Donnerstag, 13. August 2015

Die Katatrophe von Aberfan am 21.10.1966


Die Katatrophe von Aberfan am 21.10.1966

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/KRSKud7QI4k

 

Aberfan ist ein kleines Dorf in Wales in der Nähe der Stadt Merthyr Tydfil. In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts war die Region Südwales vom Kohlebergbau geprägt, und Aberfan lag im Schatten eines Berges, auf den man riesige Mengen von Grubenabfällen ge¬kippt hatte.

DER ERDRUTSCH

Am frühen Morgen des 21. Oktober 1966 gingen die Dorfbewoh¬ner ihren üblichen Geschäften nach, und etwa 250 Schüler nahmen in der Pantglas-Grundschule, die rund 182 m unterhalb des Berg¬gipfels lag, an der Morgenandacht teil. Sie sangen »All Things Bright and Beautiful« und gingen dann in die Klassenzimmer. Die Kinder waren an den Lärm aus der Kohlengrube gewöhnt, vor allem an das Abladen des Gerölls. Aber um 9.15 Uhr hörten sie ein lauteres, donnerndes Geräusch. Sie wussten nicht, dass eine der »+ Kohlehalden über ihnen — etwa 500 000 Tonnen schwarzer Kohlenschlamm — in einer 12 m hohen Welle den Berg hin- abrutschte. Die Schlammlawine begrub die Schule unter sich, zertrümmerte die Wände und füllte die Klassen-zimmer. 20 Häuser im Dorf wurden ebenfalls unter dem Schlamm begraben. Augenzeugen berichteten von einer schrecklichen Stille sofort nach dem Erdrutsch. Ret-tungskräfte und Hunderte von Dorfbewohnern eilten mit Schaufeln herbei, um zu helfen. In der kleinen Berg-arbeitergemeinde hatte fast jeder Verwandte oder Kinder, die von der Katastrophe betroffen waren.

EINE SCHWERE PFLICHT

Es dauerte eine Woche, bis alle Leichen ausgegraben waren. 116 Schulkinder, die meisten zwischen 7 und 10 Jahre alt, 5 Lehrer und 23 andere Dorfbewohner waren tot. Eine Untersuchungskommis¬sion stellte fest, dass Ortskundige die staatliche Kohlebehörde auf eine Quelle unter einer der größten Halden hingewiesen hatten, aber auf taube Ohren gestoßen waren. Das Quellwasser und ein zweitägiger Regen hatten den Schlamm gelockert und ins Rutschen gebracht. Ein halbes Jahrhundert später lebt das Dorf immer noch mit den Narben, die jener schreckliche Morgen hinterlassen hat.





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