Mittwoch, 30. September 2015

Photovoltaik Solaranlagen wieder im Aufwind


Photovoltaik Solaranlagen wieder im Aufwind

Author D.Selzer-McKenzie

Video: https://youtu.be/uowtOZQaSxg

Krise, welche Krise? Als außenstehender Beobachter könnte man sich diese Frage vielleicht stellen, wenn man sich die Entwicklung am weltweiten Photovoltaikmarkt anschaut. Denn nach wie vor werden nahezu jährlich beim Bau von Solaran-lagen Rekordwerte erreicht. „Weltweit steigt die Nachfrage nach Solarmodulen von Jahr zu Jahr. Nach einem globalen Rekordzubau von 40 Gigawatt im Jahr 2014 rechnen wir für dieses Jahr mit über 50 Gigawatt neu installierter Leistung, bis 2020 sogar mit einer Verdoppelung bis Verdreifachung des Weltmarkts", so denn auch Carsten Körnig, Hauptgeschäfts¬führer des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V.

Ähnlich positiv die Einschät¬zung des Marktforschers IHS Technology. 2015 könnten weltweit Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 57,3 Gigawatt neu installiert werden, so IHS. Im Vergleich zum Vorjahr entspräche dies einem Zuwachs von 30 Pro¬zent.

Vor allem im laufenden zwei¬ten Halbjahr erwarten Markt-beobachter stärkere Sprünge bei der Nachfrage, die bei der Produktion von Solarzellen sogar zu Engpässen führen könnten, so zumindest die Einschätzung von Dr. Shawn Qu, Vorstands¬vorsitzender von Canadian Solar, einem der weltweit größten Produzenten von Solarmodulen.

Überkapazitäten führten in die Krise. Damit könnte die Krise, in der die Photovoltaikwirtschaft in den zurückliegenden Jahren gesteckt hat, überwunden sein. Denn diese war vor allem das Ergebnis von massiven Überkapazitäten. Angelockt von hohen Wachstumszahlen und dem schnellen Geld wurden in denJahren zuvor Produktionen und Investitionen zur Herstel¬lung von Solarzellen schnel¬ler gesteigert, als die Nach¬frage Schritt halten konnte. Als es dann noch auf einigen zentralen Absatzmärkten, wie etwa dem deutschen, zu Nachfragerückgängen kam, war das Desaster perfekt. Die Preise für Solarmodule rauschten in den Keller, ris¬sen Firmen wie die hierzu¬lande sehr bekannten Solon, Conergy, Q-Cells, S.A.G. So¬larstrom und Solar-Fabrik in die Insolvenz. Verstärkt wur¬de der Trend nach unten noch durch den Umstand, dass Länder wie China hohe Subventionen in die landesei¬gene Solarbranche schaufelten, die den Preisdruck aus Fern¬ost zusätzlich anheizten.

Der Ausbau geht weiter. Ob die Krise jedoch wirklich über-wunden ist, ist noch nicht ganz sicher. Auf der einen Seite steigt die Nachfrage nach Solarmodulen stetig, was wiede-rum dafür sorgt, dass noch mögliche bestehende Überkapa-zitäten „aufgesaugt" werden, auf der anderen Seite steigern

 

aber auch immer mehr Unternehmen ihre Modulproduktio¬nen. Vor allem in China wird nach wie vor kräftig in den Ausbau investiert, ganz so, als hätte es die Krise nie gegeben. So plant etwa Trina Solar - die Gesellschaft hat ihren Haupt¬sitz in der chinesischen Provinz Jiangsu - bis zum Jahresen¬de eine Produktionsausweitung von vier auf 4,8 Gigawatt pro Jahr. Trina wäre damit weltweit der größte Hersteller von Solarmodulen. Investiert werden soll vor allem in Produkti-onsanlagen in Thailand.

Spitzenprodukte aus den USA. Zudem haben immer mehr Länder bei der Forschung kräftig Gas gegeben. Solare Spitzen¬produkte, früher ein beliebter Exportschlager aus Deutschland, kommen heute immer öfter zum Beispiel aus den USA. Die Amerikaner haben zwar in Sachen Energiewende etwas länger gebraucht, nun sind sie aber ganz vorne mit dabei. Der Auto¬revoluzzer Tesla etwa baut an extrem leistungsstarken Batte¬rien, die Sonnenstrom speichern können.

Dabei ist bei Weitem nicht alles, an dem im Silicon Valley getüftelt wird, wirklich made in USA, manches ist auch über-nommen, gar kopiert, doch es sind die Amerikaner, die nun mit viel Geld und Geschäftssinn den neuen Produkten zum Durch¬bruch verhelfen.

Selektion ist angesagt. Insofern ist das mit der Krise so eine Sache. Das Schlimmste mag vorbei sein, doch vorbei ist auch die Jubel-Trubel-Heiterkeit-Stimmung, die nahezu unerträgliche Leichtigkeit, mit der in der Vergangenheit Solarunternehmen und solarbegeisterte Anleger Geld verdienen konnten. Was nun zählt, ist Selektion, für Unternehmen wie auch für Bör¬sianer. Die Unternehmen müssen ihre Geschäftsschwerpunk¬te neu definieren. Die reine Produktion von Solarzellen ist dabei problematisch, denn mit den Tiefpreisen aus China können die meisten Unternehmen aus anderen Ländern nur schwer mithalten.

Und der Anleger muss nun zum berühmt-berüchtigten Stock-picker werden. Vor einer Investition steht die Prüfung der Gesellschaft auf dem Plan. Wie [St das Unternehmen aufgestellt welchen Businessplan verfolgt das Management und wie hoch sind die Schulden? Das sind nur einige der Fragen, die sich ein Anleger vor einem Aktienkauf stellen sollte. (

 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.