John Oldcastle 1370-1417
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/tauZsVWGZEQ
Das Himmelreich gleicht einem Menschen, der ;_ men auf
seinen Acker säte. Als nun die Saat _ ¬Frucht brachte, da fand sich auch das Un
- _ Hausvater sprach: Lasst beides miteinanz.-, - sen bis zur Ernte; und um die
Erntezeit zu den Schnittern sagen: Sammelt zuerst kraut und bindet es in
Bündel, damit man brenne.« Das berühmte Gleichnis vom U unter dem Weizen, das
im Matthäuser überliefert ist, wurde lange Zeit mit H¬in Verbindung gebracht, die
von jeher rechtgläubigen Christen zu finden waren. tholischen Oberhäupter
nahmen das Glei allzu wörtlich und ließen Häretiker wie U brennen. Doch dass
Unkraut nicht gleich U zeigte sich im England des frühen 15. Jahrhunderts_ John
Oldcastle war zwar durch und durch Häretiker aber von so hohem
gesellschaftlichen Rang, dass man dm ge gewähren ließ, bevor er schließlich
doch wie das übrige kraut« endete.
Passenderweise hatte man der einzigen nennenswerten
tikergruppe im mittelalterlichen England einen Namen der von einem der
lateinischen Worte für Unkraut (> 1 abgeleitet war: Lollarden. Ihr
wichtigster weltlicher _ war jener John Oldcastle. Zeichnet man seinen
Lebensweg so scheint er auf den ersten Blick ein ganz »normales« des englischen
Niederadels gewesen zu sein. Er diente Heinrich IV., pflegte ein
freundschaftliches Verhältnis mit Kronprinzen, dem späteren Heinrich V., und
stieg nach Hochzeit mit Joan, Baroness Cobham, noch weiter auf: saß er als
Baron im Oberhaus des aus zwei Kammern den englischen Parlaments. Während das
Unterhaus (»H Commons«) gewählte Vertreter des Volkes versammelte. im Oberhaus,
ab dem i6. Jahrhundert »House of Lords« g ausschließlich Adelige, die sowohl
dem Verdienstadel als dem erblichen Adel entstammen konnten.
In einer Hinsicht unterschied sich Oldcastle allerdings von
al¬len anderen Mitgliedern des Oberhauses: Er war ein ausgemach¬ter Anhänger
der Lollarden, die sich auf die Lehren John Wyclifs beriefen - anders
ausgedrückt: John Oldcastle war ein Ketzer. Die Überzeugungen der Lollarden
unterschieden sich in wesentlichen Punkten von der damals einzig anerkannten
Glaubensrichtung, dem Katholizismus. Auf den heftigsten Widerstand stieß ihre
Abendmahlsauffassung, denn anders als die Katholiken, die von der tatsächlichen
Verwandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Christi ausgehen (sogenannte
Transsubstantiationslehre), waren die Lollarden davon überzeugt, dass die
Gegenwart Chris¬ti beim Abendmahl eine bloß symbolische sei. Für die
Kirchen¬vertreter war diese Auffassung schlichtweg unerhört. Ferner achteten
die Lollarden die kirchlichen Sakramente gering und maßen alles an der Heiligen
Schrift, die sie auch dem Volk zugänglich machen wollten. Sie
verwarfen alles, was den evangelischen und apostolischen
Zeugnissen nicht direkt
zu entnehmen war - das wiederum hatte
zur Folge, dass sie sich gegen den Primat des Papstes, gegen
kanonisches Recht, die
priesterliche Absolution und den weltlichen
Besitz der Kirche aussprachen. Die Lollar-den rührten also
an den Grundfesten der
römisch-katholischen Kirche und waren damit ein wichtiger
Vorläufer der Reforma¬tion des i6. Jahrhunderts.
Nachdem John Oldcastle diese Leh¬ren jahrelang überzeugt
verteidigt und
mit Flugschriften verbreitet hatte, wurde i
er zweimal vor ein Konzil geladen, bevorman ihm
schließlizProzess machte. In digen St.
Paul's Ca:- —
Oldcastle dem _
englischen Geistlich Zeit gegenüber, dem E. von Canterbury,
Thomes del. Dieser gab dem ;¬Baron die Gelegenheit_ eine katholische Positccr
sinnen, doch Oldcas--e te sich zu seiner A- — Zudem wurde ihm vorgeworfen,
nicht nur die Kirche =-sondern auch die königliche Familie und den Adel töten
zig len. Unabhängig von diesen Vorwürfen sorgte schon die Jahre zuvor
verschärfte Gesetzgebung gegen die Häretikmr dass Oldcastle zum Tode verurteilt
wurde.
Während jeder andere Ketzer längst Opfer der Flammen worden
wäre, kam John Oldcastle seine gesellschaftliche zugute. König Heinrich V.
erinnerte sich seines früherem gefährten und erwies ihm einen letzten
Freundschaftsdiele.,, wohl er selbst überzeugter Katholik und entschiedener
der Lollarden war. Heinrich ließ die Hinrichtung ve -
und Oldcastle nutzte die Gelegenheit zur Flucht aus dem wo
er auf sein Ende warten sollte. Gegen die hohen Gei und den König hatte er
eigentlich keine Chance, doch O wollte eine lollardische Kirchenreform mit
Gewalt herbe-aus heutiger Sicht eine aber
witzige Idee. Er zog durch die und versammelte eine bewaffnete Gruppe lollardischer _ um sich. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts bestanden diese sächlich aus Handwerkern und einfachen Leuten, sodass der Eindruck einer Revolte sozial Benachteiligter entstand_
witzige Idee. Er zog durch die und versammelte eine bewaffnete Gruppe lollardischer _ um sich. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts bestanden diese sächlich aus Handwerkern und einfachen Leuten, sodass der Eindruck einer Revolte sozial Benachteiligter entstand_
Im Januar 1414 wurde der Aufstand von königlichen T ohne
größere Probleme niedergeschlagen. John Oldcasde nun faktisch am Ende,
gleichwohl entkam er noch einmal - Häschern. Erst 1417 wurde er erneut gefangen
genommen im Dezember desselben Jahres verurteilt. Bereits am Tag wurde das
Todesurteil vollstreckt: John Oldcastle wurde g.: und am Galgen verbrannt.
Selbst im Falle dieses so p ten Häretikers konnten sich König und Geistliche
einmal durchsetzen. Doch nur ein Jahrhundert später sollten für che
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