Fahrrad Kurbelgarnitur und Innenlager Reparatur
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/cu67TJmgAng
Kurbelgarnitur und
Innenlager
Die Kurbeln — mit dem hieran befestigten Kettenblatt bzw.
den Kettenblättern — sowie das Innenlager (manchmal auch Tretlager genannt)
formen eine zentrale Komponente des Antriebsstrangs.
Es gibt drei Methoden, die Kurbel auf der Innenlagerachse zu
befes¬tigen: den Kurbelkeil (zu finden -lur noch bei älteren Rädern), den
Vier-Kantkonus (lange die unangefochtene Nummer 1) und, seit kurzem, die Viel-:ahnverbindung.
Innenlager und Kur-Dein der verschiedenen Systeme sind -licht kompatibel.
Kurbeln (und Kettenblätter) kön--len aus Alu oder Stahl
bestehen. Da Alu weicher ist, ist beim Umgang mit Alu-7)ewinden besondere
Vorsicht geboten.
Die Kettenblätter sind mit ihrem an der Kurbel sitzenden
Trägerstern entweder vernietet oder verschraubt. Im Falle einer Vernietung
müssen Sie sämtliche Blätter und die Kurbel zusam¬men ersetzen, auch wenn nur
eines der Kettenblätter verschlissen ist.
Die Blätter müssen von ihrer Brei¬te her zur Kette und von
ihrem Loch-kreisdurchmesser her zu dem des Kur¬belsterns passen. Unter
Lochkreis-durchmesser versteht man den Durchmesser des Kreises, der durch die
Mitte der Befestigungslöcher geht. Außerdem gibt es
Kettenblätter (bzw. Kurbeln) mit 3, 4 oder 5 Befestigungs-löchern.
Die Kurbeln sind entweder für ein, zwei oder drei
Kettenblätter vorgese¬hen.
Bei Innenlagern sind das gewin-delose Glockenlager (nur bei
alten Rädern) oder die heute üblichen ge-schraubten Versionen zu unterscheiden.
Diese sind dann aber wieder in drei Gewindenormen (Englisch - bzw. BSA -,
Französisch oder Italienisch) unter¬teilt. Das Innenlager ist entweder als
wartungsfreie Kompaktkartusche aus-geführt oder aber als normales, zerleg¬bares
Konuslager.
Ferner existieren integrierte Kur-bel-Innenlagersysteme -
eines davon ein nicht sonderlich hochwertiges, bei dem beide Kurbeln und die
Innenlager-achse eine unlösbare Einheit formen und die Innenlagermuffe einen
deutlich größeren Durchmesser aufweist, und ein modernes, hochwertiges System,
bei dem nur rechte Kurbel und Innenlage-rachse eine Einheit bilden. Bei
letzterem System weist das Innenlager normale Maße auf.
Innenlager haben unterschiedli-che Achslängen. Diese
Achslänge (und die darauf montierte Kurbel) müssen zu der sogenannten
Kettenlinie passen. Dies ist eine theoretische Linie durch die Mitte der
Kassette. Die Kettenblät¬ter sollen nicht asymmetrisch zu dieser Linie stehen,
da sonst die Kette noch häufiger bzw. in einem größeren Win¬kel schräg laufen
müsste, als sie das bei einer Kettenschaltung ohnehin bei den meisten
Gangkombinationen schon muss. Je größer der Schräglauf, desto geringer der
Wirkungsgrad, desto höher der Verschleiß. Ein Ignorieren der Ket¬tenlinie kann
darüber hinaus auch die Funktion der Schaltung insgesamt beeinträchtigen. Die
Hersteller geben genaue Tabellen heraus, welche Kom¬ponenten jeweils mit
welcher Kettenli¬nie kompatibel sind.
Demontage und Montage einer Kurbel
(Vierkant- oder Vielzahnbefestigung)
Zum Abnehmen einer Kurbel (oder zum Anziehen einer
gelockerten Kurbel) müssen Sie wissen, ob Ihre Kurbeln inte¬grierte Abzieher
haben oder nicht. Ein kurzer Blick verrät es: Gibt es im Stopfen
des Kurbelgewindes außen zwei Boh-rungen UND in der Mitte
einen Inbus, handelt es sich um einen integrierten Abzieher. Gibt es dagegen
nur einen Inbusansatz ODER zwei Bohrungen, einen Schlitz oder überhaupt keinen
Werkzeugansatz, handelt es sich um eine Staubkappe. Diese Staubkappe
müssen Sie zunächst mit der-den Werkzeug abschrauben sie keinen
Werkzeugansatz abhebeln. (Scheinbar ansatzlose kappen weisen doch meist aL3er
Abflachung auf — hier setzen Sie feinen Schraubendreher an. bleibt beim
integrierten Abzeri Außenring mit den beiden Stirn unbedingt an Ort und Stelle!
Die Demontage der Kurbe für Arbeiten am Innenlager ober
Austausch der Kurbel. Ein Nacr- der Kurbelbefestigung ist nötig, sobald beim
Treten Geräusche im Kurbelbe¬reich auftreten oder Sie Spiel in den Kurbeln
spüren, wobei beide Sympto¬me auch andere Ursachen haben kön¬nen. Eine
vorbeugende Kontrolle der Kurbeln auf festen Sitz empfiehlt sich im Rahmen der
monatlichen Routine¬inspektion.
Halten Sie an der Kurbel mit der Hand gegen und drehen Sie
die lnbusschraube gegen den Uhrzei-gersinn los, bis die Kurbel freikommt. Sie
müssen hierzu mehrere Umdre¬hungen lang Kraft einsetzen — dies ist normal.
Vorgehensweise Montage:
1.
Reinigen Sie das herausragende Ende der
Innenlagerachse und den Ansatz der Kurbel. Fetten Sie beide Komponenten leicht.
Setzen Sie die Kurbel richtig ausgerichtet auf die Innenlagerachse. Bei
Vielzahnver-bindung müssen Sie sorgfältig dar¬auf achten, dass diese korrekt
greift.
2.
Drehen Sie die Inbusschraube an, während Sie an
der Kurbel gegen- Vorgehensweise Demontage:
3.
Entfernen Sie die Staubkappe.
4.
Halten Sie mit der Hand an der Kur¬bel gegen und
drehen Sie die Kur-belschraube heraus. EXTREM WICH¬TIG: Entfernen Sie etwaige
Unterleg-scheiben, die sich unter der Kurbelschraube befinden!
5.
Fahren Sie den zentralen Dorn des
Kurbelabnehmers weit zurück. Dre-hen Sie den Kurbelabnehmer an sei¬nem
Außenring mäßig fest in das Kurbelgewinde. ACHTUNG: Manch¬mal benötigen Sie
noch einen Adap¬ter - fragen Sie Ihre Werkstatt!
6.
Halten Sie an der Kurbel gegen und drehen Sie
den zentralen Teil des Abnehmers mit einem Schlüssel im Uhrzeigersinn (geht
zunehmend
7.
8.
schwerer), bis die Kurbel freikommt. Drehen Sie
den Abnehmer am Au§enring aus der Kurbel.
9.
Vorgehensweise Montage:
10.
(siehe Schritt 1 Montage Kurbel mit integriertem
Abzieher)
11.
Legen Sie eine etwaige Unterleg-scheibe in die
Kurbelbohrung, set-zen Sie die Kurbelschraube ein und ziehen Sie sie fest,
während Sie an der Kurbel gegenhalten.
12.
Bringen Sie die Staubkappe an.
13.
Anmerkungen:
14.
Eine neu montierte Kurbel ziehen Sie nach einer
Stunde Fahrt noch einmal nach. Hierzu - bzw. auch zum Nach¬ziehen einer
gelockerten Kurbel -
15.
16.
entfernen Sie die Staubkappe. die Kurbelschraube
fest und die Staubkappe wieder an ohne integrierten Abzieher hen den 8mm-Inbus
nach integriertem Abzieher).
17.
Ein integrierter Abzieher freue über Fett zwischen
Kurbel und Widerlagerring.
18.
Manche Innenlagerachsen einen Stehbolzen. Die
Kurte dann mit einer Mutter anst Kurbelschraube gesichert Die Vorgehensweise
bleibt un
19.
Einen integrierten Abzieher Sie nachrüsten. Zum
Eind Widerlagerringes (bei abg er Kurbel;) Sie ein Stirnlochwerkzeug.
20.
21.
halten.
Kurbel mit Keilbefestigung
Bei diesem System - zu finden nur noch an älteren Rädern -
verriegelt ein Keil die Kurbel auf der In nenlagerachse. Die Achse weist
hierfür eine Nut auf, die Kurbel eine durchgehende Bohrung.
Falls sich eine derartige Kurbel lockert, müssen Sie sofort
für Abhilfe sorgen (Schritt 3 und 5 der nachste-henden Anleitung Montage), da
sonst Schäden auftreten.
Demontage und Montage einer Kurbel
(mit Keilverriegelung)
Hierbei müssen Sie immer die Kurbel unmittelbar neben dem
Keil auf einem Holzblock o.ä. abstützen, da sonst das Innenlager beschädigt
werden kann.
Werkzeug und Ausrüstung:
• Schlüssel für
die Sicherungsmutter des Keils
• Hammer
• Holzblock
• Stück
Hartholz
Vorgehensweise Demontage:
1. Drehen Sie
die Sicherungsmutter los, bis ihre Stirnfläche mit der Stirnflä¬che des
Gewindezapfens des Keils übereinstimmt.
2. Schlagen Sie
- bei horizontal ste-hender, abgestützter Kurbel und am besten mit einem
zwischengelegten Stück Hartholz - auf die Mutter, bis sich der Keil löst.
3. Schrauben Sie
die Mutter vom Ge-windezapfen ab.
. Drücken Sie den Keil aus der Boh-rung der Kurbel.
Hierdurch wird die Kurbel frei.
Vorgehensweise Montage:
1. Reinigen und
fetten Sie Kurbel und Achse. Richten Sie die Kurbel korrekt auf der Achse aus
(Bohrung der Kur¬bel auf Nut der Achse).
2. Schieben Sie
einen passenden und gefetteten Keil von der größeren der beiden Öffnungen her
durch die Bohrung der Kurbel. Keile gibt es in verschiedenen Größen. Eventuell
müssen Sie einen übermaßigen Keil passend zurechtfeilen.
3. Schlagen Sie
den Keil bei abgestütz¬ter Kurbel mit dem Hammer fest ein. Auch hier legen Sie
möglichst ein Stück Hartholz zwischen.
4. Drehen Sie
die Mutter auf. (Unter-legscheibe nicht vergessen. Gewin-de fetten!)
5. Ziehen Sie
die Mutter mäßig fest an. Kontrollieren Sie den festen Sitz von Kurbel und
Mutter nach einigen Kilo¬metern.
Hinweis: Die Mutter dient nur dazu, den Keil zu sichern,
nicht, ihn durch die Kur¬bel zu ziehen - hierfür wäre das Gewin¬de zu schwach.
Abb.12.13. Innenlager mit Konuslager
Einstellen, Fetten und Warten eines Innenlagers
(BSA in konventioneller Ausführung)
Werkzeug und Ausrüstung:
• Schlüssel für
Konterring
• Stirnlochwerkzeug
• Fett
• Lappen
Vorgehensweise zum Einstellen
des Lagerspiels:
Diese Arbeit steht an, wenn das Lager¬spiel nicht stimmt. Um
dies zu prüfen, nehmen Sie die Kette von den Ketten¬blättern ab. Drehen Sie die
Kurbel zwi¬schen zwei Fingern nahe der Achse. Spüren Sie Schwergängigkeit, muss
das Lager weiter gestellt werden. Stellen Siedie Kurbel horizontal und sie
abwechselnd in Richtunc Kettenstrebe bzw.ziehen Sie de 4uirrsiie von der Strebe
weg. Spüren Sie -len» Spiel, muss das Innenlager ener gestellt
werden.(Voraussetzung..4.fflli sitzt fest auf der Innenlagerachsel
1. Lösen Sie mit
dem passender zeug den auf der linken Seite den Konterring des Lagers LOW eine
Umdrehung.
2. Stellen Sie
mit dem Stirnl zeug die linke Lagerschale bzw. weiter. (Im Zweifelsfall in ten
von 1/8-Umdrehung.)
3. Fixieren Sie
die Schale mit deren lochwerkzeug und ziehen Se Konterring wieder fest.
4. Testen Sie
das Lager auf Spe schweren Gang und wieder*, ggf. ab Schritt 1.
Vorgehensweise zum Zerlegen des Lagers:
Diese Arbeit ist erforderlich, v. Einstellen des Spiels
nicht zu einer nungsgemäßen Funktion des geführt hat oder Sie das Lager schen
oder routinemäßig sch wollen.
1. Demontieren
Sie die Kurbeir destens die Linke).
2. Lösen Sie mit
dem passender zeug den Konterring (linke Seme Lagers).
3. Schrauben Sie
mit einem St werkzeug die linke Lagerscrae raus.
4. Entnehmen Sie
die Achse rechts) sowie beide Kugel (bzw.ggf.die losen Kugeln).
5. Nur wenn Sie
das Lager ko austauschen wollen: Drehen rechte Schale mit einem pas Werkzeug
heraus.ACHTUNG:% aber nicht immer - hat die Schale Linksgewinde!
Vorgehensweise Wartung und Montage:
1. Reinigen und
inspizieren Sie sämtli-che Komponenten, insbesondere auf Korrosion und
Kugelschlagspuren. Ersetzen Sie alle beschädigten Teile. Die Lagerkugeln -
billig und leicht zu beschaffen - ersetzen Sie im Zweifelsfall stets. Zur
Inspektion der noch im Rahmen befindlichen rech-ten Schale bedienen Sie sich am
besten einer Taschenlampe.
2. Füllen Sie
beide Lagerschalen mit Fett und legen Sie die Kugeln bzw. Kugelkäfige ein. Bei
Käfigen gehört jeweils die geschlossene Seite nach außen.
3. Stecken Sie
die Achse in das Lager-gehäuse (längeres Ende nach rechts) und führen Sie die
meist vorhande¬ne Balgenhülse ein, die das Lager gegen Staub und Nässe schützt.
4. Fetten Sie
das Gewinde der linken Schale (bzw. bringen Sie Montage¬paste auf) und drehen
Sie die linke Schale in die Tretlagermuffe, bis die Achse sich noch leicht
drehen lässt, aber kein Spiel mehr aufweist. Fixie¬ren Sie die linke Schale mit
dem Stirnlochschlüssel und ziehen Sie den Konterring an. Prüfen Sie das
Lagerspiel nach dem Montieren der Kurbeln erneut und stellen Sie das Lager ggf.
nochmals ein (siehe oben).
Sonderfälle:
Kompaktlagerkartusche, die die Lager (manchmal
mehr als zwei), die Achse und meist auch die rechte Schale zu einer Einheit
vereinigt. Häufig verrät sich dieses System dadurch, dass die linke Lagerschale
keine Stirnlöcher, son¬dern beide Schalen ein Innenvielzahn-profil aufweisen.
Sie benötigen ein hier¬zu passendes Spezialwerkzeug. Nicht immer ist ein Konterring
vorhanden. Wenn ein solcher vorhanden ist, begin¬nen Sie mit der Demontage auf
der Seite mit dem Konterring. Sind zwei Konterringe oder gar keiner vorhanden,
beginnen Sie links. Denken Sie auch hier daran, dass Sie es rechts mit hoher
Wahrscheinlichkeit mit einem Linksge-winde zu tun haben.
An einem derartigen Lager gibt es meist nichts oder nur
minimal etwas nachzustellen und im Regelfall keine Möglichkeit zum
Schmieren.Ziel bei der Montage der freien Schale ist, die Kar¬tusche so sicher
zu halten, dass diese kein Spiel in der freien Schale aufweist. Dies hat nichts
mit etwaigem Lagerspiel der Achse in der Kartusche zu tun! Andererseits dürfen
Sie die freie Schale auch nicht etwa so fest anziehen, dass die Kartusche
gestaucht und hierdurch die Achse schwergängig würde. Beach¬ten Sie etwaige
Drehmomentvorgaben des Herstellers! Den festen Flansch der Kartusche (meist
rechts) drehen Sie immer zuerst ein - er muss fest und bündig an der
Stirnfläche der Tretlager-muffe sitzen.
Wenn es überhaupt ar-etwas nachzustellen gibt& = e-der
linken Seite der Kartusc-zur Schale) ein Stirnlochansr_z
Beim Glocken-, Thor Faubersystem weist die Tre-_ 3 - kein
Gewinde auf. Dieses be--vielmehr auf der Innenlagera: Muffe sind dagegen mit ce
- nach außen die Lagersch e-presst. Allen drei Lagertyper dass zum Einstellen
bzw. zu• e--ge links begonnen wird. Ei:
eine Kontermutter und -
(ggf. auch noch eine Nasens.:-denen diese Innenlager wie
e:.» ventionelle Kugellager eince den können. (Orientieren E Zweifelsfall an
der Anweisu-radnaben.)
Beim Glockenlager -
bei sehr alten Fahrrädern - _ - --19A ßen glockenförmige
Staub pen den Rand der Tretlage - - müssen deshalb für Arbeiter a - lager die
linke Kurbel derric - e -¬handelt sich hierbei übrig_-: _ ¬frühes
Vierkantsystem.
Beim Thompson-Lage-
sitzt die Staubschutzkappe = rinn
-
Konus und Kontermutter a - 12.23.). Die Kontermutter ohne
Demontage der Kurbel erreichen und den Konus mit der Staubschutz-kappe
verdrehen. Thompson-Lager arbeiten im Regelfall mit Kurbelkeilen.
Rechter Konus sowie die rechte Kurbel sind häufig mit der
Innenlager-achse fest verbunden. Verwechseln Sie diese Konfiguration aber nicht
mit den ultramodernen Systemen, bei denen ebenfalls Achse und rechte Kurbel
eine Einheit formen. Diese sind an ihrer übergroßen und zudem hohlen Achse zu
erkennen.
Die Kettenblätter
Ein Einfach-Kettenblatt ist meist mit der Kurbel fest
verbunden. Nur selten wird es mit einem Überwurfring gesichert und ist damit
austauschbar.
Auch Zwei- und Dreifachblätter sind manchmal fest mit der
Kurbel ver¬nietet.
Ansonsten werden im Regelfall äußeres und mittleres
Kettenblatt (bzw. beim Rennrad großes und kleines Blatt) zusammen mit
Schrauben-/Muttersät¬zen am Kurbelstern gehalten, während das kleine - dritte -
Blatt eines MTB separat und nur mit Schrauben an der Kurbel angeschlagen wird.
Diese Schrau-ben des dritten Blattes sind von der Rückseite des Blattes her zu
erreichen.
Für die Schrauben-/Muttersätze von großem und zweitgrößten
Blatt benötigen Sie in der Regel einen Inbus sowie zum Gegenhalten ein
Spezial-werkzeug. Nur bei älteren Modellen kommen Sie mit zwei Gabelschlüsseln
aus. Lässt sich die Kombination aus Ket-tenblattschraube und -mutter nicht so
weit anziehen, dass sie sich nicht mehr in der Bohrung drehen lässt, ist sie zu
lang. Evtl. hilft eine Unterlegscheibe, ansonsten kürzere Muttern.
Bei der Montage von Kettenblät¬tern ist es wichtig auf die
korrekte Aus-richtung der Blätter zueinander zu ach-ten, da ansonsten die
Schaltfunktion vorn beeinträchtigt wird. Ferner sind
Kettenblätter nicht seitensymmetrisch. Überdies ist der
Kettenfangstift des gro-ßen Blattes hinter der Kurbel zu platzie-ren und die
Ansenkungen um die Boh-rungen für die Kettenblattschrauben, in denen die
Schraubenköpfe zum sitzen kommen, müssen vom Kurbelstern weg weisen.
Sie dürfen Kettenblätter nicht beliebig kombinieren. Zum
einen sind manchmal zum Erzielen optimaler Schaltfunktion bestimmte,
aufeinander abgestimmte Typen (,A' bzw.,B') vorge-schrieben. Zum anderen darf,
damit der Umwerfer ordnungsgemäß funktio-niert,
a) das große
Blatt nicht beliebig groß sein,
b) der
Unterschied zwischen größtem und kleinstem Blatt bestimmte Werte nicht
überschreiten und
c) der
Unterschied zwischen größtem und mittlerem Blatt bestimmte Werte nicht
unterschreiten.
Fragen Sie Ihre Werkstatt, die die aktuel¬len Daten hat.
Kettenblattschrauben ziehen Sie reihum und schrittweise an,
bei Vierarm-systemen über Kreuz, um ein möglichst rund laufendes Blatt zu
erzielen. Kon-trollieren Sie mindestens jährlich den festen Sitz der Kettenblätter.
Falls die vor¬dere Schaltung nicht mehr korrekt arbei¬tet, beziehen Sie als
eine der möglichen Ursachen ein gelockertes Kettenblatt mit in Ihre
Überlegungen ein.
Kettenblätter halten länger als eine Kassette,aber nicht
ewig.Wenn Sie die Kette bis zu mehr als halber Höhe der Zähne vom Blatt
abziehen können, stimmt etwas nicht. Kontrollieren Sie die Kette auf Längung
(siehe Kapitel,Kette'). Wenn die Ursache nicht bei der Kette liegt, ist es
wahrscheinlich, dass Sie ein neues Blatt benötigen. Überlassen Sie die
endgültige Entscheidung Ihrer Werkstatt.
Da Kettenblätter ordentlich Geld kosten können, kann der
Versuch loh¬nen, ein verbogenes Blatt zu richten, anstatt es gleich zu
tauschen. Hierzu setzen Sie ein Spezialwerkzeug (oder einen Rollgabelschlüssel)
an der Schad-stelle an und hebeln vorsichtig und schrittweise, bis das Blatt
wieder rund läuft. Anschließend überprüfen Sie die Schaltfunktion. Leider sind
die Repara¬turbemühungen an den teureren Alu-Blättern seltener von Erfolg
gekrönt als an einem billigen Stahl-Blatt, da Alu beim Zurückverformen (oder
anschlie¬ßend bei nächster Gelegenheit) leicht bricht.
Seien Sie nicht zu (ehr-)geizig und tauschen Sie das Blatt
im Zweifelsfall lie¬ber. Das Risiko eines - scheinbar - repa¬rierten Blattes,
das dann aber beim scharfen Antritt mitten auf der beleb¬ten Kreuzung umfaltet,
lohnt nicht.
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