Miami Florida
Ein Reisebericht von D.Selzer-McKenzie
heute werden es wieder 28 Grad. Morgen auch, über¬morgen
ebenso. Es fühlt sich an wie Verliebtsein: Die Son¬ne kribbelt auf deiner Haut,
deine Seele öffnet sich, du schwebst geradezu, kannst durchatmen. Nirgends auf
der Welt beginnt ein Morgen schöner als am Strand von Miami, wenn die Sonne
auf¬geht, ihre warmen Strahlen golden und weich über den Strand gießt, schwärmt
Susanne Kremer. Dann zieht die hier le-bende Fotografin mit ihrer Kamera los
¬und neuerdings auch im Hubschrauber. Weltweit einzigartig sei dieses
Miami-Gefühl, dieses leichte, lichte Strand-Fee¬ling, das einem überall
begegnet: Das Leben ist ein Strand. Das begehrteste Areal, eine vorgelagerte
Sandinsel, trägt einen Namen, der alles sagt: Miami Beach. Nomen est omen -
seit nunmehr 100 Jahren.
Miami. Keine Stadt der USA ist derzeit angesagter. Sie hat
sich komplett neu
erfunden: von der Gangsterbraut zur Märchenkönigin. In den
Achtzigern war die Metropole an Floridas Südzipfel eine der kriminellsten
Städte Amerikas. Schmuggel, Drogen, Diebstahl. Der Um-schwung begann mit zwei
Polizisten: Sonny Crockett und Ricardo Tubbs. Sie ermittelten prestigeträchtig
- in „Miami Vice". Pinkfarbene Flamingos im Son-nenuntergang, rasante
Boote, schillern-de Wolkenkratzer, schöne Menschen - in Miami erwachte ein
neues Selbstbe-wusstsein. Und während im Fernsehen schon alles hübsch war,
begann auch im richtigen Leben das große Aufräumen: Sondereinheiten griffen
durch, die Poli-zei verfolgte eine Nulltoleranzstrategie. Investoren kamen.
Neue Bars und Luxus¬hotels entstanden. Wie das „Setai", wo die Suite 25
000 Euro kostet. Pro Nacht. Findige - und manchmal ziemlich win¬dige -
Finanzjongleure kauften ganze Straßenzüge am verwahrlosten South Beach auf. Und
eine Mülldeponie auf ei-
ner künstlichen Insel. Sie ist heute die teuerste Gegend
Miamis: Star Island. Wo Don Johnson und Gloria Estefan re-sidieren, schneeweiße
Jachten schau-keln, die Pools Olympia-Maße haben, selbst die Gärten
klimatisiert sind. Und wo die Garagen Platz für sechs Rolls-Royces bieten.
Man spricht Deutsch in Miarni
Miami ist ein Magnet - auch für Deut-sche. Mildes Klima,
weiße Endlos-Strän-de, kaum Einkommenssteuer und Lebenshaltungskosten, die ein
Viertel unter dem US-Durchschnitt liegen - das zieht. Fast 100000 Bundesbürger
wan-derten in den vergangenen Jahren nach Florida aus, die Mehrzahl nach Miami.
Einleben? Geht schnell. Und falls das Englisch noch nicht so fließt: Die
deutsche Infrastruktur ist beinahe auf Mallorca-Niveau. Vielerorts spricht man
Deutsch. Ob Immobilienmakler, Hypo-thekenvermittler, Bankangestellte,
Stadt schläft ni um die Blue Di Apartement Buil North Miang
Steuerberater, Rechtsanwa I göttlichen Beistand in der Kir
in der Heimatsprache.
Doch Miami hat auch Schat Ins Latino-Viertel „Linie Hav vor
allem Kuba-Flüchtlinge ir ten Verhältnissen leben, kor höchstens im Zuge einer
S fahrt. Und in manchen Viert Millionenstadt protzig, über& Hanseatische
Bescheidenheit Leuten hier suspekt - man 2 offen und weithin sichtbar, WE viel
man davon hat.
Der Hafen wurde ausgebac mittlerweile doppelt so groß So wie
die Kreuzfahrtschiffe, die nahe Karibik auslaufen. HR hier die weltgrößten
Luxuslir sige Kräne bewegen ContainE Amerikas Epizentrum der LL und der
Handelsschifffahrt. Und morgen? Morgen werd( der 28 Grad.
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