Der Luftschiff-Unfall am 4.10.1930
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/vGRVg2iUF-I
DIE R LOI SOLLTE DAS FLAGSCHIFF DER BRITISCHEN LUFT¬FLOTTE
WERDEN.
Sie wurde im Auftrag des britischen Luftfahrtministeriums ab
1926 in den Royal Airship Works in Cardington, Bedfordshire, gebaut. Vom ersten
Tag an gab es Probleme und Bedenken. Pläne, das Luftschiff mit
Wasserstoffmotoren auszustatten, scheiterten schon im Planungsstadium;
stattdessen baute man viel schwerere Dieselmotoren ein. Dadurch sank die
Tragkraft drastisch von 54 auf 32 Tonnen.
PLANUNGSPROBLEME
Noch größere Probleme gab es mit der Flugleistung. Erste
Tests zeigten, dass die R 101 die Neigung hatte, Höhe zu verlieren. Bei einer
Vorführung im Jahr 1930 in Hendon sank sie wider Erwarten so schnell, dass sie
fast abgestürzt wäre. Schuld daran waren mög-licherweise Fehler in der
Steuerung und schadhafte Gasventile. Leider wurden diese Probleme nicht
gründlich behoben. Die Ingenieure erhöhten einfach die Gasmenge, und das
Luftschiff er-hielt die Flugerlaubnis. »->
Am 4. Oktober 1930 startete die R 101 von Cardington nach
Karachi in Indien. Trotz seiner Probleme sah das Schiff mit seinem
Gesamtvolumen von 1,7 Millionen Kubikmetern großartig aus.
Es war 237 m lang und hatte zwei Decks und einen Speisesaal
für 60 Personen. An Bord waren mehrere wichtige britische
Würdenträger, darunter Christopher Thomson, der Luftfahrt-
minister, und Sir Sefton Brancker, der Direktor für zivile
Luft-
fahrt.
DIE BRUCHLANDUNG
Unter dem Kommando von Leutnant Carmichael Irwin flogdas
Luftschiff gerade an Beauvois (nördlich von Paris) vorbei, als es wieder einmal
instabil wurde. Ein starker Wind kam auf, und plötzlich verlor die R 101 an
Höhe (Überlebende berichteten, der Wind habe die vorderen Gasbehälter
aufgerissen). Irwin konnte den Sturz nicht bremsen, und es kam zu einer relativ
sanften Bruchlandung an einem Hang. Aber der ausströmende Wasser¬stoff
entzündete sich an einem heißen Motor und löste heftige Explosionen aus. Nur
acht von 54 Passagieren konnten sich retten, und zwei von ihnen starben später
im Krankenhaus. Dies war das Ende der britischen Experimente mit Luftschiffen
für Passagiere
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