Montag, 5. Oktober 2015

Mehr Sicherheit durch Vielfalt im Portfolio


Mehr Sicherheit durch Vielfalt im Portfolio

Author D.Selzer-McKenzie

Video: https://youtu.be/BLPG_fDdkpM

Wenn die Märkte schwanken wie derzeit, haben Absicherungsinstrumente Hochkonjunktur. Doch die sind für den einzelnen Privatanleger oft zu teuer und komplex. Trotzdem lassen sich die Profi-Instrumente intelligent nutzen, um das eigene Depot gegen Kursschwankungen abzusichern.

 

Acht Prozent Rendite im Jahr — wer als Privatanleger in diese Sphären vor¬dringen möchte, kommt langfristig um Aktien kaum herum. Der DAX etwa bot von 1994 bis 2014 nach Angaben des Deutschen Fondsverbands (BVI) durchschnittlich eben diese 8 Prozent p. a. In guten Zeiten wbr sogar deutlich mehr drin: Im Jahr 2003 verbuchte der deutsche Leitindex ein Plus von mehr als 36 Prozent, im Jahr 2012 waren es immerhin noch 29 Prozent. Dass es bei so viel bergauf in eini¬gen Jahren zwangsläufig auch abwärtsgeht, liegt auf der Hand. Im Jahr 2011 mussten DAX-Anleger zum Beispiel ein Minus von knapp 15 Prozent verkraften.

So dramatisch ist die Lage aktuell nicht, trotz der jüngsten Kursverluste im Zuge der VW-Abgas-Affäre. Doch die starken Schwan¬kungen der vergangenen Wochen und Monate haben gezeigt, welch große Nervosität derzeit an den Märkten herrscht. Ursprünglich ausge¬löst durch aufkommende Sorgen um eine glo-

 

bale Konjunkturabkühlung gab der DAX in den vergangenen Wochen deutlich nach und liegt auf Jahressicht aktuell mit 3,85 Prozent im Minus. Dabei sind die Rahmendaten eigentlich gut: Fundamental betrachtet befindet sich die deutsche Wirtschaft weiter im Aufschwung.

2015: DAX schwankt erheblich

Auf und Ab im deutschen Leitindex: 5-Jahres-Entwicklung des DAX in Punkten.

 

2011 2012 2013 2014    2015

Quelle: Deutsche Bank, Stand: September 2015

 

Zwischenzeitliche Kursverluste: Akzeptieren oder handeln?

Auch wenn die Deutsche Bank davon ausgeht, dass sich diese positiven Konjunkturdaten lang-fristig an den Börsen durchsetzen werden: Selbst größere Kursschwankungen sind bis auf Weiteres realistisch. Und damit auch zeitweise fallende Kurse — wie das Beispiel VW gezeigt hat. Viele Privatanleger stellen sich daher zu Recht die Frage, wie sie in Zukunft mit mög¬lichen Kursschwankungen umgehen wollen.

Die einfachste Handlungsoption ist sicher der Verkauf aller Aktieninvestments. Das hätte den Vorteil, dass man sich um die zukünftigen Kursverläufe keine Gedanken mehr machen müsste. Allerdings würde man damit automa¬tisch auch seine komplette Anlagestrategie ad absurdum führen. „Anleger, die sich bewusst für ein Aktienengagement entschieden haben, sollten sich vor einem Verkauf zunächst die Konsequenzen vor Augen führen", sagt Dr. Ulrich Stephan, Chef-Anlage¬stratege für Privat- und Firmen¬kunden der Deutschen Bank. „Denn aus Renditesicht gibt es zu Unternehmensbeteiligungen kaum Alternativen. Wer kom¬plett aus Aktien aussteigt, wird langfristig wahrscheinlich auf Performance verzichten müs-sen."

Anleger mit entsprechend höherer Risikotoleranz werden daher eher an ihrer langfristigen Anlagestrategie sowie ihren Aktieninvestments festhalten und deren Kursschwankungen akzeptieren. Doch es gibt zwi¬schen Halten und Verkaufen auch noch einen Zwischenweg: die Absicherung des Portfolios.

Der wichtige erste Schritt: Diversifizie¬rung

Die einfachste und effizienteste Möglichkeit, sein Portfolio auf Kursschwankungen einzu¬stellen, ist und bleibt die breite Diversifizierung über unterschiedliche Anlageklassen, Regi¬onen, Branchen und Währungen. Sie sollte gewissermaßen das Fundament eines jeden Depots darstellen. Auch sie funktioniert lang¬fristig allerdings nur so gut, wie der Anleger in der Lage ist, auf einschneidende Marktereig¬nisse schnell und präzise zu reagieren. Das be¬inhaltet naturgemäß den Kauf und Verkauf von Anlagen, der für Privatanleger gemeinhin mit Kosten verbunden ist. Um bei solchen Transak¬tionen Verkaufsgebühren oder Ausgabeauf¬schlägen zu entgehen, entscheiden sich viele Anleger daher für professionell gemanagte In¬vestmentfonds, die zu ihrer Anlagestrategie passen: Das kann unter Umständen Kosten sparen und man nutzt gleichzeitig das Know-how und die Handlungsspielräume von ausge¬wiesenen Anlageexperten.

Viele professionelle Instrumente für Privatanleger nicht geeignet

Eine zusätzliche Absicherungsmöglichkeit, die insbesondere von Investmentprofis häufig ge¬nutzt wird, ist die Einbeziehung von speziellen Wertpapieren und Strategien. Dazu gehört zum Beispiel das Setzen von sogenannten Stop-Loss-Marken, durch die bei Erreichen eines vorher festgelegten Kurses automatisch eine Verkaufsorder ausgelöst wird. Wertpapierseitig kommen unter anderem sogenannte Short-ETFs, Futures oder Put-Optionen zum Einsatz. Allen vier Möglichkeiten gemeinsam: In den Händen von Investmentexperten können sie

 

Beispielhafter Anteilspreis     Beispielhaftes Garantieniveau

sehr sinnvolle Absicherungsinstrumente dar-stellen. Ein Privatanleger mit einer individu¬ellen, breit diversifizierten Portfoliostruktur hin¬gegen wird auf eigene Faust kein Instrument finden, mit dem sich eine Absicherung 1:1 um¬setzen ließe. Eine Mischung unterschiedlicher Instrumente wäre zudem in ihrer Komplexität für einen einzelnen Anleger kaum zu verwalten —oder zu bezahlen.

Den Mittelweg aus Absicherung und Rendite finden

Ein Ziel insbesondere vieler eher sicherheits-orientierter Anleger könnte es daher sein, ein diversifiziertes, professionell gemanagtes und abgesichertes Portfolio zu besitzen, das ihrer individuellen Anlagestrategie entspricht. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, bieten zum Beispiel dynamische Garantiefondskonzepte. Im Mittelpunkt stehen dabei eine eher risiko¬reiche Wertsteigerungs- und eine risikoärmere Kapitalerhaltkomponente, zwischen denen

Mögliche Anlagebeispiele FONDS

Name            WKN

Deutsche Bank Best Allokation - Balance DWS1UC

Deutsche Bank Best Allokation - Flexible DWS1UD

DWS Funds Global Protect 80 A0B9ER

Quelle: Deutsche Bank, Stand: September 2015

 

— je nach Marktlage —das Fondsmanagement flexibel umschichten kann. In guten Marktphasen kann die meist aktienlastige Wertsteigerungs-komponente je nach Fondsaus¬richtung bis zu 100 Prozent be¬tragen, wodurch die Teilhabe an der Entwicklung der globalen Kapitalmärkte hoch ist. In schwächeren Phasen wird der Anteil der Kapitalerhaltkom-ponente entsprechend erhöht: Nun sollen zum Beispiel Geld¬marktpapiere oder Anleihen hoher Bonität die Fondsent¬wicklung stützen.

Die Vorteile eines solchen Fondskonzepts liegen auf der Hand: Die ständige Beobach¬tung der Märkte und Volatili-täten sowie die flexible Um-

schichtung  des     Kapitals

zwischen den einzelnen Komponenten erfolgt von professioneller Seite. Hinzu kommt, dass Garantiefonds noch eine zusätzliche Absiche-rungskomponente enthalten können: die Höchststandssicherung. Dabei erhält der Anle¬ger beim Verkauf des Fonds mindestens einen bestimmten Prozentsatz des einmal erreichten Kurshöchststandes ausbezahlt (siehe Grafik). Dadurch bleibt selbst bei sinkenden Anteils-werten des Fonds das Garantieniveau beste¬hen.

n         Trotz Kursverlusten: Aktien bleiben für Anleger interessant.

n         Immer wichtiger ist die breite Diversifizierung des Portfolios.

n         Mögliche Absicherung durch aktiv gemanagte Garantiefonds.

Im Gegensatz zu einer rein auf Wertsteige¬rung ausgerichteten Strategie verzichten An¬leger dafür in Phasen mit schnellen Trend¬wechseln oder in Übergangsphasen nach einer längeren Marktschwäche unter Umständen auf eine volle Teilhabe an den abgebildeten Kapitalmärkten.

Anleger, die DAX und Co weitere Höhen¬flüge wie in den vergangenen Jahren zutrauen, könnten daher direkt an den Kapitalmärkten in¬vestiert bleiben. Wer dagegen mit erhöhten Volatilitäten rechnet und sein Portfolio gegen Kursschwankungen umfassend abgesichert wissen möchte, für den kann sich ein flexibles Garantiefondskonzept anbieten. Das gilt so¬wohl für eher sicherheitsorientierte Anleger als auch für Einsteiger in die Kapitalmärkte.

 

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