Sonntag, 23. August 2015

Hepatitis Virus


Hepatitis Virus

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/VDeLP9kaAqQ

Hepatitis, wenn der Hausarzt kritisch in den

pfpass schaut, während sie von exotischen Reisezielen in Asien erzäh-len. Dann sagt er: „Sie sollten sich gegen Hepatitis impfen lassen."

Hepatitis - das ist diese Erkrankung, die Laien vor allem mit verschiedenen großgeschriebenen Buchstaben in Verbin¬dung bringen. Übersetzt bedeutet sie „Le¬berentzündung", im Volksmund wird sie auch Gelbsucht genannt, wegen der gelb¬gefärbten Haut, die das Krankheitsbild hervorrufen kann. Hepatitis kann zwar durch Bakterien, Parasiten, Gifte, Alko¬hol oder Arzneimittel ausgelöst werden. Am häufigsten aber verursachen weltweit Viren eine Entzündung der Leber.

Hepatitis, das ist eine der Leiden, die irgendwie in die Schmuddelecke gehö-ren, die gerne mit unhygienischen Zustän¬den oder Alkoholsucht in Verbindung ge¬bracht werden und die, so zumindest der Eindruck, für den Durchschnittsdeut¬schen vor allem zur Gefahr werden kön¬nen, wenn er sich in die Ferne aufmacht.

. Doch vor kurzem las man Meldun-gen, die deutlich machten: Hepatitis ist nicht nur ein Thema auf Reisen, son-dern sie ist durchaus auch vor der eige-nen Hofeinfahrt zu finden. Laut Robert Koch-Institut (RKI) nämlich, dem Hü-ter über die Infektionskrankheiten in Deutschland, hat sich die Zahl der Hepa¬titis-E-Fälle hierzulande im vergangenen Jahr verdoppelt. Epidemiologen gehen davon aus, dass etwa jeder sechste Bun¬desbürger bereits Kontakt mit dem He-patitis-E-Vrus hatte. Dass es trotzdem nur 67o sind, die 2014 daran erkrankten, lässt einen erst einmal beruhigt aufat¬men, ebenso der Hinweis des Instituts,

ur die steigende Zahl nicht eine massive Verbreitung des Erregers, son-dern eine verbesserte Diagnostik sowie eine höhere Sensibilität der Mediziner verantwortlich sei. Experten vermuten deshalb, dass Hepatitis E lange schon nicht mehr nur von Reisen nach Deutsch¬land eingeschleppt wird, sondern längst heimisch ist bei uns. Infektionen mit He¬patitis-E-Viren sind weltweit die häufigs¬te Ursache akuter viraler Hepatitiden.

Und dann wird es eben doch etwas beunruhigend, denn man ahnt bei sol-chen Meldungen: In unseren Breiten un¬terschätzen wir so manches Hepatitis-Vi¬rus. Das Hepatitis-E-Virus nur als Verur¬sacher einer exotischen Reiseerkrankung zu sehen war offensichtlich zumindest jah¬relang zu kurz gegriffen. Überhaupt ru¬fen Infektionskrankheiten wie HIV, Tu-berkulose oder Tollwut in der breiten Be¬völkerung oft mehr Schrecken hervor als die unterschiedlichen Hepatitis-Formen. Aber auch von Medizinern werden gera¬de die selteneren Formen der Leberent-zündung immer wieder verkannt. Falsche Diagnosen sowie unzureichende Thera¬pien sind die Folge.

Ärzte hierzulande werden deshalb ver¬mehrt dazu aufgefordert, bei einer akuten

 

A, B und C zu testen, sondern ebenso das weniger bekannte Hepatitis-E-Vru

Leberentzündungen haben für die Gz. sundheit der Weltbevölkerung eine im mense Bedeutung. Hepatitis B gehört zi. den häufigsten Infektionskrankheiten weltweit. Nach Angaben der Weltgesund-heitsorganisation (WHO) ist ein knappes Drittel der Weltbevölkerung mit diesem Virus infiziert. Laut der Organisation infi¬zieren sich jährlich drei bis vier Millionen Menschen mit Hepatitis C. Zwei bis drei Prozent der Weltbevölkerung sind chro¬nisch an diesem Virus erkrankt.

Bereits 1947 sollen Wissenschaftler, ohne den Erreger zu kennen, nur auf-grund des Übertragungsweges zwischen Hepatitis A und B unterschieden haben. A -wird in der Regel durch Wasser und Nahrung verbreitet, B über das Blut und andere Körpersekrete. Das Hepatitis-B-Virus entdeckten Forscher dann im Jahr 1970. 1973 spürten sie im Stuhl von Patienten das Hepatitis-A-Virus auf. Dar¬aufhin wurden Blutspender routinemäßig auf diese beiden Virentypen getestet, da¬mit Empfänger von Blutprodukten ge-schützt sind.

Doch Leberentzündungen traten trotz¬dem weiterhin nach Bluttransfusionen auf Und es gab Patienten, die über Symp¬tome einer Hepatitis klagten,- bei denen weder Viren für A noch für B nachweis¬bar waren. Mediziner sprachen dann von einer „Non-A-Non-B-Hepatitis". Erst im Jahr 1989 entdeckten sie den eigentlichen Auslöser und gaben ihm den Namen: He-patitis-C-Vrus.

1990 folgte die Entdeckung des Hepa¬titis-E-Virus und 1993 des Hepatitis-G-Vi¬rus. Dieses bezeichnet man heute aber als GBV-C, da man festgestellt hat, dass es gar keine Hepatitis verursacht. Auch den Buchstaben F hatte man schon fälschlicherweise in Verbindung mit ei-ner Hepatitis vergeben, bis man merkte. dass es sich um keine eigeständige Form handelt. Heute sprechen Experten deshalb von einer "Hepatitis Non A-E". wenn akute Leberentzündungen weder von Hepatitis-Viren noch von anderen bekannten Erregern oder Ursachen her-vorgerufen wurden. Hierzulande gab es laut RKI seit 2002 aber keinen Fall von "Hepatitis Non A-E"

Bleiben also fünf Lettern. Auch wenn sich augenscheinlich nur der Buchstabe ändert. Hinter jedem steht ein anderer Er¬reger, ein anderer Infektionsweg und un¬terschiedliche Gefährlichkeit. Zu wissen welcher für einen selbst zur Gefahr wer¬den kann, ist bei einer in der Öffentlich¬keit manchmal unterschätzten Krankh e. - nicht nur nützlich, wenn der Hausan-vor Reisen dringend zur Impfung rät.

A

Hepatitis-A--Viren (HAV) werde- über den Darm ausgeschieden »Das heißt, AnsteCkungsgefahr .-.._ ¬steht vor allem durch Kontakt- c,-.: , ¬Schmierinfektion im gemeinsamen ili _¬halt oder beim Sex. Aber auch kont.-_, -_-_ nierte Lebensmittel oder Trinkwasser kön¬nen eine Ansteckungsquelle sein. Beson¬ders häufig ist dies bei Muscheln, Austern sowie mit Fäkalien gedüngtem Gemüse der Fall. In Entwicklungsländern machen fast alle Bewohner eine solche Infektion schon im Kindesalter durch. Sie gelten dann als immun. Reisen Europäer

Länder, ist die Ansteckungsgefahr jedoch hoch. Der Anteil der Hepatitis-A-Fälle, Geren Ansteckung auf Reisen erfolgte, legt laut RKI bei etwa 40 bis 5o Prozent aller in Deutschland gemeldeten Fälle. '-inder verkraften eine HAV-Infektion äufig ohne Symptome. Erwachsene lei-- en deutlich mehr. Meist verläuft eine He¬- atitis A aber gutartig. Schwere Komplika-Ionen sind selten. Eine Impfung wird bei eisen in Risikogebiete empfohlen.

3

 ,          Hepatitis B (HBV) wird vor al-

lem übers Blut übertragen. Gera-

         de in der Frühphase der Infekti--1 reichen schon kleinste Mengen, um :I anzustecken - zum Beispiel kleine 2rletzungen der Haut. Hat man sich in-iert, dann ist das Virus auch in Spei¬- el, Tränenflüssigkeit oder Spenina zu -.den. Nach Schätzungen wird das Vi-, in 4o bis 70 Prozent der Neuinfelctio- nen sexuell übertragen. Ist die Erkran-kung ausgebrochen, ' kann sie leichte oder schwere Verläufe nehmen - abhän¬gig von der Verfassung des Immunsys¬tems. Bei Erwachsenen führt die Infekti¬on bei etwa einem Drittel zu einer schwe¬ren akuten Hepatitis mit gelblicher Haut. Im schlimmsten Fall kommt es zu Leberversagen. Etwa go Prozent der aku¬ten Erkrankungen bei Erwachsenen hei¬len aber ohne Folgen aus. Beim Rest kommt es zu einem chronischen Verlauf. Am besten schützt man sich vor Hepati¬tis B durch eine Impfung, die es seit An¬fang der achtziger Jahre gibt und die seit 1995 für alle Säuglinge empfohlen wird.

CDas Hepatitis-C-Virus (HCV) wird durch Blut übertragen. Je

         nach Konzentration im Blut kann HCV auch in anderen Körperflüs¬sigkeiten nachweisbar sein. Eine Anste¬ckung etwa durch Sperma oder Speichel ist jedoch unwahrscheinlich. Das Fatale an HCV: Die Symptome sind uncharakte-ristisch - etwa Müdigkeit und Schmer¬zen. Oft bemerken Patienten die Infekti¬on gar nicht. Wird sie nicht oder falsch behandelt, verläuft sie oft chronisch. Nach Jahren kann sich eine Leberzirrho

se oder Leberkrebs bilden. Eine Impfun.; gegen Hepatitis C gibt es nicht, aber mitt¬lerweile sehr wirksame Medikamente.

D

Eine fast gute Nachricht i-, Hepatitis D kann man nicht b, -

         kommen, ohne B zu haben. E wird nämlich von einem Virus ausgelöst das sich nur mit Hilfe des Hepatitis-B-\ -:-rus vermehren kann. Die schlechte Nach -richt: Eine chronische Hepatitis B kan :¬durch das Virus D deutlich verschlechte r-werden. Übertragen wird Hepatitis L durch Blut und andere Körperflüssigkei¬ten. Da es Hepatitis D ohne B nicht gibt schützt aber indirekt auch die Impfung ge¬gen Hepatitis B vor D.

F‘

 Das Hepatitis-E-Virus wird fa - kal-oral übertragen, meist durch

             * kontaminiertes Trinkwasser oder

Lebensmittel, vor allem über Schweine-und Wildfleisch. Die Symptome von He¬patitis E ähneln sehr denen von A. Eben¬so wie diese geht auch E in keine chroni¬sche Form über. Ein wichtiger Unter¬schied zwischen beiden allerdings ist: He¬patitis E führt bei Schwangeren zu einem schweren Krankheitsverlauf, es kann zum Leberversagen kommen. Eine Impfung gibt es nicht.

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.