Hepatitis Virus
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/VDeLP9kaAqQ
Hepatitis, wenn der Hausarzt kritisch in den
pfpass schaut, während sie von exotischen Reisezielen in
Asien erzäh-len. Dann sagt er: „Sie sollten sich gegen Hepatitis impfen
lassen."
Hepatitis - das ist diese Erkrankung, die Laien vor allem
mit verschiedenen großgeschriebenen Buchstaben in Verbin¬dung bringen.
Übersetzt bedeutet sie „Le¬berentzündung", im Volksmund wird sie auch
Gelbsucht genannt, wegen der gelb¬gefärbten Haut, die das Krankheitsbild
hervorrufen kann. Hepatitis kann zwar durch Bakterien, Parasiten, Gifte,
Alko¬hol oder Arzneimittel ausgelöst werden. Am häufigsten aber verursachen
weltweit Viren eine Entzündung der Leber.
Hepatitis, das ist eine der Leiden, die irgendwie in die
Schmuddelecke gehö-ren, die gerne mit unhygienischen Zustän¬den oder
Alkoholsucht in Verbindung ge¬bracht werden und die, so zumindest der Eindruck,
für den Durchschnittsdeut¬schen vor allem zur Gefahr werden kön¬nen, wenn er
sich in die Ferne aufmacht.
. Doch vor kurzem las man Meldun-gen, die deutlich machten:
Hepatitis ist nicht nur ein Thema auf Reisen, son-dern sie ist durchaus auch
vor der eige-nen Hofeinfahrt zu finden. Laut Robert Koch-Institut (RKI)
nämlich, dem Hü-ter über die Infektionskrankheiten in Deutschland, hat sich die
Zahl der Hepa¬titis-E-Fälle hierzulande im vergangenen Jahr verdoppelt.
Epidemiologen gehen davon aus, dass etwa jeder sechste Bun¬desbürger bereits
Kontakt mit dem He-patitis-E-Vrus hatte. Dass es trotzdem nur 67o sind, die
2014 daran erkrankten, lässt einen erst einmal beruhigt aufat¬men, ebenso der
Hinweis des Instituts,
ur die steigende Zahl nicht eine massive Verbreitung des
Erregers, son-dern eine verbesserte Diagnostik sowie eine höhere Sensibilität
der Mediziner verantwortlich sei. Experten vermuten deshalb, dass Hepatitis E
lange schon nicht mehr nur von Reisen nach Deutsch¬land eingeschleppt wird,
sondern längst heimisch ist bei uns. Infektionen mit He¬patitis-E-Viren sind
weltweit die häufigs¬te Ursache akuter viraler Hepatitiden.
Und dann wird es eben doch etwas beunruhigend, denn man ahnt
bei sol-chen Meldungen: In unseren Breiten un¬terschätzen wir so manches
Hepatitis-Vi¬rus. Das Hepatitis-E-Virus nur als Verur¬sacher einer exotischen
Reiseerkrankung zu sehen war offensichtlich zumindest jah¬relang zu kurz
gegriffen. Überhaupt ru¬fen Infektionskrankheiten wie HIV, Tu-berkulose oder
Tollwut in der breiten Be¬völkerung oft mehr Schrecken hervor als die
unterschiedlichen Hepatitis-Formen. Aber auch von Medizinern werden gera¬de die
selteneren Formen der Leberent-zündung immer wieder verkannt. Falsche Diagnosen
sowie unzureichende Thera¬pien sind die Folge.
Ärzte hierzulande werden deshalb ver¬mehrt dazu
aufgefordert, bei einer akuten
A, B und C zu testen, sondern ebenso das weniger bekannte
Hepatitis-E-Vru
Leberentzündungen haben für die Gz. sundheit der
Weltbevölkerung eine im mense Bedeutung. Hepatitis B gehört zi. den häufigsten
Infektionskrankheiten weltweit. Nach Angaben der Weltgesund-heitsorganisation (WHO)
ist ein knappes Drittel der Weltbevölkerung mit diesem Virus infiziert. Laut
der Organisation infi¬zieren sich jährlich drei bis vier Millionen Menschen mit
Hepatitis C. Zwei bis drei Prozent der Weltbevölkerung sind chro¬nisch an
diesem Virus erkrankt.
Bereits 1947 sollen Wissenschaftler, ohne den Erreger zu
kennen, nur auf-grund des Übertragungsweges zwischen Hepatitis A und B
unterschieden haben. A -wird in der Regel durch Wasser und Nahrung verbreitet,
B über das Blut und andere Körpersekrete. Das Hepatitis-B-Virus entdeckten
Forscher dann im Jahr 1970. 1973 spürten sie im Stuhl von Patienten das
Hepatitis-A-Virus auf. Dar¬aufhin wurden Blutspender routinemäßig auf diese
beiden Virentypen getestet, da¬mit Empfänger von Blutprodukten ge-schützt sind.
Doch Leberentzündungen traten trotz¬dem weiterhin nach
Bluttransfusionen auf Und es gab Patienten, die über Symp¬tome einer Hepatitis
klagten,- bei denen weder Viren für A noch für B nachweis¬bar waren. Mediziner
sprachen dann von einer „Non-A-Non-B-Hepatitis". Erst im Jahr 1989
entdeckten sie den eigentlichen Auslöser und gaben ihm den Namen:
He-patitis-C-Vrus.
1990 folgte die Entdeckung des Hepa¬titis-E-Virus und 1993
des Hepatitis-G-Vi¬rus. Dieses bezeichnet man heute aber als GBV-C, da man
festgestellt hat, dass es gar keine Hepatitis verursacht. Auch den Buchstaben F
hatte man schon fälschlicherweise in Verbindung mit ei-ner Hepatitis vergeben,
bis man merkte. dass es sich um keine eigeständige Form handelt. Heute sprechen
Experten deshalb von einer "Hepatitis Non A-E". wenn akute
Leberentzündungen weder von Hepatitis-Viren noch von anderen bekannten Erregern
oder Ursachen her-vorgerufen wurden. Hierzulande gab es laut RKI seit 2002 aber
keinen Fall von "Hepatitis Non A-E"
Bleiben also fünf Lettern. Auch wenn sich augenscheinlich
nur der Buchstabe ändert. Hinter jedem steht ein anderer Er¬reger, ein anderer
Infektionsweg und un¬terschiedliche Gefährlichkeit. Zu wissen welcher für einen
selbst zur Gefahr wer¬den kann, ist bei einer in der Öffentlich¬keit manchmal
unterschätzten Krankh e. - nicht nur nützlich, wenn der Hausan-vor Reisen
dringend zur Impfung rät.
A
Hepatitis-A--Viren (HAV) werde- über den Darm ausgeschieden
»Das heißt, AnsteCkungsgefahr .-.._ ¬steht vor allem durch Kontakt- c,-.: ,
¬Schmierinfektion im gemeinsamen ili _¬halt oder beim Sex. Aber auch kont.-_,
-_-_ nierte Lebensmittel oder Trinkwasser kön¬nen eine Ansteckungsquelle sein.
Beson¬ders häufig ist dies bei Muscheln, Austern sowie mit Fäkalien gedüngtem
Gemüse der Fall. In Entwicklungsländern machen fast alle Bewohner eine solche
Infektion schon im Kindesalter durch. Sie gelten dann als immun. Reisen
Europäer
Länder, ist die Ansteckungsgefahr jedoch hoch. Der Anteil
der Hepatitis-A-Fälle, Geren Ansteckung auf Reisen erfolgte, legt laut RKI bei
etwa 40 bis 5o Prozent aller in Deutschland gemeldeten Fälle. '-inder
verkraften eine HAV-Infektion äufig ohne Symptome. Erwachsene lei-- en deutlich
mehr. Meist verläuft eine He¬- atitis A aber gutartig. Schwere Komplika-Ionen
sind selten. Eine Impfung wird bei eisen in Risikogebiete empfohlen.
3
, Hepatitis B (HBV) wird vor al-
lem übers Blut übertragen. Gera-
• de in der
Frühphase der Infekti--1 reichen schon kleinste Mengen, um :I anzustecken - zum
Beispiel kleine 2rletzungen der Haut. Hat man sich in-iert, dann ist das Virus
auch in Spei¬- el, Tränenflüssigkeit oder Spenina zu -.den. Nach Schätzungen
wird das Vi-, in 4o bis 70 Prozent der Neuinfelctio- nen sexuell übertragen.
Ist die Erkran-kung ausgebrochen, ' kann sie leichte oder schwere Verläufe
nehmen - abhän¬gig von der Verfassung des Immunsys¬tems. Bei Erwachsenen führt
die Infekti¬on bei etwa einem Drittel zu einer schwe¬ren akuten Hepatitis mit
gelblicher Haut. Im schlimmsten Fall kommt es zu Leberversagen. Etwa go Prozent
der aku¬ten Erkrankungen bei Erwachsenen hei¬len aber ohne Folgen aus. Beim
Rest kommt es zu einem chronischen Verlauf. Am besten schützt man sich vor
Hepati¬tis B durch eine Impfung, die es seit An¬fang der achtziger Jahre gibt
und die seit 1995 für alle Säuglinge empfohlen wird.
CDas Hepatitis-C-Virus (HCV) wird durch Blut übertragen. Je
• nach
Konzentration im Blut kann HCV auch in anderen Körperflüs¬sigkeiten nachweisbar
sein. Eine Anste¬ckung etwa durch Sperma oder Speichel ist jedoch
unwahrscheinlich. Das Fatale an HCV: Die Symptome sind uncharakte-ristisch -
etwa Müdigkeit und Schmer¬zen. Oft bemerken Patienten die Infekti¬on gar nicht.
Wird sie nicht oder falsch behandelt, verläuft sie oft chronisch. Nach Jahren
kann sich eine Leberzirrho
se oder Leberkrebs bilden. Eine Impfun.; gegen Hepatitis C
gibt es nicht, aber mitt¬lerweile sehr wirksame Medikamente.
D
Eine fast gute Nachricht i-, Hepatitis D kann man nicht b, -
• kommen, ohne
B zu haben. E wird nämlich von einem Virus ausgelöst das sich nur mit Hilfe des
Hepatitis-B-\ -:-rus vermehren kann. Die schlechte Nach -richt: Eine chronische
Hepatitis B kan :¬durch das Virus D deutlich verschlechte r-werden. Übertragen
wird Hepatitis L durch Blut und andere Körperflüssigkei¬ten. Da es Hepatitis D
ohne B nicht gibt schützt aber indirekt auch die Impfung ge¬gen Hepatitis B vor
D.
F‘
Das Hepatitis-E-Virus
wird fa - kal-oral übertragen, meist durch
* kontaminiertes Trinkwasser oder
Lebensmittel, vor allem über Schweine-und Wildfleisch. Die
Symptome von He¬patitis E ähneln sehr denen von A. Eben¬so wie diese geht auch
E in keine chroni¬sche Form über. Ein wichtiger Unter¬schied zwischen beiden
allerdings ist: He¬patitis E führt bei Schwangeren zu einem schweren
Krankheitsverlauf, es kann zum Leberversagen kommen. Eine Impfung gibt es
nicht.
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