Mittwoch, 19. August 2015

Maria von Burgund 1457-1482


Maria von Burgund 1457-1482

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/ZYEgmQ-5CpA

Sie hatte die freie Wahl. Maria, die

sin von Burgund, war eines der reichsten_ nicht sogar schlechthin das reichste \ - des Abendlandes - und so war es kein der, dass in den Jahren ihres Heran ein Fürst nach dem anderen bei Marias - Karl dem Kühnen (s. S. 246) vorsprach um ihre Hand anhielt. Einer von ihnen

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Jahre 1469 Herzog Sigmund von Tirol. Ziel es war, eine Verbindung seines rigen Neffen Maximilian aus dem f-T a_

         nicht sehr üppig ausgestatteten Haus Ii mit der Alleinerbin des reichen Bur;_-_ - ter Dach und Fach zu bringen. Sigm-.:71 sich offensichtlich zuvor gut informie7 er brachte einen bunten Papagei mit_ 1:l-ausgesprochene Tiernärrin Maria, zu c - Zeiß-punkt zwölf Jahre alt, nachhaltig beeil::

Marias Vater beäugte alle möglicher. _ -a

gersöhne sehr genau, und nachdem anua

Haus Habsburg zunächst eine Absag:

hatte, nahm er Maximilian doch näher -_ - dir

Lupe, denn schließlich entstammte er .1: - fisch mächtigsten Dynastie, die auch den Kaiser stellte - :Todd sie für fürstliche Verhältnisse bettelarm war. Karl von E schickte also einen Sondergesandten nach Wien, um Int: —,:taaa›-nen über »Wuchs, Gewicht, Charakter und sonstige Eis:- szten« des »Monsieur Maximilien« zu erhalten. Was ihm

wurde, scheint Karl überzeugt zu haben, denn fortan r..::: der Herzog nur noch einen Wunsch, den er auch im Januar :_—der Schlacht von Nancy, in der er den Tod finden sollte. r. _ mal zum Ausdruck brachte: Maria solle, im Falle seines Tocies. schnell wie möglich den habsburgischen Kronprinzen ehe -

Das Geheiß des Vaters traf bei Maria auf keinerlei Widerstand - im Gegenteil. Das Bildnis, das sie von Maximilian erhal-_:-.7 hal¬te, betrachtete sie »wohl zwanzigmal am Tag«, wie ein

 

 

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berichtete, und in einem Brief ließ sie den Angebeteten wissen: »Erlauchter Prinz, vielgeliebter Cousin!« - Maria und Maximilian waren entfernt miteinander verwandt - »Ich empfehle mich Ihnen bestens. Durch Ihren Gesandten Heßler habe ich Ihre reizenden Briefe erhalten, zusammen mit den schönen Schmuckstückchen. Mit Gottes Hilfe werde ich frohen Mutes ... allen Befehlen folgen, die mein hochgeehrter Herr und Vater für mich gegeben hat.«

Die Hochzeit war längst beschlossene Sache, als Maria nach dem Tod ihres Vaters politisch schwer in Bedrängnis geriet. Von der Versammlung der burgundischen Stände wurde sie zur Aus¬weitung der ständischen Privilegien, zur Rücknahme von Steuern und weiteren Demütigungen genötigt und fand sich schließlich sogar im Gefängnis wieder. Ihr Verlobter Maximilian war ihre einzige Hoffnung, und es gelang ihr, einen Brief aus dem Ge¬fängnis zu schmuggeln: »Ich bin sicher, dass Sie mir gegenüber dieselben Empfindungen hegen. Der Bote, der Ihnen diesen Brief überbringt, wird Ihnen berichten, wie ich hier behandelt werde. Ich flehe Sie an, säumen Sie nicht, kommen Sie mir und meinen Ländern zu Hilfe. Wenn Sie nicht kommen, könnte ich gezwun¬gen werden, Dinge zu tun, die gegen meinen Willen sind.«

Maximilian machte sich zwar auf den Weg nach Burgund, kam jedoch immer wieder wochenlang nicht voran, weil er kein Geld mehr hatte, um die Reise fortzusetzen. Erst nachdem er sich aus Burgund Geld hatte bringen lassen, konnte er im August 1477 feierlich erst in Brüssel und dann in Gent ein¬ziehen. Die Burgunder sahen in dem Habsburger ihren Beschützer gegen den bedrohlichen französischen Kö¬nig und empfingen ihn wie einen Erlöser. Der kaiserliche Kronprinz fühlte sich wie im Traum. Durch die Hochzeit, die unmittelbar nach seiner Ankunft gefeiert wurde, war er plötz¬lich steinreich. In Briefen berichtete er nach Österreich, dass es in Bur¬gund an die zo Städte von der Größe Wiens gebe, dazu zahllose prächtige Schlösser; seine Herberge in Lille sei das schönste Haus, das er je gesehen habe, und ein solches Schloss besit¬ze er in jeder Stadt. Spätestens jetzt

 

WIENER SÄNGERKNABEN

Maximilian I. übernahm die Tradition der burgundischen Hof-kapelle, die er bei seiner Frau Maria kennengelernt hatte, und gründete1498 seine eigene Wiener Hofkapelle. Diese bestand bis 1920, doch wurde die Tradition der Hofsängerknaben auch danach noch fortgeführt. Auf sie führen sich die heute weltberühmten Wiener Sängerknaben zurück, die — aufgeteilt auf vier Chöre —jährlich um die dreihundert Konzerte geben.

 

 

 

 

 

 

Macht in Burgund, und er brauchte ihr Geld und ihre tümer, um die Geltung zu erreichen, die seiner politischen entsprach. Doch die Ehe war weit mehr als eine Zwec schaft. Gemeinsam bestritten die beiden ein beachtliches programm: Sie jagten zusammen, gingen auf Bälle. Turniere Bankette, fuhren Schlittschuh (mit Kufen aus Pferde spielten Schach und lasen Ritterromane. Vor allem aber ten sie gemeinsam, denn das war ihre größte Leidenschaft. spielte Klavichord, und Maximilian begleitete sie auf der Auch der Kunst waren sie sehr zugetan und pflegten enge hungen zu den berühmten Meistern der flämischen M van Eyck und Hans Memling.

Es ist eine besondere Tragik, dass Maria, die Tiere so sehr und zu deren Leidenschaften auch das Reiten zählte. a net durch die Folgen eines Reitunfalls ums Leben Nach einem schweren Sturz auf einen Baumstrunk''

die Herzogin, die vermutlich zum dritten Mal war, nach drei qualvollen Wochen ihren schweren ren Verletzungen. Maximilians Trauer war Nie in seinem Leben werde er sein trautes vergessen, soll er später einmal gesagt haben tatsächlich bewahrte er seiner Maria in Dichtungen und Bildern ein ehrendes An

 

In seinem autobiographischen Roman schrieb ximilian dazu: »Der junge König trug großes um seine Gemahlin, denn sie hatten einander lieb gehabt.« Für den späteren Kaiser Ma. war Maria von Burgund dann doch viel mehr wesen als nur eine gute Partie.


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