Das Zugunglück von Samastipur am 6.6.1981
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/8bA799-EJGk
INDIEN HAT NACH RUSSLAND UND CHINA DAS GRÖSSTE UND
VERKEHRSREICHSTE EISENBAHNNETZ DER WELT; ABER ES ÜBERTRIFFT SELBST DIESE
LÄNDER, WENN MAN BERÜCK¬SICHTIGT, WELCHE ENTFERNUNGEN DIE PASSAGIERE
ZU-RÜCKLEGEN.
Das Schienennetz, das zweitgrößte der Welt, ist 63 000 km
lang, und die Züge, die jährlich rund 11 Millionen Menschen befördern, sind
ständig überfüllt. Darum sind Zugunglücke alle paar Jahre in Indien
unvermeidlich, und einige von ihnen sind schreckliche Katastrophen.
EIN ÜBERFÜLLTER ZUG
Das größte Zugunglück aller Zeiten ereignete sich vermutlich
am 6. Juni 1981 in Bahir. Ein Personenzug befand sich in der Nähe der Stadt
Samastipur. Nach dem Unglück fand man Hinweise darauf, dass der Zug wie
gewöhnlich überfüllt war. Zu den zahlenden Passagieren kamen möglicherweise
noch Hunderte von Schwarz¬fahrern hinzu, und viele von ihnen hielten sich außen
am Zug fest. Was dann geschah, ist nicht genau bekannt; aber wir wissen, dass
s-> der Zug entgleiste, als er eine Brücke über den Bagmati überquerte.
Sieben Waggons stürzten in den Fluss. Es ist schwer zu sagen, wie viele Opfer
das Unglück forderte. 212 Leichen wurden geborgen, doch Hunderte von Toten
blieben im Fluss, weil viele Reisende wegen ihrer Kaste als »unrein« galten.
Offiziell war von rund 1000 Toten die Rede, aber es dürften eher 800 gewesen
sein.
UNBEKANNTE URSACHE
Die Unglücksursache wurde nicht ermittelt. Ein offizieller
Bericht des Ministeriums für ländliche Entwicklung behaupte¬ Schie¬nen) habe
den Zug aus dem Gleis geworfen; doch viele Experten halten das für
unwahrscheinlich. Die indische Eisenbahn erklärte, ein starker Sturm habe den
Zug umgeweht. Auch das haben viele mit dem Argument bestritten, bei schlechtem
Wetter wäre der Zug gar nicht gefahren. Wahrscheinlich werden wir also nie
wissen, warum so viele Menschen im Bagmati sterben mussten. •
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