Mittwoch, 19. August 2015

Heinrich von Plauen 1370-1429


Heinrich von Plauen 1370-1429

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/6MAAeVhOKrY

»Jetzt kann uns nur noch Maria beistehen!« Das mag F

von Plauen gedacht haben, als er auf seiner Burg die KL

der vernichtenden Niederlage des Deutschen Ordens jr.-

gegen die vereinigten polnischen und litauischen Truppe -

Tannenberg erhielt. Der Verwalter der Komturei Schwetz

sich sofort auf den Weg zum Hauptsitz des Ordens, der

vollen Marienburg, die unter dem besonderen Schutz der

mutter stand, um dort die Verteidigung der letzten Bastion

organisieren. Mit diesem schnellen Entschluss gelang es He

die völlige Zerschlagung des Deutschen Ordens in Preußen

verhindern, denn dazu hätten wohl nur wenige Tage gefehlt

So wäre im Sommer 1410 beinahe die gesamte Aufbauarbeit

Deutschen Ordens in Altpreußen von knapp zwei Jahrhun

mit einem Schlag zunichte gemacht worden. Der geistliche

terorden, der ursprünglich als einer von vielen gegründet w-

war, um die Muslime im Heiligen Land zu bekämpfen, haue

sich im 11 Jahrhundert zur Aufgabe gemacht, das heidnische

seevolk der Prußen gewaltsam zu christianisieren. Als die Laze

Heiligen Land und in Ungarn, wo der Deutsche Orden ebe-7-in

 

 

ein Standbein hatte, schwieriger wurde, überließ Kaiser Fried¬rich II. (s. S. 154) dem Orden Altpreußen und das Kulmer Land östlich der Weichsel. Dass er darauf eigentlich überhaupt keinen Rechtsanspruch hatte, interessierte übrigens niemanden, denn nach damaliger Auffassung gehörte alles heidnische Land auto¬matisch dem Kaiser. Einige Jahre später stellte sogar der Papst das Land des Deutschen Ordens als Patrimonium sancti Petri unter seinen besonderen Schutz, sodass der Auftrag, die Prußen zu be¬kämpfen und ihr Land zu erobern, nun von höchster Stelle sank¬tioniert war. Im Laufe der Zeit avancierte der Deutsche Orden in Altpreußen nicht nur zum größten, sondern gewissermaßen zum einzigen Grundherrn. Aus der Bewirtschaftung des Landes kamen beträchtliche Einkünfte, und spätestens mit der Eroberung Danzigs 1308 spielten der Handel und vor allem das Monopol auf dem Bernsteinmarkt eine wichtige Rolle für den Orden und seine Bedeutung im Ostseeraum.

Als Hauptsitz des Deutschen Ordens in Altpreußen war schon seit dem ausgehenden 13. Jahrhundert die Marienburg geplant, die man an der Nogat, einem Seitenarm der Weichsel, errichtete. Nach dem Fall von Akkon 1291 und einer kurzen Episode, in der Venedig das Zentrum des Deutschen Ordens bildete, wurde der Hauptsitz 1309 tatsächlich auf die Marienburg verlegt. Der Hoch-meister, wie man den obersten Ordensherrn nannte, war damit ei-ner der mächtigsten Territorialfürsten des Ostseeraums. Nachdem der 1410 amtierende Hochmeister Ulrich von Jungingen in der Schlacht von Tannenberg sein Leben verloren hatte, stellte sich Heinrich von Plauen, der eigentlich nur seine Burg Schwetz bewachen sollte, ohne Zögern in den Dienst der Sache und verteidigte auf der Marienburg gegen die übermächtig erscheinenden Gegner alles, was noch zu verteidigen war. Diese Selbstlosigkeit hatte beim Deutschen Or¬den bereits Tradition, denn der Reichtum des Or¬dens rührte nicht zuletzt daher, dass die meisten Kreuzritter die Kosten für ihre Kriegszüge selbst trugen und alles, was sie eroberten, dem Orden zur Verfügung stellten.

Heinrich setzte in der kritischen Situation alles auf eine Karte: Die angrenzende Stadt, die ebenfalls den Namen Marienburg trug, ließ er in Brand ste¬cken, um den Polen und Litauern keine Gelegenheit zur Deckung zu lassen, und die Einwohner holte er auf die Burg, damit sie seine Verteidigungslinien verstärkten.

 

SCHLOSS MARIENBURG

Die Marienburg (polnisch: Malbork) wurde ab 1279 erridlest. Von 1309 bis zur Verlegung des Hauptsitzes nach Kön-war sie das Zentrum des Deutschen Ordens. Nach einer vollen Geschichte wurde der imposante Backsteinbau ins zo. Jahrhundert umfangreich restauriert. 1945 wurde che burg durch die Rote Armee zerstört. Der Wiederaufbaus bis heute an und wird sowohl von Polen als auch von organisiert. Seit 1997 zählt die Marienburg zum We der UNESCO.

 

Als die gegnerischen Truppen die Marienburg errel.:711m.. Heinrich von Plauen sich bereits verschanzt. Und sein auf, denn obwohl die vereinten Truppen unter dem König Jagiello (s. S. 212) alles versuchten, was in ihser stand, vermochten sie nichts auszurichten und zogen Monaten wieder ab. Wer heute vor der kolossalen steht, kann durchaus nachvollziehen, dass eine Ero zu unmöglich ist. Als eine der größten Burgen ihrer Z....9c Marienburg eine Festung, die sich allenfalls mit der in Granada oder dem Papstpalast in Avignon vergi, _ Noch heute ist sie die größte Backsteinburg Europa  Zweiten Weltkrieg hatte es im Kampf um die Nian_ - - 21»

schwerem Gerät sechs Wochen ge _ die Rote Armee die Burg erobern k - - Truppen des 15. Jahrhunderts fehl__- Mittel, und so behielt Heinrich vor_ 17 Oberhand.

Zum Dank wurde Heinrich kurze

dem Abzug der gegnerischen Truppen Hochmeister gewählt. Alle, die sich Mb ben an ein Ende des Deutschen Ordens lig dem polnischen König untenvorfen wechselten schnell wieder die Seite und gute Diener der Kreuzritter. Die B dieser Ereignisse des Jahres 1410 gehen ander. Die einen betrachten es als genialen Einfall Heinrichs von Plauz.. Kraft auf die Marienburg zu konzenim—

            anderen sehen es als katastrophale str

Fehlleistung Jagiellos an, die Marienturr

 

HEINRICH VON PLAUEN

 

 

 

sofort nach der Schlacht besetzt zu haben. So oder so, der Deut¬sche Orden und Polen-Litauen stritten weiter um die Vormacht in Altpreußen, und so dauerte der politische Schwebezustand weite¬re vier Jahrzehnte an. Aus der klaren Niederlage bei Tannenberg machte Heinrich von Plauen so quasi ein Unentschieden.

Die polnisch-litauischen Truppen hatten es zwar versäumt, die Marienburg zu besetzen, aber den Rest Altpreußens schonten sie keineswegs. Das ganze Land hatte unter maßlosen Verwüstungen zu leiden, und darin ist ein wichtiger Grund für den nach 1410 rasch einsetzenden wirtschaftlichen Verfall des Ordensstaates zu sehen. Ein weiterer Grund sind die immensen Reparationszah¬lungen, die Heinrich von Plauen den Siegern von Tannenberg zu zahlen hatte und die den Deutschen Orden an den Rand seiner Handlungsfähigkeit brachten. Mit der Errichtung einer Kapelle auf dem Schlachtfeld bei Tannenberg wollte Heinrich dem See¬lenheil der Gefallenen einen letzten Dienst erweisen. Selbstver¬ständlich war diese Kapelle der Gottesmutter geweiht: Maria, die den Deutschen Orden beschützte und Heinrich von Plauen dieWende nach der Schlacht von Tannenberg ermöglich: hallt, de zur Wahrerin der gefallenen Seelen.

Den Niedergang des Deutschen Ordens sah Heinriz:-.. -zar

en wohl kommen, aber er konnte ihn nicht mehr authairm Versuch, dem Verfall doch noch zu entgehen, kostete - politische Karriere. Nach drei Jahren erneuter A mühte er sich, abermals einen Kriegszug gegen Polen-initiieren. Dabei schätzte er jedoch offensichtlich die unter seinen Ordensrittern völlig falsch ein. Die Bev." Ordensstaates war kriegsmüde, das Land noch immer verwüstet, und so mangelte es Heinrich an Unterstü ne angestrebte Vergeltungsaktion. Innerhalb des De

dens bildete sich gar eine energische Op geführt vom Ordensmarschall Michael '¬von Sternberg, die dem Hochmeister H Plauen ausdrücklich den Gehorsam verw

Auf der umgehend einberufenen Generah lung der Ordensritter, dem sogenannten kapitel, wurde Heinrich, der wie alle Hoc ts f Lebenszeit ernannt worden war, seines Amtes ben, und Küchmeister ließ sich zu seinem _ ¬wählen. Bald darauf wurden Heinrich von überdies geheime Verbindungen zum König nachgesagt, sodass er 1414 des Lan angeklagt wurde. Statt weiterhin voller M  migkeit und politischem Ehrgeiz die Ge - Deutschen Ordens zu leiten, fristete er n gesamtes restliches Leben in Kerkerhaft

 




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