Mittwoch, 19. August 2015

Rudolf von Habsburg 1218-1291


Rudolf von Habsburg  1218-1291

Author D.Selzer-Mckenzie

Video: http://youtu.be/oRNBjKKMIF0

Ein armes Gräflein als Gründer einer Dynastie

Rudolf von Habsburg 1218-1291

 

Graf Rudolf von Habsburg ist neuer König! Die Kunde vom Reichsoberhaupt machte schnell die Runde, doch kor= nicht glauben, was sie da hörten: Bald 3o Jahre waren sei: setzung Kaiser Friedrichs II. (s. S. 172) vergangen, und nur diese »schreckliche Zeit« des Interregnums, wie Schiller s-nannte, von einem unbekannten kleinen Grafen beendet Dieser Rudolf war als Graf noch nicht einmal Reiche-umso erstaunlicher mag es gewirkt haben, dass die Wahl den Kurfürsten einmütig war. König Ottokar II. von hätte eigentlich als Kurfürst mitwählen sollen, allerdings selbst Ambitionen römisch-deutscher König zu werden. Er de aber vom Verfahren ausgeschlossen und wollte sich mit der Wahl nicht abfinden. In einem Brief an den Paps: te er diesen eindringlich dazu auf, Rudolfs Wahl für un, erklären. Seine Begründung: Es sei der Würde des kai_ Amtes abträglich, wenn ein »armes Gräflein« den Thron _ Geblendet von Rudolfs beschränkten Mitteln unterschätz:mai das arme, aber ehrgeizige Gräflein.

 

Rudolf von Habsburg tivierte allerdings re seinen Ruf als arme Während sein Hau,. Ottokar von Böhmea grund seines Reich »goldener König, wurde, trug der »arme Rudolf im Kampf eine tete Rüstung, hä genhändig seinen \ Helm zurecht und w auch nicht zu schade_ selbst einige Rüben aus Acker zu ziehen, wem Nahrung fehlte - so man es sich zumindes: für einen König unt>.7.1.

 

Lebensumstände ließen Rudolf eine Neigung zur Selbstironie entwickeln. Als er einmal nach seinem Schatzmeis¬ter gefragt wurde, antwortete er, einen solchen brauche er nicht, er habe ja ohnehin kein Geld. Mit Witz und einer lebensfrohen, dabei bescheidenen und betont schlichten Art gewann Rudolf alsbald die Gunst seiner Untertanen.

Wenn er auch von manchen unter-schätzt wurde, so war er doch im Süd-westen des Reiches bereits bekannt und gefürchtet. Dort war Rudolf der mächtigste Territorialherr, galt als har-:er und erfolgreicher Kriegsmann, und :ach seiner Wahl zum König soll der 3ischof von Basel ausgerufen haben:

Lieber Gott, halte deinen Thron fest, sonst wird dieser Rudolf ihn dir neh--nen!« Dennoch war Rudolf durch-

bewusst, dass er seine Stellung im

 

eich erst einmal behaupten musste. Um die erwünschte Aner-,ennung zu bekommen, war die Krönung zum Kaiser fast schon :bligatorisch. Bereits 1275 einigte Rudolf sich mit Papst Gregor X.,f die Wahrung der kirchlichen Rechte, woraufhin er im Ge-2:enzug zur Kaiserkrönung nach Rom eingeladen wurde. Der ver-f-nbarte Termin war der 2. Februar 1276, doch drei Wochen vor zesem Termin starb Gregor — die Kaiserkrönung fand nicht statt. _-_idolf versuchte es noch weitere 15 Jahre, ein Dutzend Termine zurden ins Auge gefasst, dreimal sogar ein konkreter Tag, doch edes Mal kam etwas dazwischen, seien es drängende Termine r-. Reich oder der Tod des Papstes. Rudolf sollte nie zum Kaiser ,rönt werden.

Obwohl er diese wichtige Machtbestätigung nicht erhielt, er--2:chte er doch zwei Ziele, die dafür sorgen sollten, dass seine nigsherrschaft nicht nur eine Episode in der Reichsgeschichte _ei). Rudolf gelang es, nach beinahe drei Jahrzehnten des Inter--ev-Aums, der königlichen Gewalt im ganzen Reich wieder An-.f.--‘:ennung zu verschaffen, und seine Zeitgenossen rühmten ihn talbr, dass er »viel Unrecht abgestellt« habe und wieder »voller ede in Deutschland« herrsche. Sein zweites Ziel war eher per-4.,-.1icher Natur, denn Rudolf war daran gelegen, seiner bis dato

 

relativ unbedeutenden Familie die unerwartet erlangte 2-- _ langfristig zu sichern. Nachdem er seinen reichen G:.-J-21. Ottokar II. 1276 nahe Wien entscheidend geschlagen er ihm zwar seine Stammlande in Böhmen und Mähr,,, musste Ottokar seine österreichischen Neuerwerbungen dolf abtreten. Anschließend belehnte Rudolf seine beiden mit den dortigen Fürsten- und Herzogtümern und erhob in den Reichsfürstenstand.

Mit diesem klugen Schritt legte Rudolf den Grundstein Hausmacht seiner Familie, und rückblickend kann dies burtsstunde der späteren habsburgischen Donaumon& zeichnet werden. Doch stand für Rudolf selbst noch k fest, dass es noch einmal einen König aus dem Hause geben würde. Als Kaiser hätte er die Möglichkeit gehabt. seiner Söhne zum Nachfolger wählen zu lassen, doch Ih Das blieb ihm zeitlebens verwehrt. So versuchte Rudolf. fürsten auf eine bindende Erklärung festzulegen, nach den einzig verbliebenen Sohn Albrecht zum König zu Während er auf die Kurfürsten hoffte, fühlte der 73-jähripe sein Ende nahen und begab sich mit letzter Kraft nach dort sein Leben zu beenden, »wo mehr meiner Vorf die auch Könige waren«. Einen Tag nachdem er Speyer hatte, starb Rudolf. Daraufhin wurde Adolf von Nassau nig gewählt, doch wie wir wissen, sollte die große Zeit burger noch bevorstehen.

Rudolf von Habsburg indes erhielt im Dom zu Speyer

letzte Ruhestätte; seine zuvor eigens in Auftrag gegebene

platte stellt das erste realistische Porträt eines deutschen

dar: Sie zeigt den dürren Habsburger mit tiefen Sf

einer langen Nase. Diese hagere Gestalt hatte als »

lein« begonnen und starb als bedeutender König. Rudolf Goethe schrieb, »durda Mannheit allen Ve ein Ende gemacht« und das Fundament für die rige Erfolgsgeschichte ses Habsburg gelegt



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