Jagiello 1351-1434
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/muVLYZ5NcgI
Mit Verstand und Waffen gegen den Deutschen 0,-J-I•
Jagiello
1351-1434
Schon als junger Mann dürfte Jogaila geahnt haben. war,
Lebensaufgabe sein würde. Als Sohn und Erbe des Gru von Litauen beobachtete er
aufmerksam, wie sein Vater müht war, die Heimat gegen die Russen im Osten, vor
gegen den Deutschen Orden im Westen zu verteidigen_ Ire war er sehr erfolgreich
und konnte sogar einige russische tümer erobern. Der Deutsche Orden aber wurde
zu einer größeren Gefahr. Jogaila wird sich mehr als einmal gefragt wie er
gegen diesen schier übermächtigen Gegner bestehet Als er schließlich an der
Macht war, schöpfte er alle keilen aus, die einem mittelalterlichen Herrscher
zur standen: Diplomatie, Heiratspolitik und Waffengewalt_
Als letztes heidnisches Volk Europas waren die schon seit
Beginn des 14. Jahrhunderts alljährliches Kreuzzügen des Deutschen Ordens.
Diese verha-
»Litauerreisen« oder auch »Preußenreisen« Feldzüge hatten
sich zu einem regelrechten Ritual ckelt, das in ganz Europa bekannt war. Vom
Orden organisiert, nahmen daran nicht nur Ritter teil, sondern auch zahlreiche
Engländet zosen und Vertreter vieler anderer Völker. Für westeuropäischen
Ritter des 14. Jahrhunderts die Teilnahme an einer Litauerreise gleich:: guten
Ton. Diese letzten Kreuzzüge zählten zor großen Abenteuern der Zeit und
gestalteten äriel ein moderner Erlebnisurlaub: Nach dem K_ wurden die
Teilnehmer auf der prächtigen Man
mit Festempfängen, aufwendiger Bewirtung. turnieren und
Bärenjagden belohnt; nicht
wurden in diesem feierlichen Rahmen au
Teilnehmer zum Ritter geschlagen. Kurzum außerordentliche
Erfahrung einer Litauerrerfe die Strapazen und Kosten wert.
Die Litauer waren im 14. Jahrhundert somit sermaßen die
Daseinsberechtigung des Deut_ Ordens, der als große Missionsorganisation
auftratdem erklärten Ziel, die letzten Heiden Europas zu christianisieren. Die
Litauerrei-ien waren daher hervorragend dazu geeig--_et. das Interesse des
europäischen Adels am Deutschen Orden wachzuhalten. Allerdings - es auch ein
offenes Geheimnis, dass der tsche Orden mit seinem Tun zugleich festere Ziele
verfolgte - das strategisch tigste bestand darin, Schamaiten zu er¬- -n, die
niederlitauische Landbrücke zwi-_n den Ordensgebieten Altpreußen und and.
Großfürst Jogaila, der zur selben
_ noch einen
Krieg mit dem Großherzog-
:UM Moskau führte, sah sich schließlich ge¬zwungen, dem
Deutschen Orden Schamai-len abzutreten.
In dieser Situation erhielt Jogaila das An-
- Hedwig,
die Tochter Ludwigs des Großen (s. S. 208), zur
zu nehmen und somit König von Polen zu werden. Das An-
- war an zwei
Bedingungen geknüpft: Jogaila sollte in Krakau
zieren und zum Christentum konvertieren. Für den Litauer
dies eine geradezu ideale Lösung, denn so schlossen sich nur zwei Gegner des
Deutschen Ordens zusammen, son-- mit der Christianisierung Litauens entzog er
den Kreuzrit-- zugleich jegliche Legitimation zu weiteren Angriffen. Jogaila
_ zu, war
fortan König von Polen und nannte sich Jagiello.
Ordensritter ahnten Schlimmes und versuchten, die Union
Polen und Litauen bei weltlichen und geistlichen Herrschern ompromittieren.
Doch Jagiellos Schachzug ging auf: Der rö-_ h-deutsche König untersagte dem
Deutschen Orden weitere zzüge, und wenige Jahre später entzog der Papst dem
Orden Missionsauftrag Zweifelsohne war die Hochzeit mit der polnis.:7>el
folgerin also ein harter Schlag gegen den Deut...--zner
und für Jagiello wird es eine Genugtuung gei"
den Hochmeister des Ordens zu seiner Dreif Taufe, Hochzeit
und Krönung einzuladen. der Einladung hielt, macht seine Reaktion blieb der
Feier fern und verwüstete statt Zeit mit seinen Truppen weite Teile
Litauen&
verhielt sich der Deutsche Orden üir
»normaler« weltlicher Territorialherr. und lich erklärte der
Hochmeister des Deutschen Jagiello 1409 sogar den Krieg. Im Sommer es zur
berühmten Entscheidungsschlacht bei berg, einer der größten und letzten
Rittersc mittelalterlichen Europa.
Jagiello behielt auch hier die Oberhand. Mit
Kräften gelang es den polnisch-litauischen Ve
Kreuzrittern Einhalt zu gebieten. Das war keine
ständlichkeit, denn Jagiellos Vetter Witold, dem er die in Litauen überlassen
hatte, durchkreuzte in auffälliger ßigkeit Jagiellos Plan einer Einheit Polens
und Litauens. wieder machte Witold sogar gemeinsame Sache mit
schen Orden. Nun aber hatte Jagiellos Verhandlungs, folg,
und es gelang ihm, Witold und sein Heer zu einer Front von 3o 000 Rittern zu
vereinigen, wie die Quellen Zwar standen ihnen angeblich gut 20 000 Kreuzritter
des schen Ordens unter der Führung des Hochmeisters L Jungingen gegenüber, doch
konnten Polen und Litauer schen Orden eine vernichtende Niederlage beibringen
zu das gesamte Ordensland besetzen: Marienburg konnte von
Heinrich VE (s. S. 226) gehalten werden.
Die legendäre Schlacht von Ta als Anfang vom Ende des
mächtigen Ordens. Zugleich gab der noch junge staat Polen-Litauen einen
Vorgesc-r. seine Macht ab - und die stand erst am denn das politische Bollwerk
z ßen und Russland hatte bis 1791 B Grundstein dazu hatte Jagiello
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