Mehmed II. der Eroberer
1432-1481
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/-IciY2e6hak
Ein Gott herrscht im Himmel - es ziemt sich, dass au± 1 der
Erde ein Fürst herrsche!« Mehmed II., Sultan des mäd Osmanischen Reiches,
machte kein Hehl aus seinen Zukuni plänen. Sein erklärtes Ziel war es, die
ganze Welt zu erobern ■ das
irdische Pendant des Gottes im Himmel zu werden. Und se unbescheidene
Unternehmung hatte schließlich auch vielversgo chend begonnen. Konstantinopel,
die ehedem prächtige Hau stadt des Byzantinischen Reiches, inzwischen freilich
auf Stadtgebiet zusammengeschrumpft_ § den Muslimen von jeher als leuchlein
Ziel aller Eroberungspläne -
Jerusalem seit frühester Zeit für die ein päischen Christen.
Auch Mehmeds Vii Murad II. hatte eine Eroberung der all Kaiserstadt ernsthaft
in Erwägung g zogen, doch schreckte er am Ende di vor dem Risiko einer
Niederlage zuni Schließlich hatte die oströmische Met pole bisher alle
Türkenangriffe cid reich abwehren können.
Der junge Mehmed aber hatte gld nach seinem Regierungsantritt
irr is 1451 die Vorbereitungen aufgen . und begann im Frühjahr 1453 die rung.
Das hätte für das gesamte J. - che Europa ein Warnsignal sein - _L31111 doch
fand sich kein christliche Fe" dazu bereit, zur Verteidigung K - -
tinopels eine Truppe auf die B: stellen. Entweder war das NI!ss-_-an gegenüber
dem Sitz der seit v;:- -411 hunderten von Rom abgesp 72I1
Ostkirche zu groß, oder man -t-4A
vor allzu hohen Kosten für ei- ± gekommen war, ging Mehmed
mit seinem riesigen Belagerungsheer Ende Mai zum Großangriff über: Die Stadt
wurde erstürmt, und der letzte byzan-tinische Kaiser Konstantin XI.
Palaio-logos fiel unter den Schwerthieben der Türken. Anschließend ritt Mehmed
in die Stadt ein und übergab sie seinen siegestrunkenen Soldaten zur Plünde-rung.
Die war eigentlich auf drei Tage angesetzt, doch nachdem die Truppen völlig
unkontrolliert gewütet, gemordet und Gebäude in Brand gesteckt hatten, sah
Mehmed sich gezwungen, bereits nach Ablauf des ersten Tages dem Ge-schehen ein
Ende zu bereiten. Danach kümmerte er sich darum, dass seine neue Metropole
wieder besiedelt und von Leben erfüllt wurde.
Die Kunde vom Fall Konstantino¬pels - oder Istanbuls, wie
die Türken die Stadt fortan inoffiziell nannten, bis sie 1930 offiziell
umbenannt wurde -machte schnell die Runde. Mehmeds Untertanen nannten ihn
fortan nur noch »den Eroberer« (Fatih), und im christlichen Teil der Welt
versuchte man, das Ausmaß der Katastrophe zu begreifen: »Was haben wir
eigentlich soeben ver-loren? - Doch eine Königsstadt, den Sitz des östlichen
Kaiserrei-Jus, die Stadt des griechischen Volkes, den Thron des zweiten
Patriarchen. Weh, Christenglaube, der du einst ausgedehnt warst, wie wirst du
nun eingezwängt und geschwächt!«, klagte Enea Sil-vio Piccolomini, der spätere
Papst Pius II., wenige Wochen nach der Eroberung. Und allenthalben griff die
Angst um sich, dass Mehmed seinen Plan der Weltherrschaft in die Tat umsetzen
wür¬de. Auch Piccolomini befürchtete nun das endgültige Ende des zhristlichen
Europa: »Die Lage ist schlimm, die Aussicht noch viel schlimmer. Wir haben die
Niederlage der Griechen erlebt, nun erwarten wir den Untergang der Lateiner.
Das Nachbarhaus _st abgebrannt, jetzt wartet das unsere auf das Feuer. Wer
steht denn noch zwischen uns und den Türken? Nur ein wenig Land und ein wenig
Wasser trennt uns noch von ihnen. Schon hängt uber unseren Nacken der
Türkensäbel ...«
Und tatsächlich setzte Mehmed seinen Siegeszug päischen
Kontinent fort: Er eroberte Serbien und Alb die Walachei und Moldau an und
stand schon an äker zum Königreich Ungarn. Dort allerdings fand er e. Meister
in dem legendären ungarischen Feldherrn Johaing di (s. S. 236) und dem
walachischen Fürsten Vlad Tepes_ als Dracula bekannte Fürst hatte Mehmed einen
m kommensgruß bereitet, indem er
zahlreiche enge M-Sultans getötet und aufgespießt zur Schau gestellt Imme _
Rückschläge wurden jedoch weithin als unbedeutende auf Mehmeds Weg zur
Etablierung seines Weltreiches
Die überwältigenden bisherigen Erfolge ließen
3,veniesum-manischen Reich niemanden daran zweifeln, dass er auserwählt worden
sei. Mehmed selbst machte da n-ne Ausnahme: Er nahm begierig die ins Kraut
schie' phetischen Weissagungen über seine kommende W auf, um sich seinen
Untertanen und seinem Heer g Gottgesandter darstellen zu können. Selbst sein är2szer
im Orient, Uzun
ihn bereits voller R2'57-eler »Weltherrscher«, und atmet
christliche Chronisten außer Zweifel, dass die Fügung Mehmed für diese gabe
ausersehen habe-
Die Überzeugung von wendbaren Lauf der Dringe te nun also
auch die vor erfüllten Christen erret. es war niemand anderer ati& bereits
zitierte Paps
der dem Sultan in en-2mm sönlichen Brief einen erregenden
Vorschlag Pius II., der schon in-=3-einem neuen Weltherrsznei. dem
Friedenskaiser Au=s träumt hatte, war mit se einer Weltmonarchie berees den
Nun glaubte Pius II., in Mehmed endlich den Weltherrscher
gefunden zu haben, und schlug ihm vor, zum Christentum überzutreten; so würde
er zum Herrn und Erlöser der Welt werden. Leider kennen wir Mehmeds Reakti¬on
auf diesen Brief nicht, doch dürfte er kaum ernsthaft über den Vorschlag
nachgedacht ha¬ben.
Mehmed II. blieb jedenfalls Muslim, setzte seinen Weg fort
und kam mit seinen Truppen sogar bis nach Italien, sodass sich in Rom Angst und
Schrecken vor ihm verbreiteten. Der Papst dachte bereits daran, aus der Ewigen
Stadt zu fliehen, doch letztlich blieb Rom von der Er¬oberung durch die Türken
verschont. Der Eh¬rentitel eines »Kaisers von Rom«, den Mehmed sich selbst
zugelegt hatte, erwies sich damit als voreilig. Dem Sultan machten seine Rivalen
im Innern des Osmanischen Reiches nämlich stärker als gedacht zu schaffen, und
auch die türkische Flotte leistete letztendlich nicht das, was Mehmed sich von
ihr versprochen hatte. Im Jahr 1481 starb Sultan Mehmed II. im Al¬ter von 49
Jahren — ohne die Weltherrschaft erlangt zu haben. Der Verherrlichung seiner
Person schon kurze Zeit nach seinem Tod stand das allerdings
nicht im Wege. So spricht die Überlieferung etwa davon, dass er
sieben Sprachen flüssig gesprochen habe, darunter Latein und
Griechisch. Wie wir aus zeitgenössischen Quellen wissen, musste Mehmed sich
lateinische und griechische Quellen jedoch stets ins Persische oder Arabische
übersetzen lassen.
PIUS II.
Papst Pius II. (1458-1464) wurde durch seine Studien in
Siena und Florenz schon unter seinem bürgerlichen Namen Enea Silvio de
Piccolomini als bedeutender Humanist berühmt. Zunächst Dichter von Liebeslyrik
und Sekretär Kaiser Friedrichs III., vollzog er 1446 einen Sinneswandel und
schlug die kirchliche Karriere ein. Es sind zahlreiche historische,
literarische und kirchenpolitische Werke von ihm überliefert. Als Papst ließ er
seinen Geburtsort Corsi-gnano in Pienza umbenennen und umgestalten.
einschneidendes Ereignis g, _ - späteren Gelehrten förmlich
als Epc _ Der deutsche Geschichtsprofessor Chr- • - - teilte erstmals die
Weltgeschichte in d7, sprach von Antike, Mittelalter und che des Mittelalters
ließ er mit dem Fa pels durch Mehmed II. im Jahr 1453 er. _ - man heutzutage
nicht mehr von ein,. - Epochenbegrenzung aus, die sich mit _ _ Datum verbinden
ließe, doch der Begr.:: ters konnte sich durchsetzen und ist auch - anerkannt.
Cellarius zufolge war Mehmed oberer von Konstantinopel, somit der erste der
Neuzeit - mit oder ohne Weltherrschak
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