Montag, 17. August 2015

Roger II. 1095-1154


Roger II.  1095-1154

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/I6bqMV22Tvk

Ein neues Königreich zwischen den Kulturen

Roger II.

1095-1154

 

Welcher mittelalterliche Graf oder Herzog hätte nicht liebe nig sein wollen? Graf Roger II. von Sizilien, zugleich Herz Apulien und Fürst von Capua, dachte da nicht anders. Er ti sein Reich, das er eben erst von Sizilien aus um die südita schen Fürstentümer Apulien, Kalabrien und Capua erweiter te, durch die Königskrone vereinen und natürlich nicht n seine eigene Stellung erhöhen. Doch im 12. Jahrhundert la man nicht einfach so ein neues Königreich aus dem Boden st fen - es durfte nur dort Könige geben, wo es schon früher I ge gegeben hatte. Und so ließ Graf Roger diese Frage auf E Hoftag von Experten klären, die schließlich zu dem gewüns Ergebnis kamen, dass Sizilien in alter Zeit bereits ein Kön4 gewesen sei, dem Palermo als Ki residenz gedient habe. Deshalb - offizielle Erklärung auf dem Hoftag es »würdig und recht«, dass Rog( Königskrone erhalte. Insgeheim wi alle, dass es auf Sizilien nie Kön4 geben hatte, doch war Rogers Vor] nun ausreichend legitimiert.

Das nächste Problem für Rogei dass Könige von Papst und Kais, krönt und anerkannt werden mt und damit sah es schlecht aus, \km wichtigsten Herrscher Europas at Normannen, der seine Macht in S lien so energisch durchgesetzt hat nicht gut zu sprechen waren. Dz Roger das Papst-Schisma von 113c de recht, denn während Innozenz ihn exkommuniziert hatte, weithin kennung fand, stand der von eine derheit gewählte Gegenpapst And zunächst ohne Anhängerschaft da. nutzte diese Situation geschickt at tete Anaklet den Lehnseid, verlar

 

_ g. die Königskrone — und wurde am _ htstag des Jahres 1130 in Palermo :g von Sizilien gekrönt. Diese Insel . -: nur die geographische Mitte des

t          ers, sondern bildete damals auch _ —. den Schnittpunkt der Kulturen, Antike rund um das Mittelmeer tutung gewesen waren. Zunächst misch, dann oströmisch-byzan-:rabisch und schließlich norman-_ .77ägt, stand sie für kulturelle Viel-._aum eine andere Region Europas,

§         75 oder Afrikas.

der Person Rogers II. vereinig¬. :iese Kulturen: Er selbst war nor-- er Abstammung, wurde von Grie-7.g.en und übernahm ein arabisch Sizilien, bevor er das lateinisch¬- t Süditalien eroberte. Die meisten - :en Rogers waren in griechischer _::-.efasst, und selbst unter die mit — mer zahlreicher werdenden la¬- Diplome setzte Roger für gewöhnlich seine griechi-schrift. Das bekannteste Bildnis des Königs Roger, ein

         Palermo, verdeutlicht dieses ungewöhnliche Kultur¬: ,.:urch, dass das lateinische Wort für König (rex) in - -.7. Buchstaben erscheint. An seinem Hof in Palermo _.:dem zahlreiche Künstler, Gelehrte und Dichter um

r Linie arabischer Herkunft; der berühmteste unter :Itr Geograph al-Idrisi.

beschaffene Königreich war ht nur kulturell vielfältig,

-          politisch und gesellschaft-

-          t:erogen. Viele Jahre musste

.           verwenden, seine Macht in

Teilgebiete durchzusetzen, be-äditalien, wo bis vor kurzem _den gewütet hatten. In einer Roger gar als Gottes Werk-Langobarden beschrieben: s,-t Untaten (der Langobarden) .-2.1gt. zog Gott aus der Scheide

 

Siziliens Roger hervor. Er nahm ihn in die Hand. uni scharfes Schwert, um mit ihm die Urheber der 14

taten zu bestrafen.« Und auch wenn er via" nicht das Schwert Gottes war, konnte der gab korpulente Roger seinen Willen selbst goi die zahlreichen Rebellen durchsetzen. ZU kümmerte er sich intensiv um die Verwal und die Finanzen — »selbst in seiner Fre wie uns die Quellen verraten —, und sein satz sowie seine Klugheit und Umsicht ig ihn Kriege gegen Kaiser und Papst gewM denn in diesen Dingen verließ er sich mein sein taktisches Geschick als auf eine militäri Überlegenheit.

Roger II. war am Ende seines Lebens bei den Cr

nen seines Königreiches außerordentlich beliebt, was a die Tatenberichte widerspiegeln, die fast durchweg aus dem sehr gewogenen Süditalien stammen. In anderen Reichen F pas war Roger hingegen als unerbittlicher Parvenü versc und bis zuletzt herrschten große Spannungen zwischen ihm den Mächtigsten der damals bekannten Welt: dem Papst deutschen Kaiser und dem oströmischen Kaiser. Das mag 3 anderem daran liegen, dass er kaum dem mittelalterlichen eines ritterlichen Herrschers entsprach, der liebenswürdig. fr big und milde zu sein hatte. Roger indes war sehr sparsam geizig, hatte eine schnelle Auffassungsgabe, war intelligent. r gewandt und setzte selbstbewusst und rücksichtslos seine Inn sen durch. Schließlich tat er alles, um das kulturelle und relig Nebeneinander Siziliens am Leben zu erhalten, was seltsam te in einer Zeit, in der ein christlicher Herrscher das Christen zu fördern pflegte, wo es nur irgend möglich war.

Kurzum: Was Roger II. im Mittelalter bei vielen unbe machte, kann nach modernen Maßstäben als außergewöhnl Mischung aus Klugheit, Konsequenz und Toleranz kaum kriti werden. So oder so wussten seine Untertanen, was sie an ihm ten, und wie sich im Laufe der Jahrhunderte zeigen sollte. w auch die Anstrengungen, das neue Königreich durch ange so altehrwürdige königliche Vorfahren zu legitimieren und e mit auf fiktive traditionelle Fundamente zu stellen, keines vergebens: Das Königreich Sizilien sollte bis ins 19. Jahrhui Bestand haben; erst 1861 wurde es Teil des Königreichs Italit



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