Mittwoch, 19. August 2015

Mehmed II. der Eroberer 1432-1481


Mehmed II. der Eroberer  1432-1481

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/-IciY2e6hak

Ein Gott herrscht im Himmel - es ziemt sich, dass au± 1 der Erde ein Fürst herrsche!« Mehmed II., Sultan des mäd Osmanischen Reiches, machte kein Hehl aus seinen Zukuni plänen. Sein erklärtes Ziel war es, die ganze Welt zu erobern das irdische Pendant des Gottes im Himmel zu werden. Und se unbescheidene Unternehmung hatte schließlich auch vielversgo chend begonnen. Konstantinopel, die ehedem prächtige Hau stadt des Byzantinischen Reiches, inzwischen freilich auf Stadtgebiet zusammengeschrumpft_ § den Muslimen von jeher als leuchlein Ziel aller Eroberungspläne -

Jerusalem seit frühester Zeit für die ein päischen Christen. Auch Mehmeds Vii Murad II. hatte eine Eroberung der all Kaiserstadt ernsthaft in Erwägung g zogen, doch schreckte er am Ende di vor dem Risiko einer Niederlage zuni Schließlich hatte die oströmische Met pole bisher alle Türkenangriffe cid reich abwehren können.

Der junge Mehmed aber hatte gld nach seinem Regierungsantritt irr is 1451 die Vorbereitungen aufgen . und begann im Frühjahr 1453 die rung. Das hätte für das gesamte J. - che Europa ein Warnsignal sein - _L31111 doch fand sich kein christliche Fe" dazu bereit, zur Verteidigung K - - tinopels eine Truppe auf die B: stellen. Entweder war das NI!ss-_-an gegenüber dem Sitz der seit v;:- -411 hunderten von Rom abgesp 72I1

Ostkirche zu groß, oder man   -t-4A

vor allzu hohen Kosten für ei- ± gekommen war, ging Mehmed mit seinem riesigen Belagerungsheer Ende Mai zum Großangriff über: Die Stadt wurde erstürmt, und der letzte byzan-tinische Kaiser Konstantin XI. Palaio-logos fiel unter den Schwerthieben der Türken. Anschließend ritt Mehmed in die Stadt ein und übergab sie seinen siegestrunkenen Soldaten zur Plünde-rung. Die war eigentlich auf drei Tage angesetzt, doch nachdem die Truppen völlig unkontrolliert gewütet, gemordet und Gebäude in Brand gesteckt hatten, sah Mehmed sich gezwungen, bereits nach Ablauf des ersten Tages dem Ge-schehen ein Ende zu bereiten. Danach kümmerte er sich darum, dass seine neue Metropole wieder besiedelt und von Leben erfüllt wurde.

Die Kunde vom Fall Konstantino¬pels - oder Istanbuls, wie die Türken die Stadt fortan inoffiziell nannten, bis sie 1930 offiziell umbenannt wurde -machte schnell die Runde. Mehmeds Untertanen nannten ihn fortan nur noch »den Eroberer« (Fatih), und im christlichen Teil der Welt versuchte man, das Ausmaß der Katastrophe zu begreifen: »Was haben wir eigentlich soeben ver-loren? - Doch eine Königsstadt, den Sitz des östlichen Kaiserrei-Jus, die Stadt des griechischen Volkes, den Thron des zweiten Patriarchen. Weh, Christenglaube, der du einst ausgedehnt warst, wie wirst du nun eingezwängt und geschwächt!«, klagte Enea Sil-vio Piccolomini, der spätere Papst Pius II., wenige Wochen nach der Eroberung. Und allenthalben griff die Angst um sich, dass Mehmed seinen Plan der Weltherrschaft in die Tat umsetzen wür¬de. Auch Piccolomini befürchtete nun das endgültige Ende des zhristlichen Europa: »Die Lage ist schlimm, die Aussicht noch viel schlimmer. Wir haben die Niederlage der Griechen erlebt, nun erwarten wir den Untergang der Lateiner. Das Nachbarhaus _st abgebrannt, jetzt wartet das unsere auf das Feuer. Wer steht denn noch zwischen uns und den Türken? Nur ein wenig Land und ein wenig Wasser trennt uns noch von ihnen. Schon hängt uber unseren Nacken der Türkensäbel ...«

Und tatsächlich setzte Mehmed seinen Siegeszug päischen Kontinent fort: Er eroberte Serbien und Alb die Walachei und Moldau an und stand schon an äker zum Königreich Ungarn. Dort allerdings fand er e. Meister in dem legendären ungarischen Feldherrn Johaing di (s. S. 236) und dem walachischen Fürsten Vlad Tepes_ als Dracula bekannte Fürst hatte Mehmed einen m  kommensgruß bereitet, indem er zahlreiche enge M-Sultans getötet und aufgespießt zur Schau gestellt Imme _ Rückschläge wurden jedoch weithin als unbedeutende auf Mehmeds Weg zur Etablierung seines Weltreiches

Die überwältigenden bisherigen Erfolge ließen 3,veniesum-manischen Reich niemanden daran zweifeln, dass er auserwählt worden sei. Mehmed selbst machte da n-ne Ausnahme: Er nahm begierig die ins Kraut schie' phetischen Weissagungen über seine kommende W auf, um sich seinen Untertanen und seinem Heer g Gottgesandter darstellen zu können. Selbst sein är2szer im Orient, Uzun

ihn bereits voller R2'57-eler »Weltherrscher«, und atmet christliche Chronisten außer Zweifel, dass die Fügung Mehmed für diese gabe ausersehen habe-

Die Überzeugung von wendbaren Lauf der Dringe te nun also auch die vor erfüllten Christen erret. es war niemand anderer ati& bereits zitierte Paps

der dem Sultan in en-2mm sönlichen Brief einen erregenden Vorschlag Pius II., der schon in-=3-einem neuen Weltherrsznei. dem Friedenskaiser Au=s träumt hatte, war mit se einer Weltmonarchie berees den

Nun glaubte Pius II., in Mehmed endlich den Weltherrscher gefunden zu haben, und schlug ihm vor, zum Christentum überzutreten; so würde er zum Herrn und Erlöser der Welt werden. Leider kennen wir Mehmeds Reakti¬on auf diesen Brief nicht, doch dürfte er kaum ernsthaft über den Vorschlag nachgedacht ha¬ben.

Mehmed II. blieb jedenfalls Muslim, setzte seinen Weg fort und kam mit seinen Truppen sogar bis nach Italien, sodass sich in Rom Angst und Schrecken vor ihm verbreiteten. Der Papst dachte bereits daran, aus der Ewigen Stadt zu fliehen, doch letztlich blieb Rom von der Er¬oberung durch die Türken verschont. Der Eh¬rentitel eines »Kaisers von Rom«, den Mehmed sich selbst zugelegt hatte, erwies sich damit als voreilig. Dem Sultan machten seine Rivalen im Innern des Osmanischen Reiches nämlich stärker als gedacht zu schaffen, und auch die türkische Flotte leistete letztendlich nicht das, was Mehmed sich von ihr versprochen hatte. Im Jahr 1481 starb Sultan Mehmed II. im Al¬ter von 49 Jahren — ohne die Weltherrschaft erlangt zu haben. Der Verherrlichung seiner

Person schon kurze Zeit nach seinem Tod stand das allerdings nicht im Wege. So spricht die Überlieferung etwa davon, dass er

sieben Sprachen flüssig gesprochen habe, darunter Latein und Griechisch. Wie wir aus zeitgenössischen Quellen wissen, musste Mehmed sich lateinische und griechische Quellen jedoch stets ins Persische oder Arabische übersetzen lassen.

PIUS II.

Papst Pius II. (1458-1464) wurde durch seine Studien in Siena und Florenz schon unter seinem bürgerlichen Namen Enea Silvio de Piccolomini als bedeutender Humanist berühmt. Zunächst Dichter von Liebeslyrik und Sekretär Kaiser Friedrichs III., vollzog er 1446 einen Sinneswandel und schlug die kirchliche Karriere ein. Es sind zahlreiche historische, literarische und kirchenpolitische Werke von ihm überliefert. Als Papst ließ er seinen Geburtsort Corsi-gnano in Pienza umbenennen und umgestalten.

einschneidendes Ereignis g, _ - späteren Gelehrten förmlich als Epc _ Der deutsche Geschichtsprofessor Chr- • - - teilte erstmals die Weltgeschichte in d7, sprach von Antike, Mittelalter und che des Mittelalters ließ er mit dem Fa pels durch Mehmed II. im Jahr 1453 er. _ - man heutzutage nicht mehr von ein,. - Epochenbegrenzung aus, die sich mit _ _ Datum verbinden ließe, doch der Begr.:: ters konnte sich durchsetzen und ist auch - anerkannt. Cellarius zufolge war Mehmed oberer von Konstantinopel, somit der erste der Neuzeit - mit oder ohne Weltherrschak





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.