Mittwoch, 19. August 2015

Elisabeth von Thüringen 1207-1231


Elisabeth von Thüringen  1207-1231

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/dKNxK5NuBHE

Die Prinzessin der Armen

Elisabeth von Thüringen

1207-1231

 

Elisabeth schaute demütig in das von Sc verzerrte Gesicht Jesu am Kreuz. Man verspottet und ihm eine Dornenkrone a Je mehr die zwölf Jahre alte ungarische sich vor dem Altar in Jesu Schmerzen setzte, desto respektloser und unerträglicher es ihr vor, als Angehörige des Adels eine tragen: Sie konnte es nicht mehr und besc Gottesdienst fortan aus Respekt vor dem um des Gottessohnes nie wieder mit einer zu erscheinen. Obwohl sie eine Königst die zukünftige Landgräfin von Thüringen ein ruhiges und gesichertes Leben auf der bevorstand, wollte sie sich lieber ihrem c Herrn widmen und sich in seinem Namen Armen, Hungernden und Kranken kümmern_

Schon im zarten Mädchenalter bedeu Kirche und der Glaube der kleinen Elisabeth als anderen. So berichten Quellen davon. im Spiel mit Freundinnen jede Gelegenheit gewissermaßen »zufällig« in die Kapelle zu oder doch wenigstens im Vorbeilaufen die Tor die Wand der Kapelle zu berühren. Die Strömungen während ihrer Zeit als Landgrä5 ihr Übriges; vor allem die erst seit wenigen aktiven Franziskaner faszinierten Elisabeth. fasste sie den Entschluss, ihr Leben ganz der len Nachfolge Christi zu widmen und sich in erniedrigung, Buße und vollkommener Armut den Krankem Mittellosen zuzuwenden. Doch nach dem Verständnis der alterlichen Ständegesellschaft war das nur schwer mit ihrer-gen Stellung zu vereinbaren. Es galt schlichtweg nicht als A des Adels, sich um die Armen und Kranken zu kümmern beth aber ließ sich von ihrer Lebensaufgabe nicht abbringen

Immerhin konnte sie sich glücklich schätzen, mit La. Ludwig IV. einen Ehemann an ihrer Seite zu haben, der sie

 

 

 

KONRAD VON MARBURG

Der Kleriker Konrad von Marburg (um 1190-1233) spielte durch drei päpstliche Vollmachten im frühen 13. Jahrhundert eine her-ausragende Rolle. Seit 1215 war er Kreuzzugsprediger, ferner war er päpstlicher Kontrolleur der deutschen Klöster, und ab 1231 wirkte er als gnadenloser Ketzerverfolger. Nachdem er 1220 von Lud¬wig IV. zum Berater bestellt worden war, wurde er der mächtigste Geistliche in der Landgrafschaft Thüringen; daher übernahm er nach Ludwigs Tod auch den päpstlichen Schutz über Elisabeth.

_.nterstützte. Beim Adel erregte Ludwigs Verhalten beinahe noch mehr Unverständnis, aber Ludwig und Elisabeth bildeten ohne-n eine Ausnahme in der Welt adliger Ehebündnisse - denn sie ebten sich. In einer Zeit, in der eheliche Verbindungen in erster nie machtpolitische Zweckbündnisse waren, kam das nicht oft lr. Ludwig half seiner Frau bei der Gründung von Siechenhäu-i-ern und wurde auch bald von der Bevölkerung »der Heilige« __rannt. Trotz aller Unterstützung war und blieb Elisabeth die meibende Kraft. Besonders deutlich wurde das während der Hun-4.,ersnot von 1226. In Ludwigs Abwesenheit veräußerte sie land-TaIlichen Besitz, um möglichst vielen Hungernden das Überle-zu ermöglichen. Der Adel war empört und reagierte nicht nur r Unverständnis und Spott, sondern hatte sogar Angst, selbst erhungern, weil Elisabeth nur noch an die Armen dachte. So¬nach seiner Rückkehr wur-Ludwig mit den Klagen über .5abeth konfrontiert, doch er rm.-wortete ruhig: »Es genügt, ±-:n sie uns die Neuenburg und Wartburg gelassen hat.« 1.)e große Wende in Elisabeths _::en war das Jahr 1227, als ihr Ludwig auf einem Kreuz-den Tod fand - nun war e mit gerade einmal 20 Jahren Ilbjm-A-e. Innerhalb der Familie des Adels hatte sie plötzlich -.anden mehr, der ihre Akti-n unterstützte, und schon ge Wochen nach Ludwigs musste sie die Wartburg für

 

immer verlassen. Sie zog in einen vormaligen Schwe:7 _

nes Schankwirtes im unterhalb der Burg gelegenen Eis          . -

jede normale Adlige wäre dieser Schritt ein unvorstell'zi-_-t-turschock gewesen, doch Elisabeth soll sich gar darill:27: haben: Durch die Armut und Verlassenheit, die sie jetz: Vollendung lebte, hatte sie das Gefühl, näher an Jesus zu sein.

Ihr Onkel, der Bischof Ekbert von Bamberg, hielt CiI-2•Sc:24 ben jedoch für ihrer nicht würdig und versuchte ihr Kaiser Friedrich II. (s. S. 154) schmackhaft zu machen. E-diesen Plan sehr hartnäckig, aber Elisabeth war von ihr, n schluss nicht abzubringen: »Tot, tot soll mir nun alle TÄ Freude sein!«, rief sie aus. Und sie wusste auch schon eine neue Ehe auf jeden Fall verhindern könnte - egal dem Kaiser oder jemand anderem: »Fände ich keinen Ausweg, so würde ich mir heimlich die Nase abschn hässlich verstümmelt, würde ich wohl von niemandem werden.« Elisabeth musste verstümmeln - Ekbert gab eia haben auf.

Elisabeth trat als sogenanne

arierin in den geistlichen S

wirkte aufopferungsvoll im D

Armen und Kranken und sie

mit dem Personal niederer H

auf eine Stufe. Sie ging sogar sich von ihrer Familie und dann:, von ihren drei leiblichen loszusagen. Stattdessen ume_ sie sich ihrem vom Papst bec._ Beschützer, dem Prediger von Marburg. Dieser erreichtE-handlungen mit Elisabeths eine hohe Abfindung, mit beth in Marburg ein flospita zr-mcd konnte, das sie unter den Sc:- _ff.:. Franziskus von Assisi stellte: i Tätigkeit in ihrem Hospital __-4. völlig auf: Sie verschenkte sie hatte, an die Armen un .1.: -4 sich insbesondere der Lepra-Kraul an, die man auch »Aussätzige

 

te, weil sie von der Gesellschaft »ausgesetzt« und weggeschlos¬sen wurden. Während alle Welt sich so weit wie möglich von den Leprosen fernhielt, küss¬te Elisabeth sogar ihre eitrigen Wunden, um in radikaler Aske¬se ihre eigene Ekelschwelle zu überwinden.

Anders als man es glauben könnte, brachten ihr nicht alle Armen und Kranken Respekt and Dankbarkeit entgegen. Die Quellen berichten davon, sass eine arme Frau sie in den Dreck und Kot der Straße stieß. Elisabeth aber habe es fröhlich ügenommen, da auch ihr Vor¬-d Jesus Hohn und Spott hatte :ragen müssen. Aufgrund der-:iger Geschichten und ihres radikalen Lebenswandels haben Dderne Psychologen Elisabeth als gebrochene und neurotische -au beschrieben. Ferner wurde ihr Verhältnis zu Konrad von irburg, der sie mit Schlägen züchtigte und sie zwang, an einem chhaltig gedeckten Tisch Hunger zu leiden, als sado-masochis-- 2.11 beschrieben. Das Unverständnis für ihr asketisches Leben Armut und Demut ist ihr also über den Tod hinaus erhalten _ _ :lieben.

Elisabeth von Thüringen starb bereits mit 24 Jahren in tiefs-rmut. Den Spott ihrer Zeitgenossen hat sie im Namen Jesu

4         -ERTIARIER

7 ihrer Entscheidung, sich nach Ludwigs Tod in den religiösen _ enst franziskanischer Prägung zu stellen, wurde Elisabeth eine zenannte Tertiarierin. Mit diesem Begriff bezeichnete man

_ en, die sich der geistlichen Leitung eines Bettelordens anver--I-Jten. Neben Mönchen und Nonnen bildeten die Laien somit -e dritte Gruppe, die zwar die Disziplin und die Lebensform der -giosen übernahmen, aber weiterhin in der Welt lebten. Meist ::en die Tertiarier ohne jeden Luxus als sogenannte Büßer nach Vorbild sündiger Urchristen.

 

 

 

Christi stets willig ertragen, aber dass sie von vielen au-= zu Lebzeiten als heilig verehrt wurde, gefiel ihr überhaupt Sie wollte weder in Prunk und Reichtum noch mit Made gar als Angebetete ihr Leben verbringen — Elisabeths Ideal war die Demut. Was sie zu Lebzeiten noch energisch sich weisen konnte, mussten ihre sterblichen Überreste Die Verehrung ging so weit, dass Elisabeth als »erste 13-Fürstengeschlechts « bezeichnet wurde, bald darauf wurde liggesprochen, und der Deutsche Orden machte sie gar zur ten Patronin neben der Gottesmutter Maria.

Nur fünf Jahre nach ihrem Tod folgte die feierliche E ihrer Gebeine; Kaiser Friedrich II. höchstpersönlich setzte Schädel eine prachtvolle Krone auf. Später wurde über Grab eine mit Gold und Juwelen reichhaltig ausgestattete tische Kirche errichtet. In Elisabeths Sinn war das ganz nicht — wie vielen Armen hätte man mit dem dafür aufgewe Geld helfen können! Der gesamte Kult um sie war schli das Gegenteil von ihrem Ziel, ein Leben in Demut zu führen.. bildlichen Darstellungen sehen wir sie immer wieder als und Herrscherin in unendlich prunkvollen Gewändern. Vor aber wird sie in vielen Kirchen so verehrt, wie es ihr selbst der war: mit der weltlichen Adelskrone auf dem Kopf.





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