Montag, 17. August 2015

Wilhelm der Eroberer 1028-1087


Wilhelm der Eroberer 1028-1087

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/H4_ywtIBqfo

Herleve war froh. Beide, sie und ihr Baby, hatten die Geburt i lebt. Allerdings hatte der Junge als Kind eines einfachen I chens im ri. Jahrhundert nicht viel von seinem Leben zu er ten, selbst wenn sein Vater Herzog der Normandie war. »Will der Bastard« wurde der Kleine deshalb gerufen, und viele wo ihn beseitigen. Dass er sich dennoch zu einem der ruhmreicl. Herrscher des Mittelalters hocharbeitete, hatte er ebenso sei diplomatischen Geschick zu verdanken wie seinem unbänd Kampfeswillen. Schon als Heranwachsender setzte Wilhelm Anerkennung als Erbe der Normandie durch und verfolgte Leben lang mit bewundernswerter Tatkraft seine hochgestec Ziele. Der ständige Kampf war einerseits die unerlässliche aussetzung für seine großen Erfolge, andererseits aber aucl leidiges Beiwerk, das ihn von der Krippe bis zur Bahre begle und auf das er in der einen oder anderen Situation sicherlich verzichtet hätte.

Als Herrscher über die Normandie im französischen No musste er sich lange Jahre gegen seinen Lehnsherrn, französischen König, behaupten, ebenso wie geger

Barone seines Herzogtums, die sich immer wiede

gen ihn auflehnten. In ereignisreichen und stets lel

gefährlichen Jahren, ja beinahe Jahrzehnten gelai

Wilhelm, sich als Herzog zu etablieren, sodass io6o seinen Blick auf die benachbarten Grafs

ten und nicht zuletzt auf die andere Seit

Ärmelkanals richten konnte: auf England.

Wilhelm war nicht der erste Normanne, de der Eroberung der britischen Insel träumte. Schon seit 9. Jahrhundert waren sowohl England als auch Nordf

reich Ziele der Wikinger gewesen, die weite Teile und Mitteleuropas geplündert und verheert h Zu Beginn des ro. Jahrhunderts hatte die Pr der Skandinavier im Norden Frank] eine neue Qualität bekommen, als d( Norwegen stammende Normannent Rollo - ein direkter Vorfahre Wilhe

 

er-

 

 

 

:ranzösischen König mit dem Herzogsamt belehnt worden Wie auch später in Sizilien waren die Normannen, wie die -=er auch genannt wurden, somit sesshaft geworden und :7_ sich allmählich von Kriegern zu Fürsten gewandelt; sie j•:fiten sich zudem im Namen der Landschaft, die auch heute - Normandie« heißt.

_:.,--rund dieser Verbindungen zwischen England und der Nor-- l_e verschlug es im Jahr 1oi6 den englischen Königssohn den man später »den Bekenner« nennen sollte, auf der vor dem dänischen König Knut dem Gro¬s S. 64) nach Nordfrankreich. Viele Jah-: 7-achte Eduard bei den normannischen ,zen. und in dieser Zeit lernte er auch den Wilhelm kennen. Da Eduard kinderlos

            -          Wilhelm, inzwischen selbst Her-

Tahr 1051 seine Chance, die Macht über zu gewinnen: Er reiste zu Eduard, der

            ri         efle in seine Heimat zurückgekehrt war

Le- Thron erlangt hatte, und brachte erfolg-

Anliegen vor - der König designierte

em Nachfolger.

1.-.±..:ard zu Beginn des Jahres to66 starb, -edoch auch andere nach dem engli--- .-.sthron. Die beiden härtesten Kon-die Wilhelm keineswegs kampflos

 

die Macht überlassen wollten, waren einerseits der norweg-König Harald Hardrade (»der Harte«) und andererseits H. Godwinson - als Graf von Wessex und reichster Grundb Englands nach dem. Tod Eduards der mächtigste Mann im der sich zunächst die Königsmacht sicherte. Herzog Wilhelm _ te nun keineswegs nur auf militärische Überlegenheit; seine bereitungen für das Unternehmen Eroberung stützten sich ±. ßergewöhnlicher Weise auf diplomatische Mittel. Indem Whi die Zustimmung wichtiger europäischer Herrscher zu gew-_ suchte, wollte er sowohl den Widerstand gegen sein Erober vorhaben möglichst gering halten als auch sicherstellen. da% einmal gewonnene Macht langfristig erhalten blieb.

Der wichtigste Fürsprecher, den ein Fürst im ii. Jahrhu_r haben konnte, war der Papst. So schwierig es auf den ersten erscheinen mag, das Kirchenoberhaupt von der Wichtigker. ner Eroberung zu überzeugen, so einfach war es für Erst wenige Jahre zuvor hatten Normannen, die in Unter-. herrschten, Papst Leo IX. besiegt und gefangen genommen_ dass das Papsttum nunmehr in einer gewissen Abhängigke:: den Normannen stand, zu denen schließlich auch WHheiz: hörte. Obwohl Leo IX. der Hochzeit Wilhelms mit seiner Mathilde wegen zu naher Verwandtschaft vehement wide chen hatte, versöhnte sich Leos Nachfolger Alexander II. ohne Widerstand mit Wilhelm und unterstützte auch W England-Pläne.

 

 

Für den Feldzug auf die britische In¬, sandte Alexander ein Petersbanner, :lass Wilhelm unter päpstlicher Flag-_ und mit dem Segen des Nachfolgers :ri ins Feld ziehen konnte. Für die Be-i-erung, die von den Abhängigkeiten nteritalien nichts wissen konnte, Wilhelms Unternehmung nun aus

         ein Kreuzzug, was die Gegenwehr :meblich in Grenzen hielt. Im Übrigen ang es Wilhelms Legaten, auch die :_ss-immung des jungen und leicht be-

f          7±Tussbaren deutschen Königs Hein¬-L:7 IV (s. S. 88) einzuholen.

.l.-ährend Wilhelm - nach den diplo-

         .-_schen Vorbereitungen - im Herbst mit seinen Truppen über den Ka-mi setzte, wurde die erste Runde des Ittauzlitkampfs um England bereits ent-5L-neden: Der Norweger Harald Hard-lief -unterlag im englischen Norden bei Sez:7-_ford Bridge dem amtierenden Kö-arald Godwinson. Als Letzterer Ankunft der normannischen Truppen im Süden hörte, sofort an die Südküste, um Wilhelm so schnell wie mög-

I,L7     überrumpeln, wobei er die Hälfte seiner Leute zurück-

luee,:±-- musste. Die Chance, gegen ein dezimiertes und zugleich _ _etes englisches Heer zu kämpfen, ließ Wilhelm sich nicht und überrumpelte seinerseits Harald Godwinson in der --7m Schlacht bei Hastings, die er klar zu seinen Guns--_s,hied. Mitte Dezember konnte er auch das strategisch

 

1 TOWER VON LONDON

Merio78 ließ Wilhelm an der Themse den White Tower bauen, Festung, die als Schutz sowohl für die neuen normanni-

- -girren als auch für die Stadt London dienen sollte. In den wimmer': ;enden Jahrhunderten wurde die Festung um mehrere erweitert. Sie diente als königlicher Palast, Staatsarchiv, m.iiiie-narsenal und als Gefängnis; der letzte Insasse war, während *es Aneften Weltkriegs, Hitlers Stellvertreter Rudolf Heß. Heute

lomerr          dort die britischen Kronjuwelen aufbewahrt.

 

wichtige London erobern, und zum Weihnachtsfelz ließ Wilhelm sich in der Westminster Abbey nag± schem Ritus zum »König der Normannen und der« krönen. Die Zeremonie zur Feier dieser gle:, internationalen Herrschaft Wilhelms fand dabei

in englischer als auch in französischer Sprache    

zu einem folgenschweren Missverständnis führte englische Bevölkerung den neuen König hochleben-deuteten Wilhelms normannische Söldner die _ als Aufruhr und brannten sofort die umliegender. nieder ... Das sollte nicht die letzte kritische S: sein, die Wilhelm zu meistern hatte. Bis io8o m-seine Macht in England verteidigen und immer neue Aufstände niederschlagen. In seinen letz-_21 bensjahren wandte er sich der noch stärker gefar. Normandie zu. Bei der Rückeroberung des von

reich annektierten Dorfes Mantes starb der Herzar König bei einem Reitunfall.

Das Lebenswerk des Wikingernachfahren Wilhelm paradoxerweise darin, England von der Verbindung zu navien gelöst und es an das lateinische Europa angeb haben. Dazu gehörte auch die Übernahme des kontin Lehnswesens, das nicht auf Fußkämpfern, sondern auf basierte. Um die aufwendigen Ritterheere funktionstüchtig ten zu können, führte Wilhelm das Rechtsverhältnis Lehnsherr und Vasall ein, zu dessen treuen Diensten aua ritterliche Waffendienst zählte. Die politische Verknüpfung lands und der Normandie sollte noch für anderthalb Jahrh bestehen bleiben. Nach einem aufopferungsvollen und e_ chen Leben hatte König Wilhelm, den man seit io66 nick: »den Bastard«, sondern »den Eroberer« nannte, zweite:, ehrenwertes Totengeleit verdient. Doch blieb Wilhelm Tode ein ein letztes Malheur nicht erspart: Als seine Getreu beleibten Körper des Königs in den Steinsarg zwängen platzte der Leichnam und verbreitete einen derartigen G_ dass die Totenmesse in Rekordzeit beendet wurde. In den den Jahrhunderten wurde Wilhelms Grab mehrfach gesch sodass heute nur noch eine Inschrift an Wilhelm erinnert. Geschick und Tatkraft seine Macht erobert und bewahrt r.t-....Ez





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.