Ludwig I. der Grosse
1326-1382
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/uxTNlnvMAs8
Wäre Ludwig nicht zufällig ein Spross der Anjou-Dynastie
gewesen, hätte er ein weitge¬hend sorgloses Leben als König von Ungarn _:ihren
können. Nun war er aber der Ururenkel Karls I. (s. S. 19o), der das Haus Anjou
begrün-
et hatte. Als König von Sizilien hatte Karl eine
Herrschaft über das Mittelmeer angestrebt und schon 1267 die
ungarische Königstochter heira-:en wollen, um Ungarn in das Bündnissystem regen
seinen Erzfeind Byzanz einzubeziehen. Dieser Plan scheiterte zwar, aber für
seine bei¬zen Kinder sicherte Karl erfolgreich dynastische
erbindungen mit Ungarn. Seither herrschte das Haus Anjou
über Sizilien, Neapel und Ungarn. Auch Ludwigs ...lter Karl Robert, den man nur
Caroberto nannte, wurde noch
Neapel geboren, doch ging die Herrschaft in Süditalien
diesem ilamilienzweig dann verloren. Caroberto konzentrierte sich auf
)stmitteleuropa und heiratete die Tochter des polnischen Königs, -:--_:isabeth.
Diese Ehe begründete die polnisch-ungarische Allianz, .-.Le im 14. Jahrhundert
als Gegengewicht zum Haus Luxemburg
Böhmen und im Heiligen Römischen Reich von großer
Bedeu-2.Ing war. Während Caroberto also dem süditalienischen Besitz i-aum
nachzutrauern schien, empfand sein Sohn Ludwig anders. Jer war zwar Ungar von
Geburt, ließ auch in Ofen an der Donau,
Teil des heutigen Budapest, eine neue Residenz errichten,
ar aber gleichwohl von Anfang an darauf bedacht, die
dynas-.-:_szhe Tradition, Neapel und Sizilien zu beherrschen, für seine
amilie wiederzubeleben.
Ohnehin war Ludwig I. ein ausgenommen kampfeslustiger Kö¬der
in seiner vier Jahrzehnte währenden Regierungszeit fast unterbrochen Feldzüge
unternahm. Diese 4o Jahre gelten daher _:h als »Epoche des Säbelrasselns«. Das
heimatliche Königreich -garn, von dem aus er agierte, hatte er von seinem Vater
geerbt, - 3 auch im nördlich benachbarten Königreich Polen war Ludwig
alleiniger Erbe seines amtierenden Onkels Kasimir eingesetzt rden. Doch anstatt
Pläne zu schmieden, wie das Großreich _en-Ungarn zukünftig gestärkt werden
könnte, ging Ludwigs i'Lck in eine ganz andere Richtung: zum Mittelmeer.
Ludwigvon Anjou träumte vor allem von einfr se, die quer durch den europäischen
10..D chen sollte: von Polen-Ungarn über l dem Balkan und Neapel bis nach
Sizi:» kämpfte der »Ritterkönig«, wie man te, viele Jahre lang gegen die
Republik ein ebenso großes Interesse an dieser Als Handelsmacht hatten die Vene
eher die wichtigen Handelsstützpunkle an der Adria im Auge,
über die sie ¬östliche Mittelmeer abwickelten. Na_n Kämpfen konnte Ludwig
schließlich die Oberhand behalten.
Damit reichte Ludwigs Machtbereich
zum Mittelmeer, und im Norden bekam er
Tod seines Onkels Kasimir im Jahr 1370 Z Ostsee: Ludwig
wurde König von Polen. Diese He schien ihm aber eher lästig zu sein. Er trat
zahlreiche den polnischen Adel ab und übertrug seiner polnisch Mutter Elisabeth
die Regentschaft. Ludwig von Anjou kein Hehl aus seinem Desinteresse an diesem
Köni bis zuletzt bezeichneten seine polnischen Untertanen ihn »Ludwig den
Ungarn«.
Wieder kümmerte Ludwig sich lieber um Neapel. Er lange
kinderlos geblieben und erst als Mittvierziger Vater Töchtern geworden. Auf den
Thron von Neapel setzte er 1380 den letzten männlichen Vertreter der Nebenlinie
razzo, um auf diesem Weg vielleicht doch noch die der Reiche Polen, Ungarn und
Neapel zu verwirklichen
Für seine Stammlande Ungarn und Polen hatte Ludwig beim
besten Willen keine männlichen Nachkommen Verfügung. Er wollte aber wenigstens
der dynastisc Genüge tun, und so bestimmte er seine älteste Tochter seiner
Nachfolgerin. Eine Frau als Herrscherin war in jedoch äußerst ungewöhnlich.
Wohl deshalb nannte »König« von Ungarn und Polen. Als die polnischen Sr
langten, dass sie nach Krakau ziehe, weil sie nicht Ungarn aus regiert werden
wollten, lehnte Maria ab. S-wurde ihre jüngere Schwester Hedwig »König« von
angestrebte Machtachse von der Ostsee bis nach Sizilien mit in weite Ferne
gerückt. Die Ungarn verehrten aus» Ludwig dennoch und nennen ihn bis heute »den
Graten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.