Donnerstag, 27. August 2015

Wandern rund um Interlaken


Wandern rund um Interlaken

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/9sT3Tj6I3FY

M anchmal schaut man gerne zurück, dann richtet sich der Blick wieder nach vorne. In die Zukunft schauten jene Männer — Hoteliers allesamt — , die sich vor hundertfünfzig Jahren auf der Wie¬se vor dem Interlakener Höheweg trafen und befanden: Diese Aussicht darf nie verbaut werden! Das war so weitsichtig wie klug — und keineswegs selbstver-ständlich in einer Zeit, die sich ganz und gar dem Fortschritt verschrieben hatte. Weitblick bewiesen auch die Pioniere um den Zürcher Industriellen Adolf Guyer-Zeller, als sie Ende des 19. Jahrhunderts — was für eine Idee! — eine Bergbahn auf den Gipfel der Jungfrau planten, 4158 Me¬er über dem Spiegel des Mittelmeers und -iiiner noch dreieinhalb Kilometer über

zm Grün der Höhematte.

..i-iz so weit in den Berner Himmel ge--i-ien die Eisenbahnpläne dann doch :nt, der Bahnhof Jungfraujoch ist 7 7 immerhin Top of Europe: Schwel¬- .-_Dhe 3454 Meter. Und die Reise vom

Bahnerlebnis Südtirol

der Hauptort des Obervinsch-_.nd Startpunkt der reaktivierten -;er Bahn. Per Zug lässt sich die Kulturlandschaft des Vinschgaus -s erkunden, bis hinab nach

=•aktisch: Direkt am Bahnhof 1.ersharing verfügbar.

-cs im Internet:

          enregion-obervinschgau.it

 

Schwemmland zwischen Thuner- und Brienzersee über die Kleine Scheidegg und durch den Fels des Mönchs eine ein-zige Abfolge von Highlights: Alpenper-len halt. Grün das untere Lütschinental, hier sind die Firngipfel noch fern, düster verschattet dann die Eiger-Nordwand, Schauplatz alpinistischer Höchstleis-tungen und schrecklicher Tragödien, gleißender Firn am formvollendeten Silberhorn, und schließlich ein fins¬teres Loch, dem Fels abgerungen. Erst ganz oben an dem Firnsattel zwischen Berner Oberland und Wallis, tritt man wieder hinaus ans Tageslicht: ewig weites Gletschereis auf der einen Seite, Felsabbrüche, grüne Talfluren und ferne (Schwarzwald-)Hügel auf der anderen. Der Aletsch — seit 2001 UNESCO-Welt¬erbe — ist der größte Gletscher alpen¬weit, fast hundert Quadratkilometer groß und unglaubliche 27 Milliarden eisige Tonnen schwer.

Die Besucher aus aller Welt, per Bahn angereist und noch etwas atemlos in der spürbar dünneren Luft, erleben das Hochgebirge hier so hautnah wie die ersten Passagiere, die im August 1912 das Jungfraujoch »bestiegen«. Ein Jahr-hundert ist seither vergangen, der Tou-rismus längstens ein Massenphänomen. Doch die Eisenbahn lebt, zumindest im klassischen Alpenland Schweiz. Auch deshalb, weil sie Alt und Modern auf so unvergleichliche Weise verbindet. Ein Hauch von Nostalgie umweht das Züglein, das hinaufklettert in die Re-gionen des ewigen Schnees, du lehnst dich zurück, lässt das Panoptikum der Alpenwelt vorbeiziehen: Cirirna suisse!

 

Was für ein Kontrast zu jener atemlos-hektischen Art der Fortbewegung, die der automobile Zeitgenosse erfährt!

Disentis, Arosa und Les Diablerets

Auch die Anreise nach Disentis ist ein Erlebnis, wenn man mit dem Glacier Express durch die sensationelle Rhein-schlucht oder mit der Matterhorn-Gotthard Bahn über den Oberalppass fährt. Arosa ist über eine der schönsten Bahnstrecken der Schweiz mit der Rhä-tischen Bahn erreichbar. Vor Ort erhal-ten Sommergäste die kostenlose Arosa All-Inclusive Card mit gratis Nutzung von Bergbahnen, Bahn & Bus sowie viel¬fältigem Freizeitangebot. Ebenfalls eine traumhafte Anreise garantiert der tradi¬tionelle Zug von Aigle in die Perle Les Di-ablerets; im Sommer ist die Zugfahrt mit der Gästekarte Free Access kostenlos. Entschleunigt unterwegs sein, das geht in den Schweizer Alpen besonders gut, dank der Weitsicht der Alten, die diese fantastischen Bahnlinien erfanden, und dank der Generationen, die das Erbe ver-

waltet, nicht verraten haben.





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