Fahrrad Vorderradfederung Reparatur
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/O7fcSkM9us4
Vorderradfederung
Ursprünglich eine Domäne sportlicher Mountainbikes, setzt
sich die Vorderradfederung im Rahmen des Trends zum Komfort-Rad auch im
Alltagsbereich immer.
Ü blicherweise handelt es sich bei der Vorderradfederung um
eine Teleskop-Federgabel. Die Alter¬native, nämlich einen gefederten Vor¬bau,
findet man selten.
Eine Nachrüstung einer Federga-bel an einem Rahmen, der
nicht von vorneherein dafür vorgesehen ist, ist von daher problematisch, als
die Feder¬gabel - wegen ihrer größeren Einbau¬höhe - die Fahrgeometrie
verändert. Das Nachrüsten eines gefederten Vor¬baus ist dagegen unkritisch.
Ein Federungssystem umfasst im¬mer zwei Funktionen -
Federung und
Dämpfung. Die Dämpfung sorgt dafür, dass die Federung sich
nicht auf¬schwingt, sondern schnell wieder zur Ruhe kommt. Das Dämpfungssystem
sollte sich - ebenso wie die Vorspan-nung der Federung - einstellen lassen, um
sich unterschiedlichen Fahrerge¬wichten bzw. Fahrbedingungen anpas¬sen zu
können.
Schlägt die Federung oft durch, ist die Vorspannung zu
gering. Können Sie das Problem über die Vorspannung der Feder nicht beheben,
lässt sich even¬tuell die Feder gegen eine härtere aus¬tauschen. Ein Erhöhen
der Vorspannung kostet Federweg und kann daher nur in Grenzen erfolgen. Die
Federung kann durch Elastomerelemente, Spiralfedern oder Gasdruckkartuschen
bewirkt wer¬den. Die verschiedenen Arten können auch in Kombination auftreten.
Für eine Dämpfung existieren zwei unterschiedliche Konzepte:
Frik¬tion bzw.Öl/Luft. Nur bei einer Öl-/Luft¬dämpfung lässt sich die Wirkung
präzi¬se justieren. Das jeweilige Medium pas¬siert beim Ein- bzw. Ausfedern ein
Ventilsystem.Je mehr es hierdurch ver¬zögert wird, desto höher die Dämpfung.
Schwingt sich das Rad auf, muss die Dämpfungsrate erhöht
werden.
Gefederter Vorbau
Diese einfachste und billigste, aber erstaunlich effektive
Variante einer Vorderradfederung arbeitet meist mit einem Elastomer-Federlement
sowie Frik-tionsdämpfung. Durch Verdrehen einer Inbusschraube lässt sich die
Vorspan-nung des Federelementes anpassen.
Federgabel
Die wichtigste Wartungstätigkeit an einer Federgabel besteht
darin, Stand¬rohre und Dichtungen sauber zu halten. Tun Sie dies wöchentlich
bzw. nach jeder Fahrt im Regen oder in staubigem Gelände. Pflegen Sie die
Dichtungen nicht mit Mineral-, sondern Synthetiköl. Drücken Sie dann die Gabel
einige Male ein und wischen Sie anschließend über-schüssiges Öl ab.
Ebenfalls wöchentlich prüfen Sie die Gabel wie folgt:
Prüfung der Federgabel
Werkzeug und Ausrüstung: zumeist nicht erforderlich
Vorgehensweise:
1. Halten Sie
den Lenkervorbau fest und rütteln Sie an den Ausfallenden in beide
Horizontalrichtungen. Hier¬bei darf Spiel nicht fühlbar sein.
2. Stellen Sie
sich vor das Fahrrad und drücken Sie auf den Lenker. Die Gabel muss dem Druck
graduell höheren Widerstand entgegenset¬zen, ohne zwischendurch zu haken. Auch
darf sich die Federung auf diese Weise nicht völlig komprimie¬ren lassen. Sonst
ist sie wahrschein¬lich zu weich eingestellt.
3. Beim
Freigeben des Lenkers nach dem Komprimieren (Schritt 2) muss die Gabel prompt
und vollständig ausfedern.
4. Wird eine der
drei obigen Anforde¬rungen nicht erfüllt, bringen Sie die Gabel zur weiteren
Prüfung Instandsetzung in eine autorisierte Fachwerkstatt.
Wartung einer Federgabel
Halten Sie sich in erster Linie an die Bedienungsanleitung,
die Ihrer speziel¬len Gabel beilag. Unterschiedliche Gabeln können
unterschiedliche Vor¬gehensweisen erfordern.
Neben dem regelmäßigen Sau-berhalten einer Federgabel fallen
min-destens bei der ersten Inbetriebnahme folgende Einstelltätigkeiten an
(sofern Ihre spezielle Gabel dies jeweils zulässt):
• Vorspannung
regulieren (d.h.wie weit die Federung bereits in Ruhe kompri¬miert ist)
• Federweg
regulieren (hängt mit der Vorspannung zusammen und erfor-dert ansonsten den
Austausch inne-rer Komponenten — nicht bei jeder Gabel möglich)
• Dämpfung
(Zugstufe) regulieren (d.h. wie schnell die Federung wieder aus¬federt)
Prüfung von Vorspannung und Federweg
Werkzeug und Ausrüstung:
• Kabelbinder
• Schieblehre,
Zollstock oder Maßband
Vorgehensweise:
1. Binden Sie den Kabelbinder fest um das Standrohr und
schieben Sie ihn gegen die Oberkante des Tauchroh¬res.
Setzen Sie sich normal auf das Fahr¬rad, stützen Sie sich
mit einer Hand an einer Wand ab (oder lassen Sie sich halten) und stellen Sie
die Füße auf die Pedale.
Steigen Sie ab, ohne Unruhe in das Rad zu bringen. Messen
Sie den Abstand zwischen Tauchrohrober-kante und Kabelbinder. Dieser
Vorfe-derweg in Ruhe sollte nicht mehr als ein Viertel des maximal möglichen
Federweges Ihrer Gabel betragen.
4. Unternehmen
Sie eine halbstündige Fahrt durch das anspruchsvollste Gelände, das Sie
normalerweise unter die Räder nehmen. Messen Sie wieder den Abstand Tauchrohr —Kabelbinder.
Dieses Maß sollte nahe des Maximalfederweges Ihrer Gabel liegen. Eine Indiz
dafür, dass die Gabel richtig eingestellt ist, wäre auch, wenn die Federung
gelegent-lich (nicht regelmäßig!) durch-schlägt.
5. Schlägt die
Federung nie durch bzw. liegt das bei Schritt 4 gemessene Maß deutlich unter
dem Maximalfe-derweg, reduzieren Sie die Vorspan-nung. Die Vorrichtung hierfür
befin¬det sich normalerweise am oberen Ende jedes Standrohres. Schlägt die
Federung oft durch, erhöhen Sie die Vorspannung. Unternehmen Sie nach jedem
Verstellen eine neue Probefahrt.
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