Montag, 17. August 2015

Richard Löwenherz 1157-199


Richard Löwenherz  1157-199

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/KjCkRgY59Ao

König oder Abenteurer?

Richard Löwenherz 1157-1199

 

»Wenn ich nur einen Käufer fände würde sogar London verkaufen: chard Löwenherz aus. Darf ein König so über seine Hauptstadt Eigentlich nicht, aber Richard war nun mal ein König, der keine zu England hatte. Genaugenommen Franzose, der zwar in Oxford geh und als Sohn Heinrichs II. (s.S. seinen Anspruch auf den englischen bekräftigt hatte, aber seine eigenti mat war Aquitanien im heutigen Er-Dort, im Stammland seiner Mutter re (s. S. 112), wurde er bereits mit Herzog; außerdem sprach er kein und hielt sich in den zehn Jahren nen er englischer König war, nich: sechs Monate auf der Insel auf. zu regieren, war er stets auf der S Abenteuern und Kämpfen.

Wie es der Zufall wollte, hallte Richard den englischen Thron Ruf nach einem weiteren großen Kreuzzug durch E dem muslimischen Sultan Saladin (s. S. 13o) die heilige rusalem wieder zu entreißen. Deshalb hielt es den neuen nicht lange in England: Innerhalb von drei Monaten b die lästige Thronbesteigung in Westminster hinter sich te ein kostspieliges Kreuzfahrerheer auf - für das er eben London verkauft hätte -, um so schnell wie möglich lo können. Denn Regieren war ihm zu langweilig - Richard zu anderem berufen, als die englische Verwaltung zu ren oder sich mit englischen Baronen um ein paar Hektar zu streiten. Nein, er träumte von ritterlichen Abenteuern großen, weiten Welt und war nicht ohne Grund schon als licher wegen seiner Tapferkeit mit dem Beinamen »Löu versehen worden.

Richard machte sich auf den Weg und vergaß offensichtlich schnell, dass er nicht als Abenteurer reiste, sondern als König von England: In einem süditalienischen Städtchen stahl er kurzer¬hand einen Jagdfalken aus einem Wohnhaus, weil er so begeistert von dessen Rufen war. Die wütenden Einwohner verfolgten den Dieb, und so wäre Richard beinahe von zornigen italienischen Kleinstädtern erschlagen worden. Der Weg führte ihn zunächst ch Sizilien - das er kurzerhand eroberte - und Zypern, vor -sen Küste das Schiff mit Berenguela von Navarra gekentert . der Frau, die Richard heiraten sollte. Zum Glück überlebte den Zwischenfall.

Was Frauen anging, trat Richard Löwenherz ausnahmsweise nie ',,benteurer und Eroberer in Erscheinung - ganz im Gegenteil. arten Alter von zehn Jahren war er bereits mit einer franzö-_ :en Prinzessin verlobt worden, und besonders der König von 7.+2._-_'reich drängte immer mehr darauf, dass endlich die Hochzeit aden solle. Indes gingen die Jahre ins Land, und als Richard :en Thron bestieg, wurde sogar seine Mutter Eleonore unru-:enn Richard war 22 Jahre nach der Verlobung noch immer verheiratet. Eleonore wünschte sich hingegen eine andere gertochter und forcierte Richards Hochzeit mit Berengue-Navarra, die nun also auf -.atsächlich stattfand. Da-:ass der groß gewachsene - :donde König jedoch so _ _zögert hatte und zudem e mit Berenguela kinder-- kamen Gerüchte auf, _ nmsexuell gewesen sei. -der so scheinen ihm krie-Abenteuer wichtiger zu sein als Frauen, und - natürlich in seinem _.s er 1190 den Hafen :m heutigen Israel er¬- - eroberte er samt der _en Stadt umgehend Muslimen zurück, was auch Saladin als dem führer - gehörigen angte. In der Folge -ei seinen Gegnern

 

der Ruf eines tapferen, mutigen und erfo,

Kriegers voraus. Richard konnte weiter gegen Saladin erringen, aber das Hau Rückeroberung Jerusalems, sollte unerre ben. Richards Heer stand sogar schon an weite vor der heiligsten Stadt der C kehrte jedoch wieder um, weil die Erfol ten zu gering waren. Richard verwarf Gedanken, Jerusalem wenigstens als Pilger zu betreten, was Saladin schlie Christen erlaubt hatte - dafür war der fach zu stolz. Richard und Saladin e am Ende »nur« auf einen Waffensti dennoch galt es als Erfolg des englischen dass er die Stellung der Kreuzfahrer im Land behaupten konnte, nachdem ihre Existenz durch Saladin ernsthaft gef.T sen war.

Richard Löwenherz musste das

Kreuzzug nicht zuletzt auch deswegen

weil immer mehr Nachrichten aus Engl

fen, die von drohendem Machtverlust

Sein jüngerer Bruder Johann, den man

land« nannte, versuchte in Richards Ab

dessen Machtposition zu untergraben und auf den englischen Thron zu gelangen; gleichzeitig waren biete auf dem Festland durch den französischen König_ August II. in Gefahr. Doch schon Richards Rückreise land war abenteuerlicher, als ihm lieb sein konnte. Vie päischen Fürsten war der bisweilen rücksichtslose Dr-Richard ein Dorn im Auge, und so musste er sogar ink Pilger reisen. Dabei stellte er sich jedoch äußerst ungesc er mochte auf den gewohnten Komfort nicht verzichten de deshalb mehrmals enttarnt.

Zu seinem Unglück flog der Schwindel auch auf, als er Wien im Reich des österreichischen Herzogs Leopold denn der fackelte nicht lange und ließ ihn gefangen ne licherweise war er noch beleidigt, weil Richard nach der um Akkon das herzögliche Banner in den Latrinengraben werfen lassen. Ob das der Wahrheit entsprach oder nicht ¬Haft auf der Burg Dürnstein war Richard Löwenherz nach der Meinung der meisten europäischen Herrscher =

7zehoben. Der deutsche Kaiser Heinrich VI. forderte die Über¬: Richards in seine Obhut, weil er ein immenses Lösegeld für

kriegerischen König zu erhalten hoffte — und verlangte ganze Tonnen Silber! Und tatsächlich brachte die Königsmutter Ele-

e mit Hilfe der englischen Steuerzahler das Lösegeld auf und

ihren Sohn 1194 frei.

zesichts des Kampfes um den englischen Thron, den er in -::ster Zeit für sich entschied, musste Richard sich nun zum zweiten Mal in England ten und ließ sich erneu: Doch auch diesmal - nicht lange auf der Insel; bald schon wieder ins Kampfge -¬begann mit der Vertei Gebiete auf dem e Festland. Damit ve einen Großteil seiner

genden fünf Regieru       -

Der Legende zufolge eines Tages, dass auf Chälus-Chabrol im Limousin ein Schatz gefunden w und die Finder nicht im Traum daran dachten, ihn dem auszuhändigen. Umgehend begab er sich zu der bes Als er persönlich um die Burgmauern ritt, um herausz er wohl in die Burg und an »seinen« Schatz käme, wurde Bolzen einer Armbrust in die Schulter getroffen. Wenige ter starb er in seinem Zelt an den Folgen der Verletzung.

Ob nun wirklich ein Schatz eine Rolle spielte oder ob wahrscheinlicher ist, um die Niederschlagung einer Reut die Verteidigung von Territorium ging - in jedem Fall war Tod so abenteuerlich wie sein Leben. Und zweifellos ist dass er nicht viel für England hat. Statt zu regieren, zog er von Schiei zu Schlachtfeld - und dennoch wurde glänzender Nachruhm als milder und ter Herrscher zuteil. Man hat ihm fach unterstellt, dass er gewiss für die und Schwachen gekämpft habe. Die vidi entstandene Legende um die beiden Richard Löwenherz und Robin Hood ren Teil dazu beigetragen haben. In den vieler Zeitgenossen war Richard Löwe sicher kein guter Sohn, Schwiegersohn. oder König. Aber schon seit dem 12. I dert ist man sich einig, dass er ein kühn großer Krieger war.





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