Mehr Sicherheit durch Vielfalt im Portfolio
Author D.Selzer-McKenzie
Video: https://youtu.be/BLPG_fDdkpM
Wenn die Märkte schwanken wie derzeit, haben
Absicherungsinstrumente Hochkonjunktur. Doch die sind für den einzelnen
Privatanleger oft zu teuer und komplex. Trotzdem lassen sich die
Profi-Instrumente intelligent nutzen, um das eigene Depot gegen
Kursschwankungen abzusichern.
Acht Prozent Rendite im Jahr — wer als Privatanleger in
diese Sphären vor¬dringen möchte, kommt langfristig um Aktien kaum herum. Der
DAX etwa bot von 1994 bis 2014 nach Angaben des Deutschen Fondsverbands (BVI)
durchschnittlich eben diese 8 Prozent p. a. In guten Zeiten wbr sogar deutlich
mehr drin: Im Jahr 2003 verbuchte der deutsche Leitindex ein Plus von mehr als
36 Prozent, im Jahr 2012 waren es immerhin noch 29 Prozent. Dass es bei so viel
bergauf in eini¬gen Jahren zwangsläufig auch abwärtsgeht, liegt auf der Hand.
Im Jahr 2011 mussten DAX-Anleger zum Beispiel ein Minus von knapp 15 Prozent
verkraften.
So dramatisch ist die Lage aktuell nicht, trotz der jüngsten
Kursverluste im Zuge der VW-Abgas-Affäre. Doch die starken Schwan¬kungen der
vergangenen Wochen und Monate haben gezeigt, welch große Nervosität derzeit an
den Märkten herrscht. Ursprünglich ausge¬löst durch aufkommende Sorgen um eine
glo-
bale Konjunkturabkühlung gab der DAX in den vergangenen
Wochen deutlich nach und liegt auf Jahressicht aktuell mit 3,85 Prozent im
Minus. Dabei sind die Rahmendaten eigentlich gut: Fundamental betrachtet
befindet sich die deutsche Wirtschaft weiter im Aufschwung.
2015: DAX schwankt erheblich
Auf und Ab im deutschen Leitindex: 5-Jahres-Entwicklung des
DAX in Punkten.
2011 2012 2013 2014 2015
Quelle: Deutsche Bank, Stand: September 2015
Zwischenzeitliche Kursverluste: Akzeptieren oder handeln?
Auch wenn die Deutsche Bank davon ausgeht, dass sich diese
positiven Konjunkturdaten lang-fristig an den Börsen durchsetzen werden: Selbst
größere Kursschwankungen sind bis auf Weiteres realistisch. Und damit auch
zeitweise fallende Kurse — wie das Beispiel VW gezeigt hat. Viele Privatanleger
stellen sich daher zu Recht die Frage, wie sie in Zukunft mit mög¬lichen
Kursschwankungen umgehen wollen.
Die einfachste Handlungsoption ist sicher der Verkauf aller
Aktieninvestments. Das hätte den Vorteil, dass man sich um die zukünftigen
Kursverläufe keine Gedanken mehr machen müsste. Allerdings würde man damit
automa¬tisch auch seine komplette Anlagestrategie ad absurdum führen. „Anleger,
die sich bewusst für ein Aktienengagement entschieden haben, sollten sich vor
einem Verkauf zunächst die Konsequenzen vor Augen führen", sagt Dr. Ulrich
Stephan, Chef-Anlage¬stratege für Privat- und Firmen¬kunden der Deutschen Bank.
„Denn aus Renditesicht gibt es zu Unternehmensbeteiligungen kaum Alternativen.
Wer kom¬plett aus Aktien aussteigt, wird langfristig wahrscheinlich auf
Performance verzichten müs-sen."
Anleger mit entsprechend höherer Risikotoleranz werden daher
eher an ihrer langfristigen Anlagestrategie sowie ihren Aktieninvestments
festhalten und deren Kursschwankungen akzeptieren. Doch es gibt zwi¬schen
Halten und Verkaufen auch noch einen Zwischenweg: die Absicherung des
Portfolios.
Der wichtige erste Schritt: Diversifizie¬rung
Die einfachste und effizienteste Möglichkeit, sein Portfolio
auf Kursschwankungen einzu¬stellen, ist und bleibt die breite Diversifizierung
über unterschiedliche Anlageklassen, Regi¬onen, Branchen und Währungen. Sie
sollte gewissermaßen das Fundament eines jeden Depots darstellen. Auch sie
funktioniert lang¬fristig allerdings nur so gut, wie der Anleger in der Lage
ist, auf einschneidende Marktereig¬nisse schnell und präzise zu reagieren. Das
be¬inhaltet naturgemäß den Kauf und Verkauf von Anlagen, der für Privatanleger
gemeinhin mit Kosten verbunden ist. Um bei solchen Transak¬tionen
Verkaufsgebühren oder Ausgabeauf¬schlägen zu entgehen, entscheiden sich viele
Anleger daher für professionell gemanagte In¬vestmentfonds, die zu ihrer Anlagestrategie
passen: Das kann unter Umständen Kosten sparen und man nutzt gleichzeitig das
Know-how und die Handlungsspielräume von ausge¬wiesenen Anlageexperten.
Viele professionelle Instrumente für Privatanleger nicht
geeignet
Eine zusätzliche Absicherungsmöglichkeit, die insbesondere
von Investmentprofis häufig ge¬nutzt wird, ist die Einbeziehung von speziellen
Wertpapieren und Strategien. Dazu gehört zum Beispiel das Setzen von
sogenannten Stop-Loss-Marken, durch die bei Erreichen eines vorher festgelegten
Kurses automatisch eine Verkaufsorder ausgelöst wird. Wertpapierseitig kommen
unter anderem sogenannte Short-ETFs, Futures oder Put-Optionen zum Einsatz.
Allen vier Möglichkeiten gemeinsam: In den Händen von Investmentexperten können
sie
Beispielhafter Anteilspreis Beispielhaftes
Garantieniveau
sehr sinnvolle Absicherungsinstrumente dar-stellen. Ein
Privatanleger mit einer individu¬ellen, breit diversifizierten
Portfoliostruktur hin¬gegen wird auf eigene Faust kein Instrument finden, mit
dem sich eine Absicherung 1:1 um¬setzen ließe. Eine Mischung unterschiedlicher
Instrumente wäre zudem in ihrer Komplexität für einen einzelnen Anleger kaum zu
verwalten —oder zu bezahlen.
Den Mittelweg aus Absicherung und Rendite finden
Ein Ziel insbesondere vieler eher sicherheits-orientierter
Anleger könnte es daher sein, ein diversifiziertes, professionell gemanagtes
und abgesichertes Portfolio zu besitzen, das ihrer individuellen
Anlagestrategie entspricht. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, bieten zum
Beispiel dynamische Garantiefondskonzepte. Im Mittelpunkt stehen dabei eine
eher risiko¬reiche Wertsteigerungs- und eine risikoärmere
Kapitalerhaltkomponente, zwischen denen
Mögliche Anlagebeispiele FONDS
Name WKN
Deutsche Bank Best Allokation - Balance DWS1UC
Deutsche Bank Best Allokation - Flexible DWS1UD
DWS Funds Global Protect 80 A0B9ER
Quelle: Deutsche Bank, Stand: September 2015
— je nach Marktlage —das Fondsmanagement flexibel
umschichten kann. In guten Marktphasen kann die meist aktienlastige
Wertsteigerungs-komponente je nach Fondsaus¬richtung bis zu 100 Prozent
be¬tragen, wodurch die Teilhabe an der Entwicklung der globalen Kapitalmärkte
hoch ist. In schwächeren Phasen wird der Anteil der Kapitalerhaltkom-ponente
entsprechend erhöht: Nun sollen zum Beispiel Geld¬marktpapiere oder Anleihen
hoher Bonität die Fondsent¬wicklung stützen.
Die Vorteile eines solchen Fondskonzepts liegen auf der
Hand: Die ständige Beobach¬tung der Märkte und Volatili-täten sowie die
flexible Um-
schichtung des Kapitals
zwischen den einzelnen Komponenten erfolgt von
professioneller Seite. Hinzu kommt, dass Garantiefonds noch eine zusätzliche
Absiche-rungskomponente enthalten können: die Höchststandssicherung. Dabei
erhält der Anle¬ger beim Verkauf des Fonds mindestens einen bestimmten
Prozentsatz des einmal erreichten Kurshöchststandes ausbezahlt (siehe Grafik).
Dadurch bleibt selbst bei sinkenden Anteils-werten des Fonds das Garantieniveau
beste¬hen.
n Trotz
Kursverlusten: Aktien bleiben für Anleger interessant.
n Immer
wichtiger ist die breite Diversifizierung des Portfolios.
n Mögliche
Absicherung durch aktiv gemanagte Garantiefonds.
Im Gegensatz zu einer rein auf Wertsteige¬rung
ausgerichteten Strategie verzichten An¬leger dafür in Phasen mit schnellen
Trend¬wechseln oder in Übergangsphasen nach einer längeren Marktschwäche unter
Umständen auf eine volle Teilhabe an den abgebildeten Kapitalmärkten.
Anleger, die DAX und Co weitere Höhen¬flüge wie in den
vergangenen Jahren zutrauen, könnten daher direkt an den Kapitalmärkten
in¬vestiert bleiben. Wer dagegen mit erhöhten Volatilitäten rechnet und sein
Portfolio gegen Kursschwankungen umfassend abgesichert wissen möchte, für den
kann sich ein flexibles Garantiefondskonzept anbieten. Das gilt so¬wohl für
eher sicherheitsorientierte Anleger als auch für Einsteiger in die
Kapitalmärkte.
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