Jacapo Tiepolo
1185-1249
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/ExWjS8OqU2Q
Der Doge — ein demokratisch kontrollierter Monarch
Jacopo Tiepolo
um 1185-1249
Venedig war im Mittelalter eir so machtvolle wie prächtige
publik, und ihr Staatsoberhai der Doge. Dieses Wort leitet s] lateinischen Wort
Dux ab, wa bedeutet wie »Führer« oder telalter auch »Herzog«. Mit
entsprechenden fürstlichen verständnis traten die Doger Öffentlichkeit auf, denn
sch waren sie auf Lebenszeit e residierten im beeindruckenc genpalast am
Markusdom uni die unumschränkten Hense] Venedig. Zumindest hätte n glauben
können, wenn man als Fremder ins Venedig des hunderts gekommen wäre. Doch die
Wirklichkeit sah am - zum Leidwesen der Dogen. Die fürstliche Repräsentat
beinahe schon ihre wichtigste Aufgabe, denn in Wahrhei sie die politischen
Gefangenen der Adligen. Die Gremiei Aufgabe es war, das Handeln des Dogen zu
kontrollier( men im ersten Drittel des r3. Jahrhunderts, als Jacopo Tiep um das
Dogenamt bemühte, ungekannte Ausmaße an.
Die ersten politischen Stationen des Jacopo Tiepolo war
keine Ämter von Weltrang gewesen, aber immerhin hatte noch relativ eigenständig
die Regierungsgeschäfte führen 1 Nachdem Venedig Kreta erobert hatte, wurde
Tiepolo ersten Herzog im neu eingerichteten Herzogtum Candia, Kreta nun nannte.
Als Herzog war er gewissermaßen de rungschef von Kreta, wenngleich er natürlich
als verlängei Venedigs handelte. In späteren Jahren war er als Podesti ger Machthaber
zunächst in Konstantinopel, das die chr Kreuzfahrer 1204 ihrem »Lateinischen
Kaiserreich« eh hatten, und im oberitalienischen Treviso. Zudem trat Tic
venezianischer Vertreter beim Zusammenschluss der soge Zweiten Lombardischen
Liga gegen Kaiser Friedrich II.
Erscheinung - nach 1167 verbündeten sich die
oberitalienischen Szädte erneut gegen die deutsche Oberherrschaft.
:opo Tiepolo hatte sich also durchaus schon profiliert, als
er März 1229 seine politische Karriere krönen und in den Dogen-.st von Venedig
einziehen wollte. Der venezianische Adel hat-e Wahl zum Dogen seit dem 11.
Jahrhundert zu einem immer plizierteren Verfahren gemacht, um die Macht des
Dogen -1 zu groß werden zu lassen und vor allem um zu verhindern, ein Sohn
seinem Vater im Amt folgen konnte, was die Geburt Herrscherdynastie bedeutet
hätte. Dennoch gelang es immer _er einzelnen Familien, eine besondere
politische Stellung in _dig einzunehmen. Im Jahr 1229 konkurrierten die beiden
ossreichsten - und deshalb einander verhassten - Familien Klo und Dandolo um
das prestigeträchtige Amt des Dogen. Wahlkommission von traditionell 4o
Mitgliedern musste die - .Meidung fällen und konnte es nicht. Zwischen Jacopo
Tie-und Ranieri Dandolo gab es Stimmengleichheit, sodass das entscheiden
musste. Und hier war das Glück auf Tiepolos - wodurch das Verhältnis zur
Familie Dandolo auch nicht _r wurde ...
_ opo Tiepolo hatte es also geschafft, doch ein Doge wurde
nach der Wahl daran erinnert, wer in Venedig tatsächlich Sagen hatte. Wie jeder
Doge musste auch Tiepolo beim antritt seinen Eid auf eine vom Adel diktierte
Wahl--ulation, die sogenannte Promission, schwören. - ei handelte es sich um
Verpflichtungen des Do-gegenüber dem Adel und der Kommune, die 'eder Neuwahl an
Umfang zunahmen. Seit dem _ ehenden 12. Jahrhundert waren die Paragraphen
'romission so zahlreich, dass man ein Buch da-machen musste - gewissermaßen
eine Regie¬_ ,anleitung für den neuen Dogen. Der Grund .-.1e ständigen
Erweiterungen liegt auf der d: Aus Fehlern lernt man, und das galt für den
venezianischen Adel. Wenn mehlechte Erfahrungen mit einem _ en gemacht hatte,
wur-e fort die Promission für uu.- nächsten Amtsinhaber weitert, dass
Derartiges mehr passieren konn--lach aus dem misslichen
4.1
Patt bei der Wahl von _
Konsequenzen: Ab 1249 mehr 40, sondern 41 Wahl— a Nach
seinem Schwur au: _ . reiche Promission nahm - Amtszeit in Angriff, die _ unter
den schwierigen B: - sehen lassen konnte unc Bedeutung für die Entwi.: •
Republik Venedig war. Auf lichem Gebiet verzeichnet: Doge seinen größten
Erfolg, das Fernhandelsnetz mit der des Weges nach China um ge Route
bereicherte. Und auch die rechtliche Basis der konnte unter Tiepolo auf eine
zukunftsfähige Gran werden, indem er die Kommunalstatuten redigieren hell les
musste Tiepolo freilich in Zusammenarbeit mit ¬selbständiger werdenden Kommunen
tun, die sich :7 Instanzen geschaffen hatten. Es gab den Großen Rat z Rat, den
Senat, den Rat der Vierzig, den Rat der Z, - Jacopos Amtsantritt 1229 wurden
zusätzlich fünf c_ eingeführt. Ihre Aufgabe ist mit dem Parlamentari
trollgremium der modernen Bundesrepublik vergleichbar Arbeit der Exekutive,
also des Parlaments, zu überwa
Wer bei diesem System im Venedig des 11 Jahrhunderts dm
hatte, war klar definiert, denn wenn es Meinungsverschi
ten zwischen dem Dogen und einer seiner Kontrollinsta
entschied immer der Rat. Ebenso war ein Doge auf L - gewählt und konnte nicht
zurücktreten - wenn aber die Räte mehrheitlich für ein Ende seiner Amtszeit
votierten.
sie ihn absetzen.
Zweifellos war für einen venezianischen Politiker wie
Tiepolo das Dogenamt noch immer die Krone der politisc bahn, aber vielleicht
wünschte er sich auch die Herrsche
des Frühmittelalters zurück, als der Doge noch wie ein M
regierte. Doch Neid und Missgunst der Adelscliquen hatten Herrschaft ein Ende
bereitet und für eine komplizierte \ fung von monarchischen und demokratischen
Elementen gell In jedem Fall war das venezianische System äußerst erfolg Die
Republik Venedig hatte bis zum Ende des 18. Jahrhunii Bestand - und mit ihr die
Dogen und ihre Kontrolleure.
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