Montag, 17. August 2015

Otto der Grosse 912-973


Otto der Grosse 912-973

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/z_uyhy-Jg88

Der ehrgeizige Nachahmer Karls des Grogen

Otto der Große 912-973

 

Alleinherrscher? Otto soll alles erben, obwohl er drei Brüder hat? Das hat das Fränkische Reich noch nicht erlebt - ist es doch seit Jahr-hunderten gute fränkische Praxis, das väterliche Erbe unter den Söhnen aufzuteilen. So haben es die Merowinger und auch die Karolinger gehal¬ten. Doch Heinrich aus dem Hause der Liudol-finger fühlt sich daran nicht gebunden, denn er ist Sachse. Und so bestimmt er seinen r7-jähri¬gen Sohn Otto zu seinem alleinigen Nachfolger. Damals, im Jahr 929, mag Otto erstmals davon geträumt haben, nicht nur ostfränkischer König zu sein, sondern dereinst in einem Atemzug mit Karl dem Großen (s. S. 8) genannt zu werden: Von nun an will Otto das fränkische Kaisertum erneuern.

Vermutlich wird Otto aber zunächst nieman¬dem von seinem Traum erzählt haben, denn wer den Thronfolger einmal gesehen hatte, konnte zumindest äußerlich keine Ähnlichkeit mit dem schlanken und sportlich-stattlichen Karl erken¬nen: Otto war klein, hatte breite Schultern und einen untersetzten gewaltigen Körper; sein Gesicht war gerötet. er trug einen völlig aus der Mode gekommenen langen roten Bart. und seine Schritte waren kurz und schnell, hatten nichts von der einem Kaiser anstehenden erhabenen Gemessenheit.

Sein Äußeres trug also eher dazu bei, dass der kommende König unterschätzt wurde, doch schadete dies seinem Selbstbewusstsein und Ehrgeiz keineswegs. Nur fünf Wochen nach dem Tod seines Vaters setzte Otto ein erstes unübersehbares Zeichen, in wessen Nachfolge er sein herrscherliches Amt führen wollte: Im August 936 ließ er sich in Aachen von den Großen des Reiches zum ostfränkischen König wählen. An dieser von Karl gleichsam als Hauptstadt angesehenen Stätte war es denn auch nur folgerich¬tig, dass Otto nach der Krönung umgehend auf dem marmornen Thron des großen Karl im westlichen Obergeschoss Platz nahm.

 

adh diesem verheißungsvol-

-          h eginn seiner Regentschaft

-          ilerdings von der ersehnten :ennung als neuer Herr-des Abendlandes über¬: nichts zu spüren. Im Ge-Viele Jahre lang kämpfte den unangenehmen Fol-

_ 7      Heinrichs Entschei-

: as Reich allein ihm zu 7. denn zwei seiner drei :7-achteten voll Neid und danach, sich die Teilhabe an der Macht gewaltsam zu Insbesondere sein Bruder Heinrich war sogar drauf ihn zu töten, doch erfuhr Otto rechtzeitig von dem Attentat und nahm seinen Bruder in Haft. An Weih-:es fahres 941 ließ Otto jedoch königliche Milde walten, 7:.7em Bruder und machte ihn zum Herzog von Bayern. ankte es ihm mit Treue bis zu seinem Tod im Jahr 955, -arte die lebensgefährlichen ersten Jahre überstanden. -7.-ierige Zeit hatte den König geprägt. Anders als Karl der seine Mitmenschen mit seinem fröhlichen Wesen e war Otto wegen seiner Zornesaus-r:htet. Auch die geistige Betätigung -7_ Vorbilds lag dem Sachsen nicht - sich lieber damit, zu reiten, zu ja-.1:impfen. Erst relativ spät, im Alter - erkannte er, nach dem Tod sei-dass er das Lesen doch noch um die Regierungsgeschäf-selbständiger   ausüben

_         bereits 15 Jahre re-

f 1.:17te ihn unerwartet Hilferuf aus Itali-- -unbekannte Köni-- s Adelheid (s.S. 38) .7:>7_ nach ihres Gat-- _e=en fürchtete. In

-_-_e osifi    änkischen

- -e Widersacher zu 77.te sein Glück

 

kaum fassen: Sofort kam ihm der Eroberungszug Karls nach P= _ in den Sinn, der ihn zum König der Langobarden und Herrn uzt-Italien gemacht hatte. Und nun rief die verwitwete Königin vor Italien ihn nach Pavia! Otto zögerte nicht lang. Umgehend folge er ihrem Ruf, und nachdem er sie befreit hatte, heiratete er sie. Nun war auch Otto Herr über Italien - und seinem großen Taell einen Schritt näher.

Doch kaum aus Pavia zurückgekehrt, hatte ihn der ostfra- • sche Alltag wieder, denn sein Sohn aus erster Ehe, Liudolf, ft:-tete angesichts Ottos neuer Ehe um sein politisches Erbe unc gann, seinen Vater zu bekämpfen. Die erneute Schwächung Reiches durch diese innerfamiliären Streitigkeiten blieben s den Ungarn nicht verborgen, die seit Jahrzehnten Eroberung: ins Reich unternommen hatten. Die für sie günstige Lage wo sie nun nutzen und starteten einen Großangriff. Trotz der z= reichen Gegner unter seinen Verwandten und den Fürsten _ Reiches gelang es Otto 955, ein gemeinsames Heer aus ba,.. schen, fränkischen und schwäbischen Truppen aufzubieten. dem er nahe Augsburg in der legendären Schlacht auf dem Le-zz-feld die heidnischen Ungarn vernichtend schlug - die Epoche 1. Ungarneinfälle war ein für allemal beendet.

Angesichts dieses Erfolges konnte Otto den Ungarneinfa_ zweiten Glücksfall seiner Regierungszeit ansehen, da nun a _ der innenpolitische Widerstand gebrochen war: Otto war s:- für seine Zeitgenossen der Retter der Christenheit und wizzr endlich als neuer »Imperator«, als Kalst-: verehrt. Der angestrebten Erneuerung Kaisertums Karls des Großen stand nichts mehr im Wege. Mit dem Tod engars I. von Italien im Jahr 924 war Kaisertum im westlichen Europa, tz Jahrzehnte hinweg an die Herrschaft Italien gebunden, erloschen. Da Otto auch ebendiese Herrschaft innehatte, gab umso weniger Zweifel daran, dass der d sche König der richtige Mann für die serkrone war. Im Februar 962 wurden und Adelheid von Papst Johannes XII. St. Peter zu Rom gekrönt.

Dem neuen Kaiser war jedoch sofort dass eine langfristige Anerkennung abendländischen Kaisertums nur dann

 

 

 

arenzruir     wenn er sie auch aus Byzanz erhielte. Einmal mehr

%Er 44.kr. ze7 Große sein Vorbild, denn auch der Karolinger hatte Ze-7

:euren Jahren seiner Regierung eindringlich - und Imittizr fr-fc eich - um die byzantinische Anerkennung als Kai-liercurtr_ Ono hingegen wollte nicht einfach auf ein Zeichen

d*,      arten, sondern ging in die Offensive über. Nach-

tirrt :run ze-- seinen gleichnamigen Sohn entsprechend byzanti-

--         _ 7- zum Mitkaiser und damit einzigen Nachfolger

,=-.zte er in den folgenden Jahren alles daran, eine !IIIIPME7117e. 17-7.nzessin als Gemahlin für den künftigen Kaiser elpourrxrer

lififF

14;mme Je- Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reiches

neoneur       mit-manischer Zeit; vermutlich hat bereits Otto der

--=zen. Die Krone repräsentierte den religiös legiti-mem-ee :-.arr..ngsanspruch des Herrschers, indem sie die alttes-

etrmrw-.-•e--        g,e David und Salomo sowie Jesus Christus mit

»Per   - 7 7 :ete. Ihre Funktion als Symbol des Reiches verlor

K=äser Franz II. die Krone niederlegte. Heute wird

afr      - z er Wiener Schatzkammer verwahrt.

 

Zwar sollte es dann keine Prinzessin. s-dem »nur« Theophanu (s. S. 46), die N des byzantinischen Kaisers, werden. 5: hatte Otto sein Ziel erreicht. Das vor: zurückeroberte Kaisertum hatte über nen Tod hinaus Bestand und wurde von Byzanz nicht mehr in Frage g So blieb ihm auch die Anerkennung telalterlicher Chronisten nicht verm-Sein Zeitgenosse Widukind von C nannte ihn das »Haupt der Welt« (C: orbis), und Otto von Freising sprach im 12. Jahrhundert als Erster den reichen Beinamen seines großen Vo Karl zu: Fortan war er Otto der Große.

Und in gewisser Hinsicht hat Otto der Große sein hehres Karl nachzuahmen, nicht nur erreicht, sondern sogar übertro Aachen, die Gründung Karls des Großen, etablierte sich nach tos eigener Krönung fest als Wahl- und Krönungsort deut_ Könige, wurde 1356 reichsrechtlich kodifiziert, und bis 1531 li - sich 3o deutsche Könige in Aachen wählen und krönen. Das u europäische Kaisertum war seit Otto dem Großen sogar bis i.. fest mit dem deutschen Königtum verbunden. Otto war also als nur Karls Nachahmer: Er legte die Grundlagen für das He Römische Reich und festigte endgültig das aus der Reichsteil von 843, kurz nach dem Tod Ludwigs des Frommen (s. S. hervorgegangene Ostfrankenreich - das man später Deutschl nennen sollte.

 





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