Heinrich II. von England 1133-1189
Authgor D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/zdBziRQG4Qs
Ein mächtiger König mit zweifelhaftem Ruhm
Heinrich II. von England 7733-1789
Seine Familie stammte vom Teufel ab. So zumindest e es sich
schon zu Lebzeiten Heinrichs II. von England. fahre Fulco hatte sich im frühen
it. Jahrhundert eine genommen, die sich insbesondere während der Gott seltsam
verhielt, dass Fulco sie schließlich zur Rede schlüpfte aus ihrem Mantel, griff
sich zwei ihrer Söhne durch ein Kirchenfenster davon ... Diese Legende v. von
Heinrichs Söhnen erzählt, die an der teuflischen mung ihres Vaters keineswegs
zweifelten. Obwohl H einer der mächtigsten Könige war, die das mittelalte land
gesehen hatte, und wichtige Grundlagen für den des englischen Reiches schuf,
war sein Ruhm also ä felhaft. Auch heute denkt man bei Heinrich II. weniger
Verwaltungs- und Rechtsreformen als an den mysteriöses englischen
Kirchenoberhaupts Thomas Becket, Hei pellosen Umgang mit seiner eigenen Familie
oder seinen gedemütigter König.
Im Jahr 1155 wurde König Heinrich auf einen E Canterbury
aufmerksam, ja, er bewunderte diesen 15 teren Thomas sogar wegen telligenz und
Schnell machte rich ihn zu seinem und zum Lordkanzler_ zweiten Mann im Staat.
standen sich prächtig. den zeitgenössischen C nicht verborgen blieb: zuvor in
christlicher zwei Männer, die so gute de und in ihren eins waren.« Wenn sie men
auftraten, hatte indes einen schweren Der König war nicht
'reitschultrig und korpulent. Thomas hingegen
war
Lzhsen. schlank, grazil und hatte ein auffallend schönes
:er.' kam, dass Thomas nur die feinste Kleidung trug, e7 König eher Wert auf
Bequemlichkeit und Zweckmä-zs Man hätte glauben können, dass Thomas der König —
• sein Gehilfe gewesen sei.
König Heinrich seinen Kanzler zum neuen Erzbi¬.:
.,_-.:erbury machen, und er war sich sicher, dass diese zum Wohle Englands und
der ganzen Christenheit Er selbst als König und sein bester Freund als Len-s„.:rien
Kirche! Trotz anfänglicher Gegenwehr stimmte zu. Doch schon 1163 kam es zur
ersten Aus-72-. und ab 1164 die ehemals nur noch über 4.u..g Hauptstreitpunkt
s:zh der Umgang _-.sn Geistlichen Beanspruchten für die Be-_- Kleriker, die
verführt, Sil-Kirchen ent-
wendet oder Menschen getötet hatten. Die kirchlichen für die
Thomas sich einsetzte, ließen die Delinquenten einen Eid auf Gott schwören,
denn nach einem solchen die Kriminellen in der Hand des Herrn, dessen Strak
einer Lüge viel furchtbarer sei als alles, was die Gerichte schen verhängen
könnten.
Heinrich II. aber .war entschieden der Meinung, dass ches
Verfahren weder Abschreckung noch Strafe d König verlangte, dass die
Geistlichen vor ein weltliches gestellt würden, vor dem man mit einem Gottesurteil
the oder Unschuld der Angeklagten zu ermitteln suchte. Dabei der Delinquent
beispielsweise ein heißes Eisen tragen Gegenstand aus einem Kessel mit
siedendem Öl holen die Wunde problemlos verheilte, galt er als unschuldig,.
Proben gab es unzählige, und für die weltlichen Geri sie tatsächlich
Beweiskraft. Da die Kirche von diesen teilen aber nichts hielt (sie wurden ein
halbes Jahrhun sogar auf einem Konzil verboten), war dieser Streitp zu
schlichten. Thomas versuchte Heinrich noch entg men, indem er die Kleriker mit
dem Entzug ihrer Pfründe jährigem Exil ungewöhnlich hoch doch das machte den
König nur tender, weil der Erzbischof sich königlichen Privilegien vergriffen
Mit der Zeit wuchs sich der Streit persönlichen Antipathie
zwischen den aus, und im Zuge der Ne Verhältnisses zwischen Krone und
(Konstitutionen von Clarendon) Heinrich 1164 von Thomas als oberhaupt eine
vollständige Unt Thomas weigerte sich und sagte. lieber sterben, als sich
Heinriz - gungslos unterzuordnen. »Der Königs glich dem Gebrüll eines _
vermerkte später ein Chronist. D: _ konnte Thomas umgestimmt \\ - Heinrich
nutzte die bedingungslc • ordnung fortan regelrecht aus. versuchte, den
Erzbischof zum IH seiner Politik zu machen. Tho:- _ blieb nur die Flucht, und
die näcn-..1
Jahre verbrachte er in Frankreich. In der Zwischenzeit
verletzte Hein-rich wiederholt die Rechte des Erz¬bistums Canterbury, was
Thomas —.achtlos geschehen lassen musste.
:-st 117o erhielt er eine päpstliche
• Ilmacht, nach
Canterbury zu-.zukehren und einige Bischöfe exkommunizieren, die sich an -
Rechtsverletzungen beteiligt
- In seinem
Zorn darüber
Heinrich II. ausgerufen haben: habe ich für erbärmliche
Die-dass keiner da ist, mich von .em Pfaffen zu befreien!« We-sp,äter, am 29.
Dezember 1170, :e Thomas Becket in der Ka-- -ale zu Canterbury von vier
-.maischen Rittern ergriffen und Dass umgehend Gerüchte aufkamen, Heinrich habe
Mord angeordnet, ist angesichts der Vorgeschichte ver-h. doch konnte man es bis
heute nicht nachweisen.
:einem skrupellosen Verhalten hatte Heinrich sich so oder
einen treuen Freund gebracht, und auch mit seiner eige-
- ilie ging er
kaum anders um. In seiner selbstsüchtigen
_ _ giess er alle von der Macht aus, und der erste seiner
vier
enen Söhne, der sich
dagegen auflehnte, war Heinrich . der die Grafschaft Anjou nur nominell
innehatte. In
ITIleTrem 1173/74 rebellierte er gegen seinen Vater und
wurde »- seiner Mutter Eleonore von Aquitanien (s. S. 112) unter-
NSTITUTIONEN VON CLARENDON
lierrien Hoftag in Clarendon (1164) konfrontierte Heinrich
II. der englischen Kirche nach den Streitigkeiten zwi-
_ 7. Thomas Becket mit16 Forderungen zum Verhältnis
_ und
weltlicher Gewalt. Im Zentrum dieser Kon-
die letztlich von den Klerikern angenommen wurden, rennung
von geistlicher und weltlicher Gerichtsbarkeit. über das anzuwendende Strafmaß
herrschte Unei-wessalb Heinrich an einer eigenmächtigen Verurteilung
interessiert war.
stützt, die offensichtlich mit - -
auch nicht glücklich war. Die F., 7-2 nicht erfolgreich;
vielmehr fa7 si nore wenig später in einem G,-L•7- der, wo sie nun fast i6
Jahre Heinrichs Tod - ausharren
Zusammen mit seinem Bruc, ¬zettelte Heinrich der Jünger
erneuten Aufstand an, in des,_- er jedoch im folgenden Jahr raufhin forderte Gottfried
da= sich, aber Heinrich II. lehnte ar starb 1186. Der nunmehr älteste vs Sohn
Richard Löwenherz (s. S :7-nen Vater darum, jetzt als Erb: reichs eingesetzt zu
werden. de wies Heinrich zurück, worauf
sich mit dem französischen }. ihn verbündete. So blieb Heinr-sein
jüngster - und liebster - Ohneland (der seit dem erfol, nahmeversuch Irlands
diesen wenig schmückenden trug). Er sollte das Erbe bekommen, doch wenige Tag
richs Tod lief auch Johann zum feindlichen Lager über_
Heinrich II., der ehemals mächtige König, war in seineim
Stunden kein ruhmreicher Herrscher mehr, sondern ein kranker Mann von 56
Jahren, der nur noch von ein paar umgeben war. Und selbst die machten sich über
den Sterbenden her und raubten ihm alles, was sie finden ko zum letzten Kleidungsstück.
Heinrich II. starb im Juli und gedemütigt auf dem liegend. So bleibt von der
Heinrichs II. ein sehr zwi Bild, aber seiner angebbat Teufel abstammenden F
Plantagenets hatte Heinnzli noch für Jahrhunderte die
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