Sonntag, 16. August 2015

Fahrrad Kurbelgarnitur und Innenlager Reparatur


Fahrrad Kurbelgarnitur und Innenlager Reparatur

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/cu67TJmgAng

Kurbelgarnitur und

Innenlager

Die Kurbeln — mit dem hieran befestigten Kettenblatt bzw. den Kettenblättern — sowie das Innenlager (manchmal auch Tretlager genannt) formen eine zentrale Komponente des Antriebsstrangs.

Es gibt drei Methoden, die Kurbel auf der Innenlagerachse zu befes¬tigen: den Kurbelkeil (zu finden -lur noch bei älteren Rädern), den Vier-Kantkonus (lange die unangefochtene Nummer 1) und, seit kurzem, die Viel-:ahnverbindung. Innenlager und Kur-Dein der verschiedenen Systeme sind -licht kompatibel.

Kurbeln (und Kettenblätter) kön--len aus Alu oder Stahl bestehen. Da Alu weicher ist, ist beim Umgang mit Alu-7)ewinden besondere Vorsicht geboten.

 

Die Kettenblätter sind mit ihrem an der Kurbel sitzenden Trägerstern entweder vernietet oder verschraubt. Im Falle einer Vernietung müssen Sie sämtliche Blätter und die Kurbel zusam¬men ersetzen, auch wenn nur eines der Kettenblätter verschlissen ist.

Die Blätter müssen von ihrer Brei¬te her zur Kette und von ihrem Loch-kreisdurchmesser her zu dem des Kur¬belsterns passen. Unter Lochkreis-durchmesser versteht man den Durchmesser des Kreises, der durch die

 

Mitte der Befestigungslöcher geht. Außerdem gibt es Kettenblätter (bzw. Kurbeln) mit 3, 4 oder 5 Befestigungs-löchern.

Die Kurbeln sind entweder für ein, zwei oder drei Kettenblätter vorgese¬hen.

Bei Innenlagern sind das gewin-delose Glockenlager (nur bei alten Rädern) oder die heute üblichen ge-schraubten Versionen zu unterscheiden. Diese sind dann aber wieder in drei Gewindenormen (Englisch - bzw. BSA -, Französisch oder Italienisch) unter¬teilt. Das Innenlager ist entweder als wartungsfreie Kompaktkartusche aus-geführt oder aber als normales, zerleg¬bares Konuslager.

Ferner existieren integrierte Kur-bel-Innenlagersysteme - eines davon ein nicht sonderlich hochwertiges, bei dem beide Kurbeln und die Innenlager-achse eine unlösbare Einheit formen und die Innenlagermuffe einen deutlich größeren Durchmesser aufweist, und ein modernes, hochwertiges System, bei dem nur rechte Kurbel und Innenlage-rachse eine Einheit bilden. Bei letzterem System weist das Innenlager normale Maße auf.

Innenlager haben unterschiedli-che Achslängen. Diese Achslänge (und die darauf montierte Kurbel) müssen zu der sogenannten Kettenlinie passen. Dies ist eine theoretische Linie durch die Mitte der Kassette. Die Kettenblät¬ter sollen nicht asymmetrisch zu dieser Linie stehen, da sonst die Kette noch häufiger bzw. in einem größeren Win¬kel schräg laufen müsste, als sie das bei einer Kettenschaltung ohnehin bei den meisten Gangkombinationen schon muss. Je größer der Schräglauf, desto geringer der Wirkungsgrad, desto höher der Verschleiß. Ein Ignorieren der Ket¬tenlinie kann darüber hinaus auch die Funktion der Schaltung insgesamt beeinträchtigen. Die Hersteller geben genaue Tabellen heraus, welche Kom¬ponenten jeweils mit welcher Kettenli¬nie kompatibel sind.

Demontage und Montage einer Kurbel

(Vierkant- oder Vielzahnbefestigung)

Zum Abnehmen einer Kurbel (oder zum Anziehen einer gelockerten Kurbel) müssen Sie wissen, ob Ihre Kurbeln inte¬grierte Abzieher haben oder nicht. Ein kurzer Blick verrät es: Gibt es im Stopfen

 

des Kurbelgewindes außen zwei Boh-rungen UND in der Mitte einen Inbus, handelt es sich um einen integrierten Abzieher. Gibt es dagegen nur einen Inbusansatz ODER zwei Bohrungen, einen Schlitz oder überhaupt keinen Werkzeugansatz, handelt es sich um eine Staubkappe. Diese Staubkappe

 

müssen Sie zunächst mit der-den Werkzeug abschrauben sie keinen Werkzeugansatz abhebeln. (Scheinbar ansatzlose kappen weisen doch meist aL3er Abflachung auf — hier setzen Sie feinen Schraubendreher an. bleibt beim integrierten Abzeri Außenring mit den beiden Stirn unbedingt an Ort und Stelle!

Die Demontage der Kurbe für Arbeiten am Innenlager ober Austausch der Kurbel. Ein Nacr- der Kurbelbefestigung ist nötig, sobald beim Treten Geräusche im Kurbelbe¬reich auftreten oder Sie Spiel in den Kurbeln spüren, wobei beide Sympto¬me auch andere Ursachen haben kön¬nen. Eine vorbeugende Kontrolle der Kurbeln auf festen Sitz empfiehlt sich im Rahmen der monatlichen Routine¬inspektion.

Halten Sie an der Kurbel mit der Hand gegen und drehen Sie die lnbusschraube gegen den Uhrzei-gersinn los, bis die Kurbel freikommt. Sie müssen hierzu mehrere Umdre¬hungen lang Kraft einsetzen — dies ist normal.

Vorgehensweise Montage:

1.     Reinigen Sie das herausragende Ende der Innenlagerachse und den Ansatz der Kurbel. Fetten Sie beide Komponenten leicht. Setzen Sie die Kurbel richtig ausgerichtet auf die Innenlagerachse. Bei Vielzahnver-bindung müssen Sie sorgfältig dar¬auf achten, dass diese korrekt greift.

2.     Drehen Sie die Inbusschraube an, während Sie an der Kurbel gegen- Vorgehensweise Demontage:

3.     Entfernen Sie die Staubkappe.

4.     Halten Sie mit der Hand an der Kur¬bel gegen und drehen Sie die Kur-belschraube heraus. EXTREM WICH¬TIG: Entfernen Sie etwaige Unterleg-scheiben, die sich unter der Kurbelschraube befinden!

5.     Fahren Sie den zentralen Dorn des Kurbelabnehmers weit zurück. Dre-hen Sie den Kurbelabnehmer an sei¬nem Außenring mäßig fest in das Kurbelgewinde. ACHTUNG: Manch¬mal benötigen Sie noch einen Adap¬ter - fragen Sie Ihre Werkstatt!

6.     Halten Sie an der Kurbel gegen und drehen Sie den zentralen Teil des Abnehmers mit einem Schlüssel im Uhrzeigersinn (geht zunehmend

7.      

8.     schwerer), bis die Kurbel freikommt. Drehen Sie den Abnehmer am Au¬ßenring aus der Kurbel.

9.     Vorgehensweise Montage:

10.                       (siehe Schritt 1 Montage Kurbel mit integriertem Abzieher)

11.                       Legen Sie eine etwaige Unterleg-scheibe in die Kurbelbohrung, set-zen Sie die Kurbelschraube ein und ziehen Sie sie fest, während Sie an der Kurbel gegenhalten.

12.                       Bringen Sie die Staubkappe an.

13.                       Anmerkungen:

14.                       Eine neu montierte Kurbel ziehen Sie nach einer Stunde Fahrt noch einmal nach. Hierzu - bzw. auch zum Nach¬ziehen einer gelockerten Kurbel -

15.                        

16.                       entfernen Sie die Staubkappe. die Kurbelschraube fest und die Staubkappe wieder an ohne integrierten Abzieher hen den 8mm-Inbus nach integriertem Abzieher).

17.                       Ein integrierter Abzieher freue über Fett zwischen Kurbel und Widerlagerring.

18.                       Manche Innenlagerachsen einen Stehbolzen. Die Kurte dann mit einer Mutter anst Kurbelschraube gesichert Die Vorgehensweise bleibt un

19.                       Einen integrierten Abzieher Sie nachrüsten. Zum Eind Widerlagerringes (bei abg er Kurbel;) Sie ein Stirnlochwerkzeug.

20.                        

21.                       halten.

 

Kurbel mit Keilbefestigung

Bei diesem System - zu finden nur noch an älteren Rädern - verriegelt ein Keil die Kurbel auf der In nenlagerachse. Die Achse weist hierfür eine Nut auf, die Kurbel eine durchgehende Bohrung.

Falls sich eine derartige Kurbel lockert, müssen Sie sofort für Abhilfe sorgen (Schritt 3 und 5 der nachste-henden Anleitung Montage), da sonst Schäden auftreten.

Demontage und Montage einer Kurbel

(mit Keilverriegelung)

Hierbei müssen Sie immer die Kurbel unmittelbar neben dem Keil auf einem Holzblock o.ä. abstützen, da sonst das Innenlager beschädigt werden kann.

Werkzeug und Ausrüstung:

         Schlüssel für die Sicherungsmutter des Keils

         Hammer

         Holzblock

         Stück Hartholz

Vorgehensweise Demontage:

1.        Drehen Sie die Sicherungsmutter los, bis ihre Stirnfläche mit der Stirnflä¬che des Gewindezapfens des Keils übereinstimmt.

2.        Schlagen Sie - bei horizontal ste-hender, abgestützter Kurbel und am besten mit einem zwischengelegten Stück Hartholz - auf die Mutter, bis sich der Keil löst.

3.        Schrauben Sie die Mutter vom Ge-windezapfen ab.

 

. Drücken Sie den Keil aus der Boh-rung der Kurbel. Hierdurch wird die Kurbel frei.

Vorgehensweise Montage:

1.        Reinigen und fetten Sie Kurbel und Achse. Richten Sie die Kurbel korrekt auf der Achse aus (Bohrung der Kur¬bel auf Nut der Achse).

2.        Schieben Sie einen passenden und gefetteten Keil von der größeren der beiden Öffnungen her durch die Bohrung der Kurbel. Keile gibt es in verschiedenen Größen. Eventuell müssen Sie einen übermaßigen Keil passend zurechtfeilen.

3.        Schlagen Sie den Keil bei abgestütz¬ter Kurbel mit dem Hammer fest ein. Auch hier legen Sie möglichst ein Stück Hartholz zwischen.

4.        Drehen Sie die Mutter auf. (Unter-legscheibe nicht vergessen. Gewin-de fetten!)

5.        Ziehen Sie die Mutter mäßig fest an. Kontrollieren Sie den festen Sitz von Kurbel und Mutter nach einigen Kilo¬metern.

Hinweis: Die Mutter dient nur dazu, den Keil zu sichern, nicht, ihn durch die Kur¬bel zu ziehen - hierfür wäre das Gewin¬de zu schwach.

 

Abb.12.13. Innenlager mit Konuslager

Einstellen, Fetten und Warten eines Innenlagers

(BSA in konventioneller Ausführung)

Werkzeug und Ausrüstung:

         Schlüssel für Konterring

         Stirnlochwerkzeug

         Fett

         Lappen

Vorgehensweise zum Einstellen

des Lagerspiels:

Diese Arbeit steht an, wenn das Lager¬spiel nicht stimmt. Um dies zu prüfen, nehmen Sie die Kette von den Ketten¬blättern ab. Drehen Sie die Kurbel zwi¬schen zwei Fingern nahe der Achse. Spüren Sie Schwergängigkeit, muss das Lager weiter gestellt werden. Stellen Siedie Kurbel horizontal und sie abwechselnd in Richtunc Kettenstrebe bzw.ziehen Sie de 4uirrsiie von der Strebe weg. Spüren Sie -len» Spiel, muss das Innenlager ener gestellt werden.(Voraussetzung..4.fflli sitzt fest auf der Innenlagerachsel

1.        Lösen Sie mit dem passender zeug den auf der linken Seite den Konterring des Lagers LOW eine Umdrehung.

2.        Stellen Sie mit dem Stirnl zeug die linke Lagerschale bzw. weiter. (Im Zweifelsfall in ten von 1/8-Umdrehung.)

3.        Fixieren Sie die Schale mit deren lochwerkzeug und ziehen Se Konterring wieder fest.

4.        Testen Sie das Lager auf Spe schweren Gang und wieder*, ggf. ab Schritt 1.

Vorgehensweise zum Zerlegen des Lagers:

Diese Arbeit ist erforderlich, v. Einstellen des Spiels nicht zu einer nungsgemäßen Funktion des geführt hat oder Sie das Lager schen oder routinemäßig sch wollen.

1.        Demontieren Sie die Kurbeir destens die Linke).

2.        Lösen Sie mit dem passender zeug den Konterring (linke Seme Lagers).

3.        Schrauben Sie mit einem St werkzeug die linke Lagerscrae raus.

4.        Entnehmen Sie die Achse rechts) sowie beide Kugel (bzw.ggf.die losen Kugeln).

5.        Nur wenn Sie das Lager ko austauschen wollen: Drehen rechte Schale mit einem pas Werkzeug heraus.ACHTUNG:% aber nicht immer - hat die Schale Linksgewinde!

Vorgehensweise Wartung und Montage:

1.        Reinigen und inspizieren Sie sämtli-che Komponenten, insbesondere auf Korrosion und Kugelschlagspuren. Ersetzen Sie alle beschädigten Teile. Die Lagerkugeln - billig und leicht zu beschaffen - ersetzen Sie im Zweifelsfall stets. Zur Inspektion der noch im Rahmen befindlichen rech-ten Schale bedienen Sie sich am besten einer Taschenlampe.

2.        Füllen Sie beide Lagerschalen mit Fett und legen Sie die Kugeln bzw. Kugelkäfige ein. Bei Käfigen gehört jeweils die geschlossene Seite nach außen.

3.        Stecken Sie die Achse in das Lager-gehäuse (längeres Ende nach rechts) und führen Sie die meist vorhande¬ne Balgenhülse ein, die das Lager gegen Staub und Nässe schützt.

4.        Fetten Sie das Gewinde der linken Schale (bzw. bringen Sie Montage¬paste auf) und drehen Sie die linke Schale in die Tretlagermuffe, bis die Achse sich noch leicht drehen lässt, aber kein Spiel mehr aufweist. Fixie¬ren Sie die linke Schale mit dem Stirnlochschlüssel und ziehen Sie den Konterring an. Prüfen Sie das Lagerspiel nach dem Montieren der Kurbeln erneut und stellen Sie das Lager ggf. nochmals ein (siehe oben).

Sonderfälle:

 Kompaktlagerkartusche, die die Lager (manchmal mehr als zwei), die Achse und meist auch die rechte Schale zu einer Einheit vereinigt. Häufig verrät sich dieses System dadurch, dass die linke Lagerschale keine Stirnlöcher, son¬dern beide Schalen ein Innenvielzahn-profil aufweisen. Sie benötigen ein hier¬zu passendes Spezialwerkzeug. Nicht immer ist ein Konterring vorhanden. Wenn ein solcher vorhanden ist, begin¬nen Sie mit der Demontage auf der Seite mit dem Konterring. Sind zwei Konterringe oder gar keiner vorhanden, beginnen Sie links. Denken Sie auch hier daran, dass Sie es rechts mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem Linksge-winde zu tun haben.

 

An einem derartigen Lager gibt es meist nichts oder nur minimal etwas nachzustellen und im Regelfall keine Möglichkeit zum Schmieren.Ziel bei der Montage der freien Schale ist, die Kar¬tusche so sicher zu halten, dass diese kein Spiel in der freien Schale aufweist. Dies hat nichts mit etwaigem Lagerspiel der Achse in der Kartusche zu tun! Andererseits dürfen Sie die freie Schale auch nicht etwa so fest anziehen, dass die Kartusche gestaucht und hierdurch die Achse schwergängig würde. Beach¬ten Sie etwaige Drehmomentvorgaben des Herstellers! Den festen Flansch der Kartusche (meist rechts) drehen Sie immer zuerst ein - er muss fest und bündig an der Stirnfläche der Tretlager-muffe sitzen.

 

Wenn es überhaupt ar-etwas nachzustellen gibt& = e-der linken Seite der Kartusc-zur Schale) ein Stirnlochansr_z

Beim Glocken-, Thor Faubersystem weist die Tre-_ 3 - kein Gewinde auf. Dieses be--vielmehr auf der Innenlagera: Muffe sind dagegen mit ce - nach außen die Lagersch e-presst. Allen drei Lagertyper dass zum Einstellen bzw. zu• e--ge links begonnen wird. Ei:

eine Kontermutter und -

(ggf. auch noch eine Nasens.:-denen diese Innenlager wie e:.» ventionelle Kugellager eince den können. (Orientieren E Zweifelsfall an der Anweisu-radnaben.)

Beim Glockenlager -

bei sehr alten Fahrrädern - _ - --19A ßen glockenförmige Staub pen den Rand der Tretlage - - müssen deshalb für Arbeiter a - lager die linke Kurbel derric - e -¬handelt sich hierbei übrig_-: _ ¬frühes Vierkantsystem.

Beim Thompson-Lage-

sitzt die Staubschutzkappe =  rinn

-

Konus und Kontermutter a - 12.23.). Die Kontermutter ohne Demontage der Kurbel erreichen und den Konus mit der Staubschutz-kappe verdrehen. Thompson-Lager arbeiten im Regelfall mit Kurbelkeilen.

Rechter Konus sowie die rechte Kurbel sind häufig mit der Innenlager-achse fest verbunden. Verwechseln Sie diese Konfiguration aber nicht mit den ultramodernen Systemen, bei denen ebenfalls Achse und rechte Kurbel eine Einheit formen. Diese sind an ihrer übergroßen und zudem hohlen Achse zu erkennen.

Die Kettenblätter

Ein Einfach-Kettenblatt ist meist mit der Kurbel fest verbunden. Nur selten wird es mit einem Überwurfring gesichert und ist damit austauschbar.

Auch Zwei- und Dreifachblätter sind manchmal fest mit der Kurbel ver¬nietet.

Ansonsten werden im Regelfall äußeres und mittleres Kettenblatt (bzw. beim Rennrad großes und kleines Blatt) zusammen mit Schrauben-/Muttersät¬zen am Kurbelstern gehalten, während das kleine - dritte - Blatt eines MTB separat und nur mit Schrauben an der Kurbel angeschlagen wird. Diese Schrau-ben des dritten Blattes sind von der Rückseite des Blattes her zu erreichen.

Für die Schrauben-/Muttersätze von großem und zweitgrößten Blatt benötigen Sie in der Regel einen Inbus sowie zum Gegenhalten ein Spezial-werkzeug. Nur bei älteren Modellen kommen Sie mit zwei Gabelschlüsseln aus. Lässt sich die Kombination aus Ket-tenblattschraube und -mutter nicht so weit anziehen, dass sie sich nicht mehr in der Bohrung drehen lässt, ist sie zu lang. Evtl. hilft eine Unterlegscheibe, ansonsten kürzere Muttern.

Bei der Montage von Kettenblät¬tern ist es wichtig auf die korrekte Aus-richtung der Blätter zueinander zu ach-ten, da ansonsten die Schaltfunktion vorn beeinträchtigt wird. Ferner sind

 

Kettenblätter nicht seitensymmetrisch. Überdies ist der Kettenfangstift des gro-ßen Blattes hinter der Kurbel zu platzie-ren und die Ansenkungen um die Boh-rungen für die Kettenblattschrauben, in denen die Schraubenköpfe zum sitzen kommen, müssen vom Kurbelstern weg weisen.

Sie dürfen Kettenblätter nicht beliebig kombinieren. Zum einen sind manchmal zum Erzielen optimaler Schaltfunktion bestimmte, aufeinander abgestimmte Typen (,A' bzw.,B') vorge-schrieben. Zum anderen darf, damit der Umwerfer ordnungsgemäß funktio-niert,

a)        das große Blatt nicht beliebig groß sein,

b)        der Unterschied zwischen größtem und kleinstem Blatt bestimmte Werte nicht überschreiten und

c)        der Unterschied zwischen größtem und mittlerem Blatt bestimmte Werte nicht unterschreiten.

Fragen Sie Ihre Werkstatt, die die aktuel¬len Daten hat.

 

Kettenblattschrauben ziehen Sie reihum und schrittweise an, bei Vierarm-systemen über Kreuz, um ein möglichst rund laufendes Blatt zu erzielen. Kon-trollieren Sie mindestens jährlich den festen Sitz der Kettenblätter. Falls die vor¬dere Schaltung nicht mehr korrekt arbei¬tet, beziehen Sie als eine der möglichen Ursachen ein gelockertes Kettenblatt mit in Ihre Überlegungen ein.

Kettenblätter halten länger als eine Kassette,aber nicht ewig.Wenn Sie die Kette bis zu mehr als halber Höhe der Zähne vom Blatt abziehen können, stimmt etwas nicht. Kontrollieren Sie die Kette auf Längung (siehe Kapitel,Kette'). Wenn die Ursache nicht bei der Kette liegt, ist es wahrscheinlich, dass Sie ein neues Blatt benötigen. Überlassen Sie die endgültige Entscheidung Ihrer Werkstatt.

Da Kettenblätter ordentlich Geld kosten können, kann der Versuch loh¬nen, ein verbogenes Blatt zu richten, anstatt es gleich zu tauschen. Hierzu setzen Sie ein Spezialwerkzeug (oder einen Rollgabelschlüssel) an der Schad-stelle an und hebeln vorsichtig und schrittweise, bis das Blatt wieder rund läuft. Anschließend überprüfen Sie die Schaltfunktion. Leider sind die Repara¬turbemühungen an den teureren Alu-Blättern seltener von Erfolg gekrönt als an einem billigen Stahl-Blatt, da Alu beim Zurückverformen (oder anschlie¬ßend bei nächster Gelegenheit) leicht bricht.

Seien Sie nicht zu (ehr-)geizig und tauschen Sie das Blatt im Zweifelsfall lie¬ber. Das Risiko eines - scheinbar - repa¬rierten Blattes, das dann aber beim scharfen Antritt mitten auf der beleb¬ten Kreuzung umfaltet, lohnt nicht.

 

 

 




















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