Donnerstag, 10. September 2015

Spekulationen mit Familien-Unternehmungen


Spekulationen mit Familien-Unternehmungen

Author D.Selzter-McKenzie

Video: https://youtu.be/gI51avlZ4Jw

Familienunternehmen bilden das Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Ihre Unternehmensstrategie ist der von Nicht-Familienunternehmen oft überlegen. Mit dem Open End Index-Zertifikat auf den DAXplus`® Family 30 können Investoren an der Entwicklung deutscher Familienunternehmen teilhaben.

 

Auch wenn der Nachfragemotor in manchen Weltregionen etwas ins Stottern geraten ist, bleiben deutsche Produkte gefragt; die Wirt¬schaft der Exportnation brummt und die Konsumenten befinden sich in Kauflaune. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im Juli nochmals angestiegen — von 107,5 auf 108 Punkte —und insbesondere das verarbeitende Gewerbe sieht dem jüngsten Bericht zufolge den weite¬ren Geschäftsverlauf sehr optimistisch.

Deutschland profitiert von seinen Familien-unternehmen. Gemäß einer im letzten Jahr aktualisierten Studie zu ihrer volkswirtschaftli¬chen Bedeutung, die von der Stiftung Familien¬unternehmen durchgeführt wird, bilden Fami-lienunternehmen das Rückgrat der deutschen Wirtschaft: Sie stellen über 90 % des gesam¬ten Unternehmensbestandes, beschäftigen deutlich über die Hälfte der inländischen Arbeitnehmer und erwirtschaften etwa 50 % des Indlandsumsatzes. Sogar 78 % der deut-schen Kapitalgesellschaften sind familien-kontrolliert und 71 % sind eigentümergeführt. Ihre Anteile am Bruttoinlandsprodukt betru¬gen im Erhebungszeitraum 2012 etwa 46 % und 42 %.

Top-500-Familienunternehmen erfolgreicher als DAX®-Konzerne

Familienunternehmen werden in Deutsch-land oft mit mittelständischen Unternehmen gleichgesetzt. Zwar ist die Überschneidung groß, doch viele von ihnen sind auch auf eine beachtliche Größe angewachsen. Zum Teil handelt es sich um Berühmtheiten, deren Familieneinfluss in der Öffentlichkeit nicht immer offenkundig ist. Und selbst im DAX° finden sich immer wieder Unternehmen, die entweder unter erheblichem Familieneinfluss oder unter Familienkontrolle stehen. Im Erhe-bungszeitraum der erwähnten Studie waren zum Beispiel die bekannten Unternehmen Beiersdorf, Henkel und Merck im Leitindex vertreten.

 

Mit dem eigenen Geld wirtschaftet

man besser

Schon das Vorwort ihrer Studie beginnt die Stiftung damit, dass sich Familienunter-nehmen in Krisenzeiten als das überlegene Modell erweisen und dass Wirtschaftshistori¬ker dies immer wieder feststellen: Doch was ist ihr Erfolgsrezept? Viele Untersuchungen haben gleich mehrere Antworten auf diese Frage gegeben. Demnach orientiert sich die Unternehmensführung an lang- und nicht an kurzfristigen Renditen; die Unternehmens-strategie und das Geschäftsmodell sind auf die Dauer von mehreren Generationen und daher auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Das Verantwortungsgefühl für Unternehmen und Mitarbeiter ist typischerweise stark ausge¬prägt, weswegen die Unternehmenskultur auch grundsätzlich stabiler ist. Zudem ist der Eigentümerfamilie der Erhalt ihres Wohlstands und ihr eigener guter Ruf wichtiger als die Steigerung des Share-Holder-Values.

In seiner Studie »The Family Business Model« stellte das Credit Suisse Research Institute im Juli 2015 fest, dass diese Mentalität sogar unabhängig vom Herkunftsland ist und Fami¬lienunternehmen grundsätzlich vorsichtiger und überlegter mit ihren (eigenen) Ausgaben umgehen. Demnach legen Familien zum Bei¬spiel ein besonderes Augenmerk darauf, dass Forschung und Entwicklung effizient vonstat-tengehen und neue Produkte einen nachhalti¬gen Nutzen stiften und so die Unternehmens¬marke langfristig stärken.

Starke Cashflows, hohe Eigenkapitalquote Familienunternehmen verfügen in der Folge meist über stärkere Cashflows und eine hohe Eigenkapitalquote; Letztere nimmt laut Stif¬tung Familienunternehmen mit der Größe des Unternehmens tendenziell zu. Laut ihrer Studie gründet die solidere Kapitalstruktur auf einer engeren persönlichen Bindung zum Unternehmen. Erwartungsgemäß falle die Eigenkapitalausstattung im — für Deutschland typischen — kapitalintensiven verarbeitenden Gewerbe besonders hoch aus.

 

Den Experten zufolge spielt aber auch das Streben nach Unabhängigkeit von externen Kapitalgebern eine große Rolle. Diese ist den Familienunternehmen wichtig, um die Exis¬tenz des Unternehmens auf lange Zeit zu sichern. Eine bereits vor zwei Jahren durchge¬führte Analyse der Wirtschaftsprüfungsgesell¬schaft PWC untermauerte den interessanten Aspekt. Demnach hatten die 30 größten bör-sennotierten Familienunternehmen begon-nen, verstärkt auf alternative Finanzierungs¬quellen zu setzen — obwohl Bankkredite schon damals sehr günstig zu haben waren. So hat¬ten die damaligen Mitglieder des bei Inves¬toren eher unbekannten DAXplus° Family 30 ihren Anteil von Bankkrediten an den Finan-zierungsquellen um insgesamt 4,7 Prozent-punkte auf 54,2 % heruntergeschraubt. Beim Groß- und Einzelhandelsriesen Metro und beim Stahlkonzern ThyssenKrupp betrugen die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinsti¬tuten schließlich nur noch etwas mehr als 15 % bzw. etwas weniger als 17 % (PWC; August 2013).

Konservativ und doch innovativ

Je stärker der Familieneinfluss auf die Geschäftsführung, desto harmonischer ist die Zusammenarbeit von Geschäftsführern und Eigentümern, desto schneller fallen (bessere) Entscheidungen und desto effektiver werden Unternehmensstrategien umgesetzt. Wegen ihrer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unter¬nehmensführung gelten Familienunternehmen zwar als konservativ, doch das angestaubte Image wird ihnen oft zu Unrecht angedichtet. So weisen deutsche Familienunternehmen mit hoher Exportintensität eine um 24 Prozent-punkte höhere Innovationswahrscheinlichkeit auf als Nicht-Familienunternehmen. Ganz besonders innovativ sind Familienbetriebe, die den technologie- und wissensintensiven Wirtschaftszweigen angehören. Ein weiterer Aspekt, der den Erfolg von Innovationen begünstigt: Deutsche Familienunternehmen profitieren in der Regel von einer Verwurze¬lung in ihrer Heimatregion und von den oft über Generationen etablierten tief greifenden Beziehungen zu Kunden und Zulieferern

 

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