Dschingis Khan 1162-1227
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/1j45XfDY0_Q
Die ordnende Hand einer wilden Horde
Dschingis Khan
um 1162 —1227
»Diese Leute rauben nicht, zünden keine Häuser an_ keine
Tiere, sondern verwunden und töten nur M verjagen sie, wenn es nicht anders
geht. Aber viel sie, als sie zu vertreiben.« Als grausame und blu schilderte
der Franziskaner Johannes de Piano Cargim golen im 13. Jahrhundert. Und in der
Tat war das die der Europäer, die in dieser Zeit unfreiwillig mit dem
Reitervolk in Berührung kamen, als es auf seinen .7.-zügen bis nach
Ostmitteleuropa vorstieß. Doch ein V -
erfolgreich den asiatischen Kontinent erobern konn-..t.. auch eine ordnende
Hand - und das war Dschingis Kimm
Dieser Mann, der eigentlich Temüdschin hieß, war nur einer
der vielen Stammeshäuptlinge südlich des tiefsten Asien. Erst mit den Jahren
gelang es ihm, sich scher über weite Teile der heutigen Mongolei aufzusc viele
Stämme zu unterwerfen. Anschließend prophez Seher, dass er einst die
Weltherrschaft erringen werde_ ehrgeizigen Temüdschin fiel diese Prophezeiung
auf ren Boden, und so ließ er sich ab 1206 nur noch D
nennen, was übersetzt etwa so »Weltherrscher« oder »o
Herrscher« bedeutet - ganz man das nie herausgefunden.
Nicht einmal zwei JahrzehrEr unterstand Dschingis Khan
Asien, von Korea über No die Mongolei, das heutige und den Iran bis zum Kaspi
Sein westlichster Feldzug endete der heutigen Ukraine. Unter
nen und Enkeln, die einträch* Festigung und Erweiterung der
nach Westen arbeiteten, sollte nicht Schluss sein, denn sie
auch Russland und drangen Europa vor.
SCHINGIS KHAN
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Schon früh machte Dschingis Khan dieses mongolische Reich
durch die Expansionen zu einem Vielvölkergemisch, in dem die Mongolen nur noch
einen kleinen Teil darstellten. Und ie mehr Stämme er unter seiner Herrschaft
zu vereinigen hatte, desto besser musste die Orga¬nisation sein. Dschingis Khan
begriff das sehr schnell und setzte diese Erkenntnis auf vielerlei Gebieten um;
so schuf er etwa eine straffe Hee¬resorganisation und eine feste Kampfformation
drei Flügeln. Außerdem erkannte er die Be-feutung von Schrift, und um
verbindliche Regeln .stellen zu können, ordnete er an, die Schrift 7 türkischen
Uiguren zu benutzen, die er auf --em seiner Feldzüge kennengelernt hatte - die
4ongolen kannten bis ins 11 Jahrhundert hin-n keine schriftlichen
Aufzeichnungen. Mithilfe des Mediums der Schrift erließ -_-szhingis Khan nun
ausführliche Gesetze zu _-_ärischen Fragen, zur Verwaltung und zu -_en der
Disziplin. Ein Hauptproblem seines ölkerreiches war nämlich, dass sich die
-.une, die als Nomaden meist ein unstetes en gewohnt waren, gegenseitig
überfielen ausraubten; um Bräuchen wie Plünderungen oder der Blutra-,
ein Ende zu bereiten, verhängte Dschingis Khan drakonische
gen: Auf schwere Verbrechen wie Mord, Raub oder Ehebruch gar der Tod. Ein
weiteres Problem seines Vielvölkergebildes s Kulturgemisch. Dschingis Khan
zeigte jedoch Fingerspit-
_ und
versuchte beispielsweise nicht, alles der mongoli-
- I-atltur zu unterwerfen, sondern respektierte die
chinesische
-anische Kultur. Zudem übte - fast grenzenlose religiöse
-z.
ahrhaft fortschrittliche Er-Dschingis Khans war der -.st.
Entlang der zentralen -swege wurden regelmäßig, - and von etwa fünf Galopp¬-
Stationen eingerichtet, an wohl Reiter als auch Pferd _- werden konnten;
darüber
,eeettinr tpinintiütlertereetnie. cmisk
hinaus standen auch E bereit. Diese Maßnahme fizient, dass
die Nachri mittlung dreimal schneller als zuvor.
So trat das mongolische des 13. Jahrhunderts als N schen
vielen Kulturen in nung und war zudem W eines neuen Weltverkehrs. und gerade
Europäern Weiten erschloss. Auf den. Verkehrswegen reisten nur Missionare wie
Carpini. auch Kaufleute wie Marco
Den Bewohnern des Abendlandes aber blieben diese leistungen
der Mongolen weitgehend verborgen. Sie nur von ihren Eroberungszügen, bei denen
sie übrigens mit ihnen verbündeten Tataren vorausschickten. In E es deshalb
immer nur: »Die Tataren kommen!«, wenn golen im Anmarsch waren. Angesichts des
Schreckens verbreiteten, lag die Assoziation mit dem Tartaros, der U aus der
griechischen Mythologie, nahe. Und so wurden innovativen und toleranten
Mongolen in Europa die Hölle entstiegenen »Tartaren«.
Die »Mongolen«, wenn man das Konglomerat (I, - ¬nennen
möchte, zeigten somit zwei Gesichter: Nach a schienen sie allen angegriffenen
Völkern verständlic mordende Meute, im Innern aber wurden sie zu eint. ten
Großvolk, bei dem Dschingis Khans Maßnahme" ze ihre Wirkung zeigten und
zur Fortdauer des Reich, - - Der bereits zitierte Carpini schilderte nach
seiner Expe diese Seite: »Sie sind gehorsamer noch als unsere Ord gegenüber
ihren Oberen. Sie erweisen ihren Herren furcht als alle anderen Leute und wagen
es nicht leicht_ lügen. Selten oder niemals stoßen sie Scheltworte gege aus,
nie jedoch artet Zank in Tätlichkeiten aus, auch dann wenn sie betrunken sind,
und sie betrinken sich viel. Kreg_ Körperverletzung und Totschlag kommen unter
ihnen Diese Worte stecken voller Bewunderung, die sicher Europäer
nachvollziehen konnten.
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