Mittwoch, 19. August 2015

Isabella von Kastilien 1457-1504


Isabella von Kastilien 1457-1504

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/dlDPBeuGeAU

Ein Christentum ohne Kompromisse

Isabella von Kastilien 7451-7504

 

 

 

Im mittelalterlichen Europa gab es nur wenige Länder. in Angehörige unterschiedlicher Religionen geduldet wurden_ Königreiche Kastilien und Aragön gehörten nicht nur dazu dem waren weit über die Landesgrenzen hinaus sogar als der Toleranz bekannt. Seit der römischen Besiedlung in der tike hatten Juden dort gelebt, später wurden die Christen zahlreicher, und im Zuge der Eroberung im Jahr 711 kamen Muslime als Vertreter einer dritten Glaubensrichtung hinzu_ hundertelang lebten Juden, Christen und Muslime friedhai beneinander und arbeiteten respektvoll zusammen. Diese Ära der Toleranz fand erst im ausgehenden 15. Jahrhundert Ende, als Königin Isabella den kastilischen Thron bestieg.

Isabella war eine Königin mit festen Prinzipien und Strukturen, und darüber hinaus war sie eine überzeugte die bereit war, ihren Glauben mit allen Mitteln zu ve und zu verbreiten. Doch dass die Muslime in Isabellas B3 gerieten, hatte neben religiösen auch ganz handfeste xve.r Gründe: Nachdem die Muslime im frühen Mittelalter weht der Iberischen Halbinsel in Besitz genommen hatten. bec, die Christen die »Reconquista«, also die Wiederer-oberung des Landes, die spätestens seit den Zeiten von El Cid (s. S. 78) im ii. Jahrhundert nachdrücklich betrieben wurde. Im Laufe der Jahrhunderte konnten die muslimisch bewohnten Gebiete immer weiter de-zimiert werden, sodass im 15. Jahrhundert schließlich nur noch das von muslimischen Mauren beherrschte Granada den Christen standhielt. In Isabellas Augen war Granada sowohl politisch als auch religiös ein Fremdkörper auf der Halbinsel, und sie war nun nicht mehr bereit, die Muslime länger zu dulden. Für ih¬ren Feldzug gegen die Mauren holte sie sich gar den Segen vom Papst, der den Krieg als Kreuzzug dekla¬rierte, sodass Isabella die Kosten dafür aus ihren Kir-cheneinnahmen decken durfte.

Für die Bewohner Granadas war die isolierte Posi¬tion keineswegs etwas Neues - waren sie doch schon seit zwei Jahrhunderten von christlichen Fürstentü-mern umzingelt. Im Jahre 1482 nun begannen Isabella und ihr Gatte Ferdinand den Krieg gegen Granada, das heftigen Widerstand leistete. Zehn Jahre sollte es dauern, bis im Januar 1492 auf der Alhambra über Granada das christliche Banner gehisst werden konnte. Dass Isa-

bella und Ferdinand den muslimischen Bewohnern zunächst die

Ausübung ihrer Religion gestatteten und ihnen sogar die Steuern

erließen, hatte den schlichten Grund, dass sie deren Gegenwehr

brechen und so das Leben ihrer eigenen Soldaten schonen woll-

ten - insgeheim hatten sie längst beschlossen, die »Ungläubigen«

aus dem Land zu jagen. Wenig später verließ Boabdil, der letzte

Emir von Granada, endgültig die Stadt. Die Stelle, von der er ein

letztes Mal nach Granada zurückblickte, heißt noch heute »Der

letzte Seufzer des Mauren« (»El ultimo suspiro del moro«).

Das war jedoch erst der Beginn von Isabellas »christlicher« Po-

litik. Die durch ihre Ehe mit Ferdinand vereinten Königreiche von

Kastilien und Aragön sollten auch im reinen Glauben vereint sein.

Die ehedem so toleranten spanischen Reiche erlebten nun uner-

-72ittliche Verfolgungen religiöser Minderheiten und Häretiker. Die

Inquisition wurde wieder eingesetzt, die im Lande verbliebenen

Muslime wurden zwangsbekehrt, und wenige Monate nach der

Eroberung Granadas nahm Isabella die Juden ins Visier. Sie und

Ferdinand unterzeichneten ein Verbannungsedikt, das den Juden

-ur noch drei Monate Zeit ließ, um die Königreiche zu verlassen. Sollten sie zurückkom:-::-.7_ sie zum Tode verurteilt. die ihnen Hilfe gewähn-L-7  als Ketzer vor Gericht Sommer 1492 wurden tausende Juden von Halbinsel vertrieben - damaligen Bevölkerung'szen kaum vorstellbare D irnensKor... lein schon die Grausarnk:r: i bellas Politik unterstreich._ vertriebenen Juden war :1-:7 anzusehen. Als einige v--

Genua eintrafen, notierte ein Chronist: »Man härte sie itte spenster halten können, so abgemagert waren sie. .5c

sahen sie aus, und mit ihren eingefallenen Augen

Toten nur dadurch zu unterscheiden, dass sie sich be-,» cment Mit dem Ende des von Isabella und Ferdinand inin:enet ligen Krieges« gegen alle Nicht-Christen hatte die Christentums ihre Grenzen noch nicht erreicht. Der lane---Phantast verspottete Christoph Kolumbus fand bei Isabella Kastilien endlich Gehör und wurde von der Königin mit dtv fen, dem Titel eines Großadmirals und der Zusage über eia tel des potenziellen Gewinns ausgestattet, um den Scemqg den Atlantik nach Indien zu erkunden. Auch bei diesem ging es nicht allein um den Ruhm Kastiliens oder um das _ der Staatskasse durch Fernhandelsgewinne: Isabella die Seefahrer zudem mit der christlichen Mission in L war sich darin mit dem Papst einig, der forderte. »dass verständige und gelehrte Männer dorthin entsendet. um geborenen im christlichen Glauben zu unterweisen •, . Isabella von Kastilien steht somit einerseits für den chen Abschluss der Reconquista - sie und Ferdinand 1 die Besitznahme Granadas den Grundstein für den E-Spanien (auch wenn sie es ablehnten, sich »Könige von zu nennen). Andererseits ist Isabellas Name durch die des Kolumbus von 1492 untrennbar mit der Entdeckung oberung der Neuen Welt verbunden. Nicht zuletzt rep sie die weltweite Ausbreitung des Christentums und die k misslose Unterdrückung, Verfolgung und Ausweisung _ gläubiger. Vom Papst hat sie 1494 dafür einen - in diesem zweifelhaften - Ehrentitel erhalten: Isabella »die Katho

 

 



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