Donnerstag, 20. August 2015

Miami Florida


Miami Florida

Ein Reisebericht von D.Selzer-McKenzie


heute werden es wieder 28 Grad. Morgen auch, über¬morgen ebenso. Es fühlt sich an wie Verliebtsein: Die Son¬ne kribbelt auf deiner Haut, deine Seele öffnet sich, du schwebst geradezu, kannst durchatmen. Nirgends auf der Welt beginnt ein Morgen schöner als am Strand von Miami, wenn die Sonne auf¬geht, ihre warmen Strahlen golden und weich über den Strand gießt, schwärmt Susanne Kremer. Dann zieht die hier le-bende Fotografin mit ihrer Kamera los ¬und neuerdings auch im Hubschrauber. Weltweit einzigartig sei dieses Miami-Gefühl, dieses leichte, lichte Strand-Fee¬ling, das einem überall begegnet: Das Leben ist ein Strand. Das begehrteste Areal, eine vorgelagerte Sandinsel, trägt einen Namen, der alles sagt: Miami Beach. Nomen est omen - seit nunmehr 100 Jahren.

Miami. Keine Stadt der USA ist derzeit angesagter. Sie hat sich komplett neu

erfunden: von der Gangsterbraut zur Märchenkönigin. In den Achtzigern war die Metropole an Floridas Südzipfel eine der kriminellsten Städte Amerikas. Schmuggel, Drogen, Diebstahl. Der Um-schwung begann mit zwei Polizisten: Sonny Crockett und Ricardo Tubbs. Sie ermittelten prestigeträchtig - in „Miami Vice". Pinkfarbene Flamingos im Son-nenuntergang, rasante Boote, schillern-de Wolkenkratzer, schöne Menschen - in Miami erwachte ein neues Selbstbe-wusstsein. Und während im Fernsehen schon alles hübsch war, begann auch im richtigen Leben das große Aufräumen: Sondereinheiten griffen durch, die Poli-zei verfolgte eine Nulltoleranzstrategie. Investoren kamen. Neue Bars und Luxus¬hotels entstanden. Wie das „Setai", wo die Suite 25 000 Euro kostet. Pro Nacht. Findige - und manchmal ziemlich win¬dige - Finanzjongleure kauften ganze Straßenzüge am verwahrlosten South Beach auf. Und eine Mülldeponie auf ei-

 

ner künstlichen Insel. Sie ist heute die teuerste Gegend Miamis: Star Island. Wo Don Johnson und Gloria Estefan re-sidieren, schneeweiße Jachten schau-keln, die Pools Olympia-Maße haben, selbst die Gärten klimatisiert sind. Und wo die Garagen Platz für sechs Rolls-Royces bieten.

Man spricht Deutsch in Miarni

Miami ist ein Magnet - auch für Deut-sche. Mildes Klima, weiße Endlos-Strän-de, kaum Einkommenssteuer und Lebenshaltungskosten, die ein Viertel unter dem US-Durchschnitt liegen - das zieht. Fast 100000 Bundesbürger wan-derten in den vergangenen Jahren nach Florida aus, die Mehrzahl nach Miami. Einleben? Geht schnell. Und falls das Englisch noch nicht so fließt: Die deutsche Infrastruktur ist beinahe auf Mallorca-Niveau. Vielerorts spricht man Deutsch. Ob Immobilienmakler, Hypo-thekenvermittler, Bankangestellte,

 

Stadt schläft ni um die Blue Di Apartement Buil North Miang

Steuerberater, Rechtsanwa I göttlichen Beistand in der Kir in der Heimatsprache.

Doch Miami hat auch Schat Ins Latino-Viertel „Linie Hav vor allem Kuba-Flüchtlinge ir ten Verhältnissen leben, kor höchstens im Zuge einer S fahrt. Und in manchen Viert Millionenstadt protzig, über& Hanseatische Bescheidenheit Leuten hier suspekt - man 2 offen und weithin sichtbar, WE viel man davon hat.

Der Hafen wurde ausgebac mittlerweile doppelt so groß So wie die Kreuzfahrtschiffe, die nahe Karibik auslaufen. HR hier die weltgrößten Luxuslir sige Kräne bewegen ContainE Amerikas Epizentrum der LL und der Handelsschifffahrt. Und morgen? Morgen werd( der 28 Grad.

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