Der Zirkusbrand von Hartford am 6.7.1944
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/9ZmXXHq_Qh4
AUF DEM HÖHEPUNKT DES ZWEITEN WELTKRIEGS WAR EIN ZIRKUS FÜR
DIE STÄDTE DER USA IMMER EINE WILLKOM¬MENE ABWECHSLUNG.
Die Ankunft des Zirkus Ringling Bros and Barnum & Bailey
in Hartford, Connecticut, im Juli 1944 war keine Ausnahme. Am Nachmittag des 6.
Juli war das Zelt mit 7 000 Zuschauern voll be¬setzt. Die meisten von ihnen
waren Kinder (viele Erwachsene ar¬beiteten nachmittags, und im Krieg wurden
auch die Frauen dringend gebraucht).
DAS ZELT BRENNT
Während der Vorstellung brach in einer Ecke des Zeltes ein
Feuer aus, das rasch die Zeltplane und das Holzgerüst erfasste. Die Tiere
wurden schnell aus dem Zelt gebracht, und die Menschen eilten in Panik zum
Ausgang. Leider stand dieser in hellen Flammen und war teilweise von
Stahlgeländern versperrt.
Schnelligkeit war entscheidend, da das Feuer auf das
Zirkusdach übergriff (man hatte die Leinwand mit Paraffin und Petroleum
wasserdicht gemacht). Hinterher stellte sich heraus, dass die »->
Zirkuseigentümer versucht hatten, ein vom Militär
entwickeltes feuerfestes Zelt zu kaufen — aber die Armee lehnte den Ver-kauf an
Zivilisten ab.
Ihnerhalb von drei Minuten stand das ganze Zelt in
Flammen. Das Dach brach zusammen, und nach weteren sechs
Minuten war das Zelt zu Asche ver-brannt.
KONSEQUENZEN
Hunderte von Zuschauern wurden schwer verletzt, und 168
starben, darunter 68 Kinder unter 15 Jahren. Das Feuer erregte in den USA
großes Aufsehen, denn
in einem Land ohne Kriegsschäden war es eine
außergewöhnliche und schreckliche Katastrophe. Fünf Mitglieder der
Zirkusleitung kamen wegen Totschlags ins
Gefängnis, und der Zirkus musste sich zehn Jahre lang mit
Schadensersatzforderungen auseinandersetzen. Immerhin bestritt er die Ansprüche
nicht und sorgte sogar für eine schnelle juristische Abwicklung. •
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