Agnes von Poitou 1025-1077
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/QlJUTsBQg9c
Die allzu fromme Kaiserin
Agnes von Poitou um 1025-1077
Großer Gott! Die fromme Kaiserin Agnes wal ihrer großen
Verantwortung gerecht werden a einen Papst benennen, der würdig war, als Std vertreter
Gottes auf Erden zu wirken. Sie wol es aber zu gut machen, konnte sich deshalb
nig entscheiden - und nun gab es zwei Päpste' ihr klar wurde, dass allein ihr
Zögern für die diplomatische Dilemma allererster Güte %I antwortlich war,
beschloss Agnes, sich aus I ersten Reihe der weltlichen Entscheidungst ger
zurückzuziehen. Sie nahm den Schleier u verlegte damit ihren Lebensmittelpunkt
in d geistlichen Bereich, freilich ohne gleich Nor zu sein.
Die nicht nur für Agnes, sondern für die samte Christenheit
missliche Situation, dass r zwei Nachfolger Petri miteinander konkurri ten, war
tatsächlich die Folge des allzu passii Regierungsstils der Kaiserwitwe. Nachdem
ser Heinrich III. unübersehbar den Anspn des deutschen Königtums auf Mitsprache
bei der Papstwahl terstrichen hatte, indem er seinen Favoriten auf den Stuhl P
beförderte, erwarteten nach seinem Tod im Jahr 1056 alle. c seine Frau diese
Tradition fortsetzen würde. Doch als Ag schwieg, erhob man in Rom kurzerhand
Stephan IX. zum Pa Dass die Kaiserin dies ohne Widerspruch hinnahm, ermunt die
Päpste, einen eigenständigen Weg einzuschlagen, was u
Papst Nikolaus II. 1059 zu einem Papstwahldekret führte, das
deutschen König nur noch am Rande erwähnte. Nach Nikol
Tod im Juli 1061 kam es nun umso mehr darauf an, den Entsc
dungsanspruch des deutschen Königtums erneut deutlich zu
chen. Daher drängten die deutschen Fürsten Agnes zu hanc
doch es vergingen über zwei Monate, in denen sie sich nicl
einem Entschluss durchringen konnte. Der römische Klerus schneller als die
Kaiserin und bestimmte schließlich einen P Auf Druck des deutschen Adels wurde
vier Wochen späte
P STWAHL
.2chdem die deutschen Könige eine Zeitlang großen Einfluss
auf Papstwahl gehabt hatten, markierte das Papstwahldekret von 759 einen
Wendepunkt. Es bestimmte, dass der Papst vorrangig - den Kardinälen gewählt
werden sollte. Dieses Vorrecht wurde -9 zum Exklusivrecht, und seitdem erfolgt
die Papstwahl aus-:_7‘iießlich durch Kardinäle. Heute sind von etwa 200
Kardinälen etwa 120 jünger als 8o Jahre und damit wahlberechtigt.
..:-,-zenpapst in sein Amt eingeführt, und diese Situation
konnte nicht ertragen.
Schon ihre Ehe mit Heinrich III. stand unter keinem guten
1:4[72=. denn Agnes und Heinrich mussten sich von Beginn an den :ri-,.-urf
einer inzestuösen Verbindung gefallen lassen - beide Nachkommen Heinrichs I.
Nachdem Agnes im Alter von ',ihren Witwe geworden war, machte sie während der
Regent-ih:7Z: für ihren minderjährigen Sohn, den späteren Kaiser Hein¬-r IV.
(s. S. 88), allzu oft den Eindruck, mit den von ihr verlang-eltlichen
Entscheidungen überfordert zu sein. So dürfte es se eine angenehme Vorstellung
gewesen sein, dass nach ihrer itme:ernahme ihr Vertrauter, Bischof Heinrich von
Augsburg, in Rz-cjerungsverantwortung stehen und den elfjährigen Sohn bis zrz
Dlljährigkeit politisch begleiten würde.
_-cri fünf Monate später aber folgte der
7-2 Rückschlag für die Kaiserin. Im Früh-wurde der junge
Thronfolger nahe _.pinsel St. Suidbertswerth (dem späte-::-rswerth, das heute
zu Düsseldorf ge-Erzbischof Anno von Köln entführt war auch Heinrich von
Augsburg
- :et. denn es
galt als ungeschriebenes dass derjenige die Macht besaß, der
- -2 in der
Gewalt hatte. Eine energisch _ -.de und hartnäckige Regentin, wie eise
Theophanu (s.S. 46) 70 Jahre aue in einer solchen Situation sicher
--r-,:igesetzt, die Macht zurückzuerhal-- König zu befreien - und nicht zu -
den eigenen Sohn wiederzube-Agnes war anders. Sie wollte nur --en tiefen Wunsch
nach einem Le-
ben in Frömmigkeit erfüllen: einem Brief an die Äbtissin 1
Klosters Fruttuaria (bei Tur bat sie um Aufnahme. In ih Familie wäre der
Schritt ins KI ter keine Neuheit gewesen, de schon ihr Vater Herzog Wilh<
von Aquitanien und Poitou hz ebenso wie ihre Mutter alle litik und Weltlichkeit
hinter s
gelassen.
_
Agnes hatte also zumindest
sich selbst eine wichtige Entscheidung getroffen - aber
ein< mehr gelang es ihr nicht, sie in die Tat umzusetzen. Auf eindri liches
Bitten ihrer Umgebung am Königshof blieb sie doch Deutschland und erfüllte ihre
Rolle als Leiterin des Königsh ses der Salier. Inwiefern sie in der folgenden
Zeit versuchte. ren Sohn aus der Macht Annos von Köln zu befreien, lassen
spärlichen Quellen nicht erkennen, aber im März 1065 trat sie der Seite des
14-jährigen - und damit erwachsenen - Königs der mit dem Empfang der
Schwertleite selbständig die Regien übernahm.
Nun war Agnes endgültig von der Verantwortung befreit. 1
Urteil ihrer Zeitgenossen über ihre Regierungszeit fiel deut] aus. Adam von
Bremen beklagte, dass diese Jahre »zum grol Schaden des Reiches« gewesen seien,
und ein Mönch und C1 nist schrieb, dass sie sich »von den Ratschlägen dieser
und je leicht bestimmen« ließ. Doch diese unselige Zeit war nun vor und Agnes
reiste umgehend nach Rom, wo sie nicht als Herrsc rin, sondern als demütige
Büßerin in einem groben Wollgew Einzug hielt. Für die nächsten Jahre stellte
sie sich voll und g in den Dienst des Papsttums - möglicherweise, um so den vor
verursachten Schaden wiedergutzumachen. Während des be nenden Investiturstreits
stand sie am Ende gar gegen ihren S Heinrich IV. auf der Seite Papst Gregors
VII.
In dieser letzten Lebensphase hatte Agnes das erreicht, wa:
sich immer gewünscht hatte: Sie lebte im Kloster und konnte sowohl ihrem
Bedürfnis nach Frömmigkeit hingeben als aucf Reform des Papsttums unterstützen.
Ihr Einsatz wurde belo Sie wurde in einer Seitenkapelle des alten Petersdoms
beiges an der Seite der angeblichen Tochter des Petrus - und dam nah an dem
Apostel, wie es für einen Laien nur möglich war
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