Innozenz III. 1161-1216
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/wudyg24LT5g
weh! Der Papst ist zu jung! Hilf, Herr, deiner Ch_ So rief
der Dichter Walther von der Vogelweide Beistand an, denn der neue Papst, der
ita,8 zenz III. in sein Amt eingeführt wurde, war mal 37 Jahre alt und noch
weitgehend ur.-.7 sächlich war das ein ungewohntes Bild, im 12. Jahrhundert
waren die Päpste betagte Männer, wenn sie ihre bedeutu--
gabe übernahmen. Bei Innozenz waren :911
Sorgen wegen seines »jugendlichen« rechtigt. Er war eine
geborene Herrsch, ¬in seiner Person vereinigten sich politis, - _
entschlossenes Handeln und staatsmänr , _
nenheit. Grundlage seines überaus erfolgr, _ tifikats war
sein ausgeprägtes Selbstbewuss-,.s,
sein Amt fühlte er sich allen anderen Menscheh T am] m
und sah seine Macht in der besonderen päpstli±ex
zu Gott begründet. Mit diesem Selbstverständnis reo-:
zenz sowohl in geistlichen als auch in weltlichen Belan
er sich gleichermaßen zuständig fühlte.
Man kann es sich heutzutage nur schwer vorstellen_ ins 12.
Jahrhundert gingen die Päpste noch vergleiche scheiden mit ihrem Amt um: Der
Papst galt als »Stell\--:- -¬Petrus«, der ja in Rom gestorben sein soll, und
die Z _um erstreckte sich auf den kirchlichen Bereich sowie au: zung des
höchsten weltlichen Amtes, nämlich das des :: Kaisers - dass die Kaiser
ihrerseits anders darüber dac' . - ii der Investiturstreit zur Zeit Heinrichs
IV. (s. S. 88) gez,- _rt zenz III. aber sah sich nicht nur als Petrus-Nachfolgc niia
-
als »Stellvertreter Christi«, und aus dieser AmtsvorstelL. -
kam dem Papst eine gleichsam grenzenlose »Fülle der _ Darauf berief sich
Innozenz immer wieder. Bereits am seiner Krönung besetzte er zahlreiche Posten
in seine:- nm
neu und zwang sogar den Stadtpräfekten von Rom, imn-,
Stellvertreter des Kaisers in der Ewigen Stadt, zur unter die päpstliche Macht.
INNOZENZ.
sollte nur der Anfang sein, denn gerade in weltlichen Dingen
- nozenz
III. das Papsttum zu einer bis dahin ungekannten
__Ie. Der überraschende Tod Kaiser Heinrichs VI. wenige
zuvor kam dem Papst in dieser Hinsicht sehr entgegen, ±urch war die deutsche
Herrschaft in Italien zusammen-
. - Innozenz
nutzte die günstige Gelegenheit, um das so-
- = Patrimonium Petri, also den Kirchenstaat, beträchtlich
-.ern. Gehörte dem Heiligen Stuhl zunächst nur die Um-,Dms, brachte Innozenz
nun mit der Mark Ancona und -zogtum Spoleto auch weite Teile Mittelitaliens an
der -en Küste unter seine Herrschaft. Es entspricht seinem -s-tändnis, dass er
dies nicht als Eroberung, sondern als Ä-innung von Gebieten bezeichnete, die
dem Papsttum zustünden. Innozenz hatte mit der Romagna und Tus-weitaus mehr
Land angliedern wollen, was jedoch am d der dortigen Fürsten scheiterte; doch
auch so schaffte z.e.- Kirchenstaat um mehr als das Doppelte anwachsen zu nun
durch Italien reiste, musste auch durch den Kir-
rL von Küste zu
Küste reichte.
;...-sch Heinrichs VI. regierte Innozenz für zehn Jahre -
als Vormund des späteren Kaisers Friedrich II. Jen großen Wirren um die
Besetzung des deutschen ab 1198 hielt er sich persönlich für zuständig, eine _
zu fällen. Mit Philipp von Schwaben, dem Welfen edrich II. standen drei
Anwärter zur Auswahl. Im Innozenz aufwendig bekannt, dass Otto IV. der neue
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deutsche König sei. Zu sein ressierte die Entscheidung
lichen« Innozenz in Deutschland manden - im Gegenteil: im konnte Philipp sich
durch-Friedrich II. der Ziehsohn des ner der schillerndsten He Mittelalters
werden sollte. e nicht mehr. Erfolgreicher war er sich in den englisch-franz
einschaltete. Er fungierte als V im Anschluss daran bezeichnete unbescheiden
als »Schiedsrichter
Besonders am Herzen lagen Kreuzzüge. Er initiierte den N
zug, der zur Errichtung des Kaiserreiches führte, und e ten Kreuzzug, dessen
Durc mehr erleben sollte. Auch gegen die südfranzösi sogenannten Albigenser
(benannt nach der Stadt nozenz einen Kreuzzug durch, der sich mit der
blutrünstigen Eroberungs- und Raubkrieg ausweitete_ rer des Heeres, Simon von
Montfort, soll bei der Ketzerhochburg Beziers gesagt haben: »Tötet sie wird die
Seinen erkennen.« Ein Kirchenhistoriker bigenserkreuzzug als »eines der
abstoßendsten und Kapitel der Kirchengeschichte« bezeichnet. Inno sen Kreuzzug
zwar gewollt, verurteilte das Ausmalt dann aber scharf.
Trotz dieses blutigen Makels auf dem weißen Innozenz vielen
noch heute als der größte Papst des Aufgrund seines politischen und weltlichen
Eialumme seiner grundlegenden Neuerungen auf kirche r.. biet wurde er von einem
englischen Chronisten als des Jahrhunderts« bezeichnet. Möglich gemacht haue
flussreiche Pontifikat das unerschütterliche Sel Innozenz: Nach seinem
Verständnis war er »ge aber größer als der Mensch«. Auf jeden Fall festigte
Stellung der Päpste und trug dazu bei, dass das die einzige Institution ist,
die seit zwei Jahrtausenden
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