit, nachhaltige Wertschöpfung und faire
Be¬zahlung durch sogenannte Fairtrade®-Produkte sowie Menschenrechte und
Demografie beschäftigen die Gesellschaft zunehmend. Diese Trends sind jene, die
die Unternehmenslandschaft auch in Zukunft prägen werden. Im¬mer mehr
Unternehmen richten sich daher an den gegebenen Veränderun¬gen aus und können
dank einer frühzeitigen Integration neuer Technologien neue Standards setzeng
ihr komplettes Wachstumspotenzial entfalten und von dieser Welt im Wandel
profitieren.
Wie alles begann
Im Jahr 2002 war es zum ersten Mal in der Geschichte
möglich, mehr Daten digital als analog zu speichern. Veranlasst hatte dies
neben der Er¬findung des Mikrochips, dessen Leistungsfähigkeit einer
kontinuierlichen Verbesserung unterlag, ebenfalls der Ausbau der weltweiten
Kommunika¬tionsnetzwerke in Form des heutigen Internets. Gerade deshalb wird
auch dieser Schritt als der Beginn des ,digitalen Zeitalters' gesehen. Die
Folge war ein Umbruch, der sowohl einen Wandel der Technik als auch fast aller
Lebensbereiche nach sich zog. Hier scheint ein Vergleich zur Industriellen
Revolution passend, die vor rund 200 Jahren ähnliche Auswirkungen auf die
wirtschaftliche und soziale Struktur haben sollte.
Der technische Wandel hat mittlerweile eine
Informationsexplosion be¬dingt, welche in den Jahren 1986 bis 2007 ein
durchschnittliches Wachs¬tum der weltweiten TelekommunikationA- und
Informationsspeicherkapazi¬täten pro Kopf von rund 25 Prozent aufwies und den
Computer dadurch im Alltag, in der Wissenschaft sowie in der Wirtschaft
unentbehrlich machte. Ein besonders hoher Stellenwert kommt dabei den
sogenannten digitalen Gütern wie Software und Informationen zu. Speziell
Inforgnationen über das Kaufverhalten der Internetnutzer haben in den
vergangenen Jahren elemen¬tare Bedeutung erlangt. Eine zentrale Rolle spielt
die Möglichkeit, perso-nenspezifische Werbung anhand des Nutzungsverhaltens zu
steuern und auf diesem Weg potenzielle Kunden zu Produktkäufen zu verleiten.
Unter¬nehmen wie Amazon oder Zalando profitieren enorm von derartigen
Mög-lichkeiten.
Erst der Anfang
Die digitale Revolution ist längst noch nicht abgeschlossen
und bietet im¬mer größere Wachstumsfelder für Unternehmen. Neben der ständigen
Weiterentwicklung bei der Analyse von Nutzerdaten, Zukunftstechnologien wie der
Robotik, der ein hohes Potenzial vorausgesagt wird, oder auch der sogenannten
Industrie 4.0 gibt es schier unendliche Projekte, die es noch zu entwickeln
gilt. Auch das in der Juni-Ausgabe der Marktbeobachtung thematisierte Feld rund
um das selbstfahrende Auto ist ein Projekt, das einmal mehr aufzeigt, wie
schnell sich neue Trends in einer digitalisierten Welt, mit all ihren
Möglichkeiten, entwickeln können. Das Bundesministe¬rium für Wirtschaft und
Energie hat diesen Trend erkannt und eine digitale Agenda auf den Weg gebracht,
die den beschriebenen Wandel von staatli¬cher Hand mittragen soll.
Dass solche Entwicklungen jedoch nicht ohne Folgen für die
Gesellschaft bleiben können, scheint dabei auf der Hand zu liegen. Allerdings
wirkt es so, als sei dies für die breite Bevölkerung zweitrangig, akzeptieren
doch die meisten immer wieder die neusten AGB der Messenger-Dienste wie
WhatsApp oder Facebook, durch welche sie beispielsweise die Rechte an
gesendeten Inhalten abtreten. Doch nicht nur Social-Media-Dienste nutzen die
aktuell immer leichter zu erreichenden Informationen der einzelnen Nut¬zer
beziehungsweise ganzer Unternehmen. So sind es gerade kriminelle Organisationen
oder sogar Geheimdienste verbündeter Staaten, die immer wieder Angriffe auf sensible
Daten starten, um an nützliche Informationen zu gelangen. Genaueres dazu können
Sie in der im August erschienenen Ausgabe der Marktbeobachtung wiederfinden, in
welcher wir zusätzlich mögliche Profiteure dieser Entwicklungen für Sie
,analysiert haben. Neben den aufgezeigten Folgen der drastisch eingeschränkten
Privatsphäre sind es gerade die Folgen der immer weiter voranschreitenden
Technisierung, die Beobachtern Sorgen bereiten. Immer mehr Arbeitsprozesse
fallen der Automatisierung zum Opfer. Dabei wird vermutet, dass in nicht allzu
fer¬ner Zukunft sogar Jobs in sogenannten Niedriglohnländern durch die
Auto¬matisierung wegfallen könnten. Besonders die aktuelle Robotik-Forschung
sowie die ersten sich im Einsatz befindenden Roboter, wie zum Beispiel jene in
der Automobilfertigung, lassen erste derartige Tendenzen sicht¬bar werden. Was
einst zur weltumspannenden Globalisierung geführt hat, könnte schneller als den
meisten lieb sein dürfte zu neuen Problemen füh¬ren, gerade wenn man zusätzlich
die rapide ansteigende Weltbevölkerung in die Betrachtung einbezieht. Sind
diese Vermutungen zumindest aktuell noch Zukunftsmusik, so verbleibt zunächst
das Positive der beschriebenen Wachstumsfelder für Unternehmen Und deren
Anleger, die an der digitalen Revolution partizipieren können.
Dabei sollte ein weiterer Faktor nicht außer Acht gelassen
werden. Gerade der durch die digitale Revolution und deren erweiterten
Möglichkeiten der Informationsbeschaffung sowie durch neue Kommunkationskanäle
verän¬derte Lebensstil, lässt dem Thema Nachhaltigkeit einen immer stärkeren
Stellenwert zukommen Dabei steht neben emissionsarme• Automobilen und
Fertigungen sowie einer nachhaltigen Landwirtschaft auch besonders die
Produktion sauberer Energie im Fokus der Menschen und deren neuem Bewusstsein
einer funktionierenden Welt. Die Zeiten, in denen es angesagt war, große Autos
mit hohem Spritverbrauch zu besitzen, könnten vorbei sein. Nun rücken besonders
emissionsarme Automobile und Elektroautos, wie jene von Tesla, immer weiter in
den Fokus. Selbst die Möglichkeit des Car Sharing, der gemeinsamen Nutzung von
Autos in Großstädten, wird im¬mer stärker nachgefragt. Zudem sind es immer neue
Katastrophen wie der GAU von Fukushima, die aktuelle Jahrhundertdürre in
Kalifornien mit einer Rekordzahl an Waldbränden und immer stärkere Schwankungen
der Wet¬terbedingungen im Rahmen des Klimawandels, die zu einem Umdenken in den
Köpfen der Bevölkerung sowie der Politik führen.
Im Rahmen des aktuellen und zuvor beschriebenen Wandels, der
in bei-nahe jedem Bereich unseres täglichen Lebens Einzug hält, haben wir uns
zum Ziel gesetzt, Ihnen einen Überblick über die Schwerpunkte des digita-len
Wandels und des damit verbundenen Nachhaltigkeitsbewusstseins zu verschaffen.
Die folgenden Branchen und Unternehmen haben dabei das Potenzial, die großen
Gewinner des digitalen Wandels zu sein und aufgrund ihrer Ausrichtung sowie
ihres Innovationsgeists von den Entwicklungen auch in Zukunft zu profitieren.
Mit dem immer stärkeren Zusammenwachsen der realen und
virtuellen Welt in Zeiten einer zunehmenden Digitalisierung tritt die
Wirtschaft immer näher an die Schwelle der vierten industriellen Revolution.
Das Schlagwort, das dabei allgegenwärtig in der deutschen Industrie ist, lautet
Industrie 4.0. Mit diesem Zukunftsprojekt, das von der deutschen
Bundesregierung ins Leben gerufen wurde, soll durch die Förderung
zukunftsgerichteter Investi¬tionen die Modernisierung der bislang sehr stark
industriell geprägten Wirt¬schaft vorangetrieben werden. Besonders die
Automatisierung, die Digitali¬sierung sowie die Robotisierung sollen innerhalb
der Industrie bahnbrechen¬de Erneuerungen hervorrufen und die Arbeitswelt
nachhaltig verändern.
Speziell sogenannte intelligente Fabriken rücken in den
Fokus der Unter-nehmen, die sie auch im internationalen Vergleich weiterhin
wettbewerbs¬fähig lassen sollen. Zu diesem Zweck wird die gesamte
Wertschöpfungs-kette berücksichtigt. Während der Beschaffung, der Verteilung
und der Fertigung werden die Daten in Echtzeit gesammelt, beobachtet, analysiert
und genutzt, um Prozesse gezielter steuern zu können und mittels Verbin¬dungen
zu Lagern und Kunden automatisch Bestellungen zu veranlassen. In diesem
Zusammenhang kommt speziell Sensoren eine nicht unterzuord¬nende Rolle zu. Sie
sind es, durch die die benötigten Daten gesammelt wer¬den können und die
dementsprechend auch in Zukunft hohen Absatz erfah¬ren werden. Allein bei
sogenannten „Smart Grids", zu Deutsch intelligenten Stromnetzwerken, wird
der weltweite Umsatz mit Sensoren, nach einem Stand in 2014 von ca. 26
Milliarden Dollar, nach Angaben der US-Markt-
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