Mittwoch, 19. August 2015

Ludwig der Heilige 1214-1270


Ludwig der Heilige  1214-1270

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/LNpNleGTeAg

Der etwas andere König

Ludwig der Heilige

für Ludwig eine Selbstverständlichkeit, seiner Frau Margarete -:ll zu sein und die körperliche Liebe auf die Ehe zu beschrän-"71. Er kam zwar seiner königlichen und dynastischen Fortpflan-2spflicht nach — Margarete gebar ihm elf Kinder —, aber es war auch wichtig, immer wieder Zeiten der Keuschheit einzuhal-Der große französische Historiker Jacques Le Goff schrieb, 11\\ ig sei »ein Meister, ein Held der ehelichen Sexualität« ge-      n         Ludwig IX. bewirtet Pilger. Holzstich,188o, von Claire Duvivier (1846-1897) nach einer Zeichnung von Albert Duvivier (1842—um 1889). Paris, Bibliothäque Nationale

            E SORBONNE

war in Paris die erste französische Universität gegründet wor-:i.n, die sich bald den Ruf der besten theologischen Fakultät in '71_-opa erwarb. Zur wirtschaftlichen Unterstützung der Studenten -:standen sogenannte Kollegien; das berühmteste gründete __dwigs Hofkaplan Robert von Sorbon (1201-1274). Zunächst für

Dedürftige Theologie-Studenten eingerichtet, wuchs die nach - -em Gründer benannte Sorbonne schnell an und wurde zum -onym für die ganze Universität Paris, die heute diesen Namen

fit.                 

 

Ein ebenso vorbildli‘: ten legte Ludwig als P den Tag. Der Krieg - zT Krieg zwischen Christen ihm zuwider, und so sich um einen Ausgleich Kaiser und Papst, baute nungen zwischen F der benachbarten Krone ab und wurde häufig päischen Fürsten als ter angerufen. Seine Frieden versuchte er auch nen Sohn weiterzugeben Sohn, ich lehre Dich, hüte Dich, so gut Du es vermag". gendeinem Christen Krieg zu führen; und wenn man Dir tut, so versuche auf mehreren Wegen, ob Du nicht ein dest, Deinen Ansprüchen zu genügen, ehe Du den Krieg mahnte Ludwig in seinen schriftlichen Ratschlägen.

Der Kreuzzug allerdings galt im Mittelalter als Aus handelte es sich hier doch um einen heiligen Krieg Ungläubigen. Dass Ludwig, den man später nicht ohne »den Heiligen« nannte, selbst zweimal das Kreuz nahm. Heilige Land zu ziehen, mag Beleg für diese besondere der Kreuzzüge sein. Ludwig verstand sich eben in erst christlicher König, und als solcher sah er den Kreuzzug Teil einer guten Politik an wie die christlichen Regier den der Weisheit und Güte.

Zum mittelalterlichen Bild des christlichen König5 weitere Facette, die aus moderner Sicht nur schwer 7 boten der Güte und Nächstenliebe zu vereinbaren ist gegen die Juden. Zwar hatten Judentum und Christe:--_21. ten Testament eine gemeinsame Grundlage, doch gal-_, - den Christen als Jesusmörder. Dazu kam in der Ges, Mittelalters noch ein handfestes wirtschaftliches Pr_ . ¬Christen war es kirchenrechtlich verboten, für verliebe-Zinsen zu nehmen, weil Zinsen nichts anderes seien aLe marktung der Zeit - und über die Zeit dürfe nur Gau Da die Juden nicht an das römische Kirchenrecht ge ren, durften sie sehr wohl Zinsen nehmen, und dieser Christen sogenannte »Wucher« wurde schnell zur Ha: mequelle der jüdischen Kaufleute. Das erregte den Unna

 

 

 

DER GROSCHEN

Im Jahr 1266 schuf König Ludwig von Frankreich eine neue Silber-münze, die einem Wert von zwölf Pfennigen entsprach. Wegen des auf der Vorderseite abgebildeten Stadtbilds von Tours nannte er die Münze »Dicker Pfennig von Tours« — in lateinischer Sprache »Grossus denarius turnosus«. Daraus entstand in Deutschland bald die verkürzte Form »Groschen«, und mit diesem Namen bezeichnete man noch bis 2001 Münzen, die zehn Pfennige wert .varen. Die Euro-Einführung hat dieser Tradition ein Ende bereitet.

Christen, und auch Ludwig selbst war nicht gut auf die Juden zu sprechen: »Was die Gott und den Menschen hassenswerten Juden anbelangt, so empfand er einen derartigen Abscheu, dass er sie nicht sehen konnte«, schrieb ein Chronist über den König.

Da Ludwig meinte, als König auch die Angelegenheiten der Nicht-Christen regeln zu müssen, war er fest entschlossen, den Wucher der Juden zu bekämpfen: »Entweder sie entsagen ihrem Wucher, oder sie verlassen gänzlich mein Land, damit es von ih-7.--21ri Unrat nicht länger beschmutzt werde.« Der sonst gütige und Tilde Herrscher kämpfte mit so harter Hand gegen die Juden, dass dem Schutz der Christen vor dem Wucher schnell Repressio-_,,egen die Juden wurden. Das war freilich von höchster Stelle tioniert: Das vierte Laterankonzil hatte 1215 empfohlen, die _ n zum Tragen eines weithin sichtbaren Erkennungszeichens _ zwingen. Was seine Vorgänger nicht zur Anwendung bringen Alten, setzte Ludwig 1269 um: Fortan mussten alle Juden in 7-ankreich einen »Judenfleck« tragen - einen scharlachroten

-          von der Größe einer Handfläche.

"Diese Politik gegenüber der relativ großen Bevölkerungsgruppe - Juden - in Paris betrug ihr Anteil zu Ludwigs Zeiten schät-- -,.:.sweise 20 Prozent - war zweifellos extrem, aber sie entsprang Willen zur bedingungslosen Unterstützung des Christentums der einzig wahren Glau-- srichtung. Deshalb war im 2nrhundert auch kaum ein der Kritik an derartigen nahmen zu vernehmen. mittelalterliche Maßstäbe Ludwig als christlicher vollkommen. Es war besonderes Anliegen,

 

in Frankreich die Stellung des C - - weiter zu festigen. Für UnsummE-7-beispielsweise Teile vom Kreuz C mit dem Blut Christi getränkte Heiligen Lanze und die Dorne:-_L diese vermeintlichen Reliquien - heit ist äußerst fraglich - ließ Lu Paris bringen, wo er 1248 auf der cite eigens eine Kapelle, die Sainte als Aufbewahrungsort errichten bei.

Es gab im Mittelalter keine v Herrscherfigur, die ein solches Ideal derart konsequent in allen reichen verfolgt hat wie Ludwig der Und so verwundert es nicht. Konsequenz auch vor einem Halt machte, den kein franz. zuvor in Frage gestellt hatte: c Chlodwig bis zu Ludwig X\ zum 18. Jahrhundert also, ha: _ - ge Frankreichs sich als Jäger 7 _ ßer Ludwig dem Heiligen. V. klangen ihm die Worte des -

Augustinus im Ohr, der gesagt hatte: »Wehe denen.

Anblick eines Jägers ergötzen!« Bischöfen war die

und Ludwig verbot es sich kurzerhand selbst. Er war

etwas andere König und deshalb auch nicht zufällig der

heiliggesprochene König Frankreichs.




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