Fahrrad Scheibenbremsen Reparatur
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/WtSGL2sCkOk
Prinzip
An der Nabe des Laufrades sitzt die Bremsscheibe. Sie läuft
durch einen Bremssattel, der auf Anlötsockeln an Rahmen bzw. Gabel angeschlagen
ist. Der Bremssattel dient als Führung der Bremsbeläge, die per Bremszug oder
Hydraulik gegen die Scheibe gepresst werden können, um diese - und damit das
Laufrad - zu verzögern. Das Prinzip ist vergleichbar mit einer Felgenbremse,
nur dass die Funktion der Felge als Bremselement hier durch eine Scheibe
ersetzt wird.
Bei einer Hydraulik-Scheiben-bremse umfasst der Bremsgriff
einen Vorratsbehälter für das Hydraulikme-dium.
Abb.11.2. Mechanische Scheibenbremse
Prüfung der Bremse
Grundsätzlich gilt hier ebenfalls, was bereits in Kapitel 9
zur Prüfung einer Felgenbremse gesagt wurde.
1. Bei einer
Hydraulikbremse erfolgt zunächst eine Sichtprüfung auf Undichtigkeiten sowie
ordnungsge¬mäßen Zustand der Bremsleitung, die insbesondere auch frei von
Knicken etc. sein muss. Bremssattel, -scheibe und -griff müssen spielfrei
befestigt sein.
2. Ein
entsprechend kräftiges Betätigen der Vorderradbremse (bei langsamer Fahrt)
sollte dazu führen können, dass das Hinterrad leicht abhebt. (Bremse dann
sofort wieder loslassen!)
Abb. 11.3. Schema der Hydraulikscheibenc---,--rwe Magura
Gustav M
3. Durch ein
alleiniges Aktivierer 3113r Hinterradbremse muss sich auf ckenem Asphalt das
Hinterrac 1-ckieren lassen.
Bei einer Hydraulikbremse ist Luf-. System die häufigste
Ursache für u-22, reichende Bremsleistung. (Siehe h J. ,Wartung eines
Hydrauliksyste--Natürlich dürfen auch die Bremsbeabe nicht verschlissen bzw.
Beläge olle Scheibe nicht verölt sein.
Wartung der Bremsscheibe
Die Bremsscheibe wird mit SchraL.7.-oder einem zentralen
Sicherungs -. (Inbus oder Torx) an der Aufnahme be Nabe gehalten. Für beide
Systeme alt dass sie fest angezogen sein müsse-.
Reinigen Sie die Bremssch-2 regelmäßig mit Alkohol. Sie muss
.i7"....eZ sauber und insbesondere frei von oder Hydraulikmedium sein.
Scheiben, die Seitenschlag 1-2. weisen, sind auszutauschen.
Wenn die Scheibe an den Bre--., belägen schleift, ist dieser
Zustand übe den Bremssattel zu korrigieren (s unten), nicht durch ein Umsetzen
00E17 gar Biegen der Scheibe!
Wartung des Bremssattels
Betätigen Sie eine Scheibenbremse nie Nenn das Laufrad
ausgebaut ist. Dies würde zur Folge haben, dass die Brems¬scheiben sich
aneinander binden und nur schwer wieder zu lösen sind. Es ist demnach sinnvoll
die Kunststoffsiche--ung,die einer Scheibenbremse beiliegt, zwischen die
Bremsbeläge zu schieben, sobald Sie das Laufrad entfernt haben.
Die Schrauben, die den Bremssat-:el auf den Lötsockeln von
Rahmen bzw. Babel halten, müssen fest angezogen sein.Zumeist sind diese Schrauben
noch mit einer speziellen Sicherung (Draht oder Clip) versehen, die ein Lösen
durch libration verhindern soll. Diese Siche--ung müssen Sie stets wieder
sorgfältig anbringen, wann immer Sie den Brems¬sattel abgenommen haben.
Quietschende oder verschmutzte Bremsbeläge können Sie mit
feinkörni¬gem Schmirgelpapier bearbeiten.
Ansonsten - oder bei fortge-schrittenem Verschleiß - müssen
Sie die Beläge austauschen. Es gibt Beläge mit
unterschiedlicher Charakteristik, was Standzeit,
Geräuschentwicklung, Fading-resistenz etc. angeht. Wenn Sie neue Beläge kaufen,
lassen Sie sich von Ihrem Händler beraten, welcher Belag Ihrem Fahrstil am
besten entspricht.
Zum Wechseln der Beläge entfer-nen Sie den Sicherungsclip
des Belag-führungsbolzens, schrauben den Bolzen heraus und ziehen anschließend
(mit
einer Spitzzange) die alten Beläge bzw. die zwischen ihnen
befindliche Spreiz¬feder aus dem Bremssattel. Anschlie¬ßend schieben Sie die
neuen Beläge mit zugehöriger Feder in den Bremssattel. Es versteht sich von
selbst, dass die Belagseite zur Scheibe hin weisen muss. Schrauben Sie den
Führungsbolzen durch die Bohrungen von Bremssattel, Belägen und Feder und
sichern Sie denBolzen wieder mit dem Clip. Anschlie-ßend entlüften Sie die
Bremse.
Die Scheibe muss mittig zwischen den Belägen stehen. Um dies
zu errei-chen, können Sie Unterlegscheiben umsetzen, die sich unter den
Befesti-gungsschrauben des Bremssattels befinden, oder es gibt seitlich am
Bremssattel Einstellschrauben.
Für die Montage einer Scheiben-bremse bestehen
unterschiedliche Sockelnormen (z.B.Internationaler Stan¬dard A, Manitou). Die
Bremse muss zu den Sockeln Ihres Rahmens passen. Eventuell hilft ein Adapter.
Wartung eines Hydraulik-
systems
Die nachfolgende Anleitung gilt für jedes Hydrauliksystem -
egal ob bei Scheiben- oder Felgenbremse. Wenn die Bremse sich schwammig
anfühlt, muss das System entlüftet werden.
Im Jahrestakt sollten Sie das System entleeren und mit
frischem Hydraulikmediumlabefüllen.
Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Hydraulikflüssigkeit
- DOT 4 und Mineralöl. Benutzen Sie aus-schließlich das vom Hersteller Ihrer
Bremse vorgesehene Medium!
Werkzeug und Ausrüstung
• Spritze oder
Spritzflasche mit pas-sendem Hydraulikmedium
• ca. 30 cm
Plastikschlauch, passend zum Durchmesser des Entlüftungs-nippels
• leeres
Marmeladenglas o.ä.
• Schlüssel zum
Öffnen des Entlüf-tungsventils
• Werkzeug zum
Entfernen des Deckels vom Bremsflüssigkeitsbehälter des Bremsgriffs
Entlüften
1. Spannen Sie das Fahrrad so in einen Montageständer, dass
sich der Bremsgriff senkrecht über dem Bremssattel befindet. Lösen Sie die
Schellung des Bremsgriffs etwas und verdrehen Sie den Bremsgriff, bis der
Deckel seines Vorratsbehälters waa¬gerecht steht.
2. Nehmen Sie
den Dec •
flüssigkeitsbehälter aesu ab.
3. Bringen Sie
den Schlauc-tungsnippel des Brerr _ Führen Sieden Schla - weg und lassen Sie -
bogenförmig in das leg sen.
4. Öffnen Sie
das Entlüf-: -Bremssattels um eine hung.
5. Betätigen Sie
wieder- 7 ¬den Bremsgriff. Füller tig Hydraulikmedium in behälter nach.
6. Sobald aus
dem Entlüftu keine Luftblasen mehr in Schlauch aufsteigen, schließen das
Entlüftungsventil.
7. Bringen Sie
den Deckel des Vorrats¬behälters an, nehmen Sie der Schlauch ab und montieren
Sie der Bremsgriff wieder in der gewohnter Position.
8. Testen Sie
die Bremse. Erforder-chenfalls wiederholen Sie der gesamten Vorgang ab Punkt 1.
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