Sonntag, 4. Oktober 2015

Trading: Alternativer Aktieneinkauf


Trading: Alternativer Aktieneinkauf

Author D.Selzer-McKenzie

Video: https://youtu.be/MX-6r2MbdB8

Mit Discount-Zertifikaten können Anleger eine Aktie mit Rabatt kaufen. Auf diese Weise sind bei seitwärts oder sogar leicht abwärts tendierenden Kursen positive Renditen möglich. Nur dann, wenn die Aktie massiv steigt, ist das Direktinvestment die bessere Wahl,

 

Die Idee bei einem Discount-Zertifikat ist, dass dem Anle¬ger ein Rabatt auf den aktuell an der Börse gegebenen Aktienkurs ermöglicht wird. Mittels des Zertifikats ist es zum Beispiel möglich, je nach Produktausgestaltung einen Rabatt von zehn, 15 oder 20 Prozent auf den Aktienkurs zu erhalten — zum Teil sogar noch mehr.

Das Ganze hat natürlich auch einen Preis: Um den Discount zu ermöglichen, muss der Anleger ab einer bestimmten Marke auf weitere Kursgewinne verzichten. Diese Marke ist der Höchstbetrag (Cap), zu dem das Zerti¬fikat maximal zurückgezahlt wird.

Der Anleger erkauft sich also einen Rabatt, indem er auf hohe Kursgewinne verzichtet. Grundsätzlich gilt dabei: Je höher der Discount, desto niedriger die maximal mögliche Rendite. Chance und Risiko sind also stets voneinander abhängig. Außerdem verzichten Anleger beim Zertifikat auf eventuelle Dividendenzahlungen.

Beispiel

Angenommen, eine Aktie X notiert aktuell bei 100 Euro. Ein Anleger möchte für ein Jahr investieren und erwartet

 

leicht steigende Kurse. Allerdings ist er sich nicht sicher, ob seine Prognose eintritt. Er kann nicht ausschließen, dass sich die Kurse nur seitwärts oder sogar leicht abwärts ent¬wickeln. Wenn er nun die Aktie direkt kauft, partizipiert er im Verhältnis 1:1 an den Kursgewinnen und -verlusten.

Eine Alternative wäre, statt der Aktie ein Discount-Zerti¬fikat zu kaufen, welches sich auf diese Aktie bezieht. Dabei können Anleger, je nach ihrer Risikoaversion, die passenden Produkte für sich finden. Grundsätzlich können Discount-Zertifikate in drei Chance/Risiko-Profile eingeteilt werden: Offensiv, ausgewogen und konservativ. Bei einer Laufzeit von einem Jahr könnte es beispielsweise wie folgt aussehen:

1)        Discount-Zertifikat A (offensiv): Dieses Produkt bietet einen Rabatt von fünf Prozent. Es notiert entsprechend bei 95 Euro. Der Höchstbetrag liegt bei 114 Euro, sodass maximal eine Rendite von 20 Prozent möglich ist.

2)        Discount-Zertifikat B (ausgewogen): Dieses Produkt bietet einen Rabatt von 12,5 Prozent. Es notiert ent¬sprechend bei 87,50 Euro. Der Höchstbetrag liegt bei 98 Euro, sodass maximal eine Rendite von zwölf Pro¬zent möglich ist.

3) Discount-Zertifikat C (konservativ): Dieses Produkt bie¬tet einen Rabatt von 20 Prozent. Es notiert entsprechend bei 80 Euro. Der Höchstbetrag liegt bei 85 Euro, sodass maximal eine Rendite von 6,25 Prozent möglich ist.

Discount versus Rendite

Der Anleger muss sich nun entscheiden, welches der drei Chance/Risiko-Profile am besten zu ihm passt.

Bei Zertifikat A kann er im Falle steigender Kurse eine Rendite von 20 Prozent erzielen, wenn die Aktie per Lauf¬zeitende um 14 Prozent auf 114 Euro steigt. Gleichzeitig ist sein Schutz vergleichsweise klein. Fällt die Aktie um mehr als fünf Prozent, macht er Verluste.

Möchte der Anleger einen möglichst großen Schutz, so würde Zertifikat C am besten passen. Hier kann die Aktie per Laufzeitende um bis zu 20 Prozent fallen, ohne dass er mit dem Zertifikat einen Verlust einfährt. Allerdings ist seine Rendite stark begrenzt, und an steigenden Kursen partizipiert er überhaupt nicht. Die Maximalrendite erzielt er aber sogar dann, wenn die Aktie bis zum Ende der Lauf¬zeit um bis zu 15 Prozent fällt.

Einen Mittelweg stellt Zertifikat B dar. Hier sind Rabatt und Maximalrendite in etwa ausgeglichen. Entwickelt sich die Aktie bis zum Laufzeitende seitwärts und notiert über 98 Euro, erzielt der Anleger bereits die Maximalrendite. Gleichzeitig bietet das Zertifikat eine moderate Sicherheit.

Renditechancen trotz Seitwärtsbewegung

Anhand der besprochenen Beispiele wird deutlich, dass Anleger mit Discount-Zertifikaten selbst dann eine positive Rendite erzielen können, wenn sich die zugrundeliegende Aktie nur seitwärts entwickelt. Sollte die Aktie dagegen stark steigen, ist die Performance gedeckelt. Aber auch hier können Anleger reagieren, indem sie das Zertifikat vorzei¬tig verkaufen. Denn bei hohen Kurssteigerungen wird sich der Wert des Zertifikats schon vor Ende der Laufzeit deut¬lich dem jeweiligen Höchstbetrag annähern. Wenn Anleger dann vorzeitig verkaufen, können sie das frei werdende Kapital in neue Anlagechancen investieren — sei es in ein Discount-Zertifkat auf die gleiche Aktie, aber mit höherem Cap, oder in ein anderes Zertifikat.

Discounter oft überlegen

Ein weiterer Vorteil von Discount-Zertifikaten ist, dass sie meist besser abschneiden als die zugrundeliegende Aktie. Selbst dann, wenn die Aktie stark fällt und auch

 

das Discount-Zertifikat einen Verlust aufweist, wird die¬ser zumindest kleiner sein als im Falle eines Direktin¬vestments. Fällt zum Beispiel die genannte Aktie X zum Ende der Laufzeit von 100 auf 75 Euro, so erzielen Anle¬ger bei der Aktie einen Verlust in Höhe von 25 Prozent. Beim offensiven Zertifikat A sind es dagegen nur minus 21 Prozent, beim ausgewogenen Zertifikat B minus 14,3 Prozent und beim konservativen Zertifikat C minus 6,3 Prozent. Bei einem kleineren Kursverlust der Aktie von zum Beispiel 15 Prozent wäre mit dem konservativen Zer-tifikat sogar der Maximalgewinn erzielt worden, während das ausgewogene Zertifikat nur einen kleinen Verlust von 2,9 Prozent ergeben hätte.

In einem Fall schneiden Discount-Zertifikate schlechter ab als die zugrundeliegende Aktie: Und zwar dann, wenn es zu starken Kursgewinnen kommt. Je defensiver das Discount-Zertifikat ausgestaltet ist, desto niedriger ist des¬sen Maximalrendite — und desto größer der entsprechende Performance-Nachteil im Falle stark steigender Kurse.

Deutsche Telekom mit Rabatt

Die Funktionsweise von Discount-Zertifikaten lässt sich gut anhand eines praktischen Beispiels zeigen. Die Aktie der Deutschen Telekom zählt hierzulande regelmäßig zu den meistgehandelten Unternehmen. Auch in puncto Marktkapitalisierung steht der Bonner Konzern häufig in der Spitzengruppe. Dabei hat der Börsenkurs der Tele-kom, anders als weitere DAX-Unternehmen, seit dem Millennium keine Erfolgsgeschichte geschrieben. Ganz im Gegenteil: Für viele Anleger ist die einstige Volksak¬tie eher zum Albtraum geworden. Nachdem sie im März

 

2000 noch bei über 100 Euro notiert hatte, ging es inner¬halb kurzer Zeit bis auf unter zehn Euro steil bergab. Auch in den darauffolgenden Jahren blieb der Kurswert häufig hinter der allgemeinen Entwicklung des deutschen Leit¬index zurück.

In den vergangenen Monaten konnte dieTelekom-Aktie eine dynamische Aufwärtsbewegung verzeichnen, bevor es zuletzt zu einer Konsolidierung kam (Bild 1). Anleger, die sich für die Aktie interessieren, stehen aber eventuell vor einem Zwiespalt: Zum einen könnte der Kurs wieder ansteigen, zum anderen ist auch ein weiterer Rücksetzer nicht ausgeschlossen. Discount-Zertifikate geben Anlegern hier eine interessante Alternative zum Direktinvestment. Sie gewähren einen gewissen Schutz auf den Aktienkurs, wobei Anleger gleichzeitig auf hohe Renditen verzichten. Deutlich werden die verschiedenen Möglichkeiten, die

DEUTSCHE TELEKOM AG NA Täglich 02.06.2015 -

 

Discount-Zertifikate bieten, anhand dreier ausgewählter Zertifikate von X-markets auf die Aktie der Deutschen Tele-kom. Alle Produkte haben eine Laufzeit von rund einem Jahr (bis Mitte Juni 2016). Die Angaben zu Rabatt und Ren¬dite datieren vom 02. Juni 2015:

1)        Offensive Variante: Das Discount-Zertifikat mit der WKN XM11 NC bietet einen Rabatt von 6,08 Prozent bei einer Maximalrendite von rund 21 Prozent. Entwickelt sich die Aktie genau seitwärts, ergibt sich eine Rendite von 7,6 Prozent.

2)        Ausgeglichene Variante: Das Discount-Zertifikat mit der WKN XMOYOX bietet einen Rabatt von knapp 12 Pro¬zent bei einer Maximalrendite von über zehn Prozent. Entwickelt sich die Aktie genau seitwärts, ergibt sich ebenfalls eine Rendite von rund zehn Prozent.

3)        Defensive Variante: Das Discount-Zertifikat mit der WKN

DT5HOY bietet einen Rabatt von knapp

20 Prozent bei einer Maximalrendite von rund fünf Prozent, die gleichzeitig der Seitwärtsrendite entspricht.

 

17,000

Vielseitige Discount-Zertifikate

            16,000          Diese Auswahl an Discount-Pro-

dukten ist heute sehr vielfältig. Neben

            15,000          deutschen und internationalen Aktien

großer Unternehmen können Anle¬ger auch vergünstigt auf Indizes wie

            14,000          den DAX oder bekannte internatio-

nale Indizes setzen. Auch hier gibt es

            13,000          offensive, ausgeglichene und defen-

sive Varianten, aus denen Anleger das

            12,000          für sie passende Produkt auswählen

können. Damit bietet sich eine breite Auswahl an Möglichkeiten, mit denen Anleger ihre Ideen maßgeschneidert

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